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Stimmgewalt und Texte mit emotionalem Tiefgang
12. November 2018
Das verspricht die kapstädter Band Hatchetman. Das akustische Trio besteht aus den Brüdern Nick und Matt Catto und Jonathan Tait.
1.Wer seid ihr?
Wir sind ein Dreiergespann, dass traditionelle, akustische und instrumental basierte Musik macht. Die Musik von Hatchetman geht nicht mit dem Mainstream, sondern geht zurück zu den ursprünglichen Wurzeln der Live Musik. Uns geht es nicht um eine große Show und abgefahrene Klamotten – das brauchen wir nicht - bei uns zählt die Musik. Der Fokus liegt darauf wirklich zuzuhören und das Musikerlebnis an sich zu genießen. Wie vor fünfzig/sechzig Jahren möchten wir über die Folk-Musik Erfahrungen vermitteln. Damals hat man sich auch mit der neuen Led-Zeppelin-Platte zusammengesetzt und wirklich nur die Musik genossen.
2. Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Es ist eine Mischung aus Folk, Alternative und Country-Musik. Es geht um die Verschmelzung und die Harmonie unserer drei Stimmen. Die Kraft von komplett akustischer Musik schafft es menschliche Emotionen viel besser zu übersetzen als es elektronische Musik vermag. Wir widmen uns auch vermehrt den dunklen und melancholischen Seiten des Lebens.
3. Woher kommt der Name Hatchetman?
(Die allgemeine übersetzung für Hatchetman ist eine Art Auftragskiller, allerdings gibt es in verschiedenen Bereichen des Lebens verschiedene Namesauslegungen)
Wir haben in einem lustigen Moment beschlossen uns „Two Can Hatchetman“ zu nennen. Später machten wir Hatchetman daraus. Da wir aber öfters nach der Namensgebung gefragt werden, haben wir uns eine bessere Begründung ausgedacht. Im Parlamentarischen Kontext ist der Hatchetman derjenige, der die ganzen großen und leeren Worte ignoriert und direkt zum Punkt kommt. Das passt auch zu uns. Wir ziehen keine große Show ab, sondern kommen in unseren Liedern zu echten Gefühlen – auf den Punkt eben.
4. Wie seid ihr auf die Idee gekommen Hatchetman zu gründen?
Jonathan: Wir sind alle schon als Kinder mit Musik in Berührung gekommen. Ich habe mit vier Jahren das erste Mal öffentlich gesungen – ein Weihnachtslied. Die Leute mochten meine Stimme. Außerdem ist mein Vater Musiker. Er hat mir alles über die harmonische Musik beigebracht.
Bei den Brüdern Nick und Matt war es ähnlich. Ihr Opa hat mit seinen Kindern – ihrer Mutter, Tante und Onkel - die Folk-Musik in Südafrika verbreitet. Sie hatten damals sogar ihre eigene Fernsehsendung. Nick und Matt haben eigentlich schon immer zusammen gesungen.
Irgendwann sind sie im Café Alma, welches meinen Eltern gehört, aufgetreten. Als ich die Harmonie ihrer Stimmen gehört habe, wusste ich dass unsere drei Stimmen perfekt zusammen singen könnten. So etwas ist sehr selten und ich habe ehrlich gesagt nie daran geglaubt es für mich zu finden.
Als wir das erste mal zusammen gesungen haben war es einfach magisch.
5. Woher holt ihr euch die Inspiration für eure Lieder?Jonathan: Eigentlich ist es so, dass ich etwas auf der Gitarre spiele. Manchmal auch nur eine Abfolge von zwei Akkorden. Das öffnet etwas in meinem Inneren und setzt meine verschlossenen Gefühle frei. Dann schreibe ich, ohne allzu viel darüber nachzudenken. Ich lasse es einfach aus mir rausfließen. Meistens sind es irgendwelche persönlichen Erfahrungen: Trennungen oder melancholische Gefühle. Meistens schaue ich eher auf die dunkleren Seiten des Lebens und lasse sie in meine Texte einfließen. Dann singen wir es so, dass auch die Zuhörer es wirklich fühlen.
Ich glaube meine Gabe ist es, dass ich Emotionen über die Musik transportieren kann.
6. Wo tretet ihr am liebsten auf?
Das ist zum einen das Café Alma. Da wo alles begann und wo wir unser spirituelles Zuhause haben. Außerdem sind wir gerne im Café Roux. Sie haben dort so eine Atmosphäre, dass man sich als Musiker immer besonders fühlt.
7. Wenn ihr über Nacht zu internationalen Superstars werden würdet, was würdet ihr tun?
Es ist natürlich der Traum von uns allen, dass wir diesen Schritt schaffen. Wir würden durch die Welt touren und in den besten Musikhäusern der Welt spielen. Ein ganz großer Traum von uns wäre es im Wiener Opernhaus oder in der Elbphilharmonie spielen zu können. Generell gibt es in Europa so viele Häuser, die perfekt für akustische Musik sind.
Ein Privat-Jet wäre dann auch ganz nett.
8. Gibt es einen deutschen Musiker, der euch sehr inspiriert hat oder mit dem ihr gerne mal gemeinsam auftreten würdet?
Da wir alle einen sehr klassischen Hintegrund haben natürlich Ludwig von Beethoven. Ich (Jonathan Tait) habe als Kind einmal „Für Elise“ gehört. Seitdem wollte ich es immer unbedingt spielen können. Auch heute setze ich mich manchmal noch an das Piano und spiele diese Melodie. Ansonsten ist Rammstein natürlich auch super.
9. Welches Lied von euch sollte man hören, wenn man gerade Fernweh nach Kapstadt hat?
Da gibt es mehrere. Zum einen ist das „Cool Morning“. Es beschreibt die Konflikte welche man vom Signal Hill aus in der Stadt sieht.
Das andere ist „Heartbreak City“. Wir wären sehr traurig Kapstadt verlassen zu müssen. Deshalb passt dieses nostalgische Lied eigentlich sehr gut. Außerdem wird es zum Ende hin noch aufheiternd.
10. Welche drei Wörter verbindet ihr mit Kapstadt?
Dynamisch: Hier gibt es ein kleines bisschen von allem für jeden: Gutes Essen, interessante Menschen, Partys und tolle Aussichten.
In Kapstadt gibt es nichts was nicht passieren kann.
Kantig: Kapstadt ist einfach ein Schmelztigel. Hier treffen Locals und internationale Menschen aufeinander. Es gibt ein Gemisch aus unfassbar vielen Kulturen.
Entspannt: Hier kann man das Leben genießen. Dein Leben kann jede gewünschte Form haben. Du kannst ein schnelles Leben haben oder dich wie im Urlaub fühlen.
Kapstadt ist halt einfach Zuhause.
Von Julia-Janine Schwark
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Falls ihr noch mehr über Musiker aus Kapstadt erfahren wollt, schaut euch doch mal unseren Artikel über die vielversprechensten Newcomer an. Außerdem haben wir eine Playlist für euer Fernweh zusammengestellt.
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