Wir reden mit dem Fotografen aus Kapstadt über seine Arbeiten und Reisen
Dreamhouse Guesthouse in Hout Bay
Eine Deutsche erfüllt sich ihren Wunsch vom Auswandern - Ein Interview mit der Besitzerin des romantischen Dreamhouse in Hout Bay
Das Kapstadtmagazin möchte wissen, warum sich deutsche Auswanderer für Südafrika entscheiden und wie sie hier Fuß fassen.
Ivanka, Gästehausbesitzerin in Hout Bay, ist eine von ihnen. Die Deutsche mit kroatischen Wurzeln und fünf Schwestern, arbeitete früher als Zahntechnikerin in Wiesbaden – bis sie das erste Mal nach Kapstadt kam. Wieso sie heute hier lebt und wie sie das angestellt hat, erzählt sie uns im Interview:
Ivanka, wieso hast Du Dich für Südafrika entschieden?
Alles begann Ende der 90er Jahre, als ich mit meinem damaligen Lebenspartner das erste Mal in Kapstadt im Urlaub war. Ich weiß sogar noch genau, was der ausschlaggebende Impuls für meine Entscheidung war: Ich stand am Blaauwberg Beach mit Blick auf den Tafelberg und spürte plötzlich eine außergewöhnliche Energie - hervorgerufen durch diese unendliche Weite und atemberaubende Schönheit. Da wusste ich: Hier will ich leben! Und ich habe es bis heute nicht bereut.
Wie ging es dann weiter?
Wir hatten noch im selben Urlaub dieses Haus entdeckt, das zufälligerweise zum Verkauf stand. Ich hatte mich sofort verliebt – in die Lage, die Aussicht, die Aufmachung. Auch wenn das Haus sehr alt war, konnte ich mir sofort vorstellen, was man daraus machen kann. Weil es so groß ist, hatte ich auch gleich die Idee, drei der Zimmer als Ferienunterkunft anzubieten und dann zu sehen, wie es sich entwickelt. Also haben wir es gekauft. Dann ging alles sehr schnell: Wir sind nach Hause geflogen, haben unsere Zelte abgebrochen, alles in einen Container geladen und uns wieder auf den Weg nach Südafrika gemacht.
Ganz schön mutig! Wie haben denn Deine Familie und Freunde in Deutschland darauf reagiert?
Naja... Meine Eltern waren natürlich sehr traurig. Ich sagte dann: „Aber ihr habt doch noch meine fünf Schwestern in Deutschland!“, woraufhin mein Vater nur antwortete: „Ich hab auch fünf Finger, aber egal welchen ich verletze, es tut immer weh.“ Nach einem Jahr sind sie dann das erste Mal zu Besuch gekommen. Seitdem kommen sie jedes Jahr, und weil sie in Rente sind, teilweise gleich für ein paar Monate. Meine Schwestern kommen auch oft und eine wohnt heute sogar in Südafrika: Sie hat ein Hotel in Montagu eröffnet.
Und wie hat es sich dann nach dem Umzug entwickelt?
Es gab einige Rückschläge. Auswandern ist definitiv kein Zuckerschlecken, das steht fest! Mein damaliger Lebenspartner hatte sich schon bald dazu entschieden, wieder zurück nach Deutschland zu gehen. Ich wusste jedoch, dass ich hier her gehöre, und bin geblieben. Es folgten schwere Jahre: Plötzlich war ich alleine; ich kannte ja kaum jemanden. Außerdem sprach ich bis dato nur gebrochen Englisch und musste finanziell ganz schön kämpfen. Als eine von sechs Schwestern lernte ich jedoch früh, auf eigenen Beinen zu stehen, und war es gewohnt, mich durchzubeißen. Das habe ich getan. Und wenn ich wirklich mal kurz davor war aufzugeben, kam eine Zimmerbuchung von besonderen Menschen rein. Diese haben mich alle auf ihre ganz eigene Weise inspiriert und ermutigt.
Heute besteht das Dreamhouse Guesthouse aus 12 wunderschön eingerichteten Zimmern. Wie und wann kam die Wende?
Nach drei Jahren, als ich mich eingelebt und das Haus endlich abbezahlt hatte, habe ich meinen heutigen Mann, Luis aus Mozambique, kennen gelernt. Er hat mich moralisch unterstützt und mir Mut gemacht, noch einmal zu investieren. Das habe ich getan und angebaut. Ein paar Jahre später haben wir dann auch noch das Haus nebenan gekauft und gemeinsam renoviert. Luis hat praktischerweise eine eigene Möbel- und Stofffabrik in Salt River und versorgt uns immer mit ganz tollen Sachen.
Das klingt nach Schicksal! Und wer darf sich’s in diesen tollen Möbeln gemütlich machen? Also wer sind Eure Gäste?
Am Anfang waren es überwiegend Deutsche. Heute sind wir aber sehr international und haben auch viele einheimische Gäste UND viele Pärchen, die hier heiraten. Selbst wenn sie sich spontan dazu entscheiden, helfen wir gerne bei der Organisation oder springen als Trauzeugen ein – das ist schon vorgekommen! (lacht) Gerade weil wir viele Pärchen und Flitterwochengäste haben, die Ruhe und Romantik suchen, und weil das Haus zudem nicht optimal für Kleinkinder geeignet ist, schauen wir einfach, dass wir nicht zu viele Kinder gleichzeitig beherbergen.
Man sieht Dir an, dass Du sehr glücklich bist. Gibt es trotzdem etwas Deutsches, dass Du hier vermisst?
Das Einzige was mir vielleicht ab und an fehlt, ist die deutsche Zuverlässigkeit und Arbeitsmoral. Besonders merke ich das, seitdem Anne (ebenfalls aus Deutschland) bei uns das Management macht. Sie kniet sich voll rein, ist total auf „zack“ und wirklich eine große Bereicherung für das Dreamhouse. Nicht das man mich falsch versteht, ich habe viele lokale Mitarbeiter, die mir in den letzten Jahren sehr ans Herz gewachsen sind. Sie haben einfach ihre eigene Mentalität und Qualitäten, zum Beispiel die unglaubliche Freundlichkeit, die sie jedem ohne Hintergedanken entgegenbringen.
Hast Du für unsere Leser noch einen Geheimtipp zum Thema Kapstadt?
Oh ja! Also was ich persönlich sehr gerne mache, um den Tag auf besondere Weise ausklingen zu lassen... Ich fahre zu „Giovanni’s“ in Sea Point, kaufe ein paar feine Antipasti und eine gute Flasche Wein, packe die Picknickdecke und meinen Mann ein und fahre auf den Chapman’s Peak. Dort gibt es ganz viele Plätze mit einer atemberaubenden Aussicht. Dort schauen wir uns dann den Sonnenuntergang an und werden uns bewusst, wie unglaublich schön das Leben ist.
----
Mehr über das Dreamhouse:
Eine unserer Praktikantinnen hat inkognito im Dreamhouse übernachtet und war begeistert: „Es sind nicht nur die toll eingerichteten Zimmern, das nette Personal oder die unschlagbare Aussicht. Was mich ganz besonders überzeugt hat, waren die liebevollen Details. Am Abend vor der Abreise stand zum Beispiel ein kleines Tablett mit einer Rose, einer Karaffe Amarula und einem Abschiedsbrief auf dem Bett. Außerdem gibt es im Dreamhouse eindeutig das beste Frühstück der ganzen Stadt!“
Von Julia Panknin
---
Details, Preise und Buchungsinformationen: www.dreamguesthouse.co.za
Hier findest Du das Dreamhouse:
53 Mount Rhodes Drive
Hout Bay
Cape Town
---
Um auf dem Laufenden zu bleiben, like uns auf Facebook, folge uns auf Twitter, Instagram und Pinterest oder trete unserem Google+ Circle bei. Du kannst auch unseren kostenlosen Newsletter abonnieren.