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10 Fragen an Model und Food-Bloggerin Benike Palfi
Schauspielerei, Modeln, Bloggen, Reisen. Benike Palfi ist ziemlich beschäftigt und hat dennoch genug Zeit, um in Sea Point eine Runde auf ihrem Skateboard zu drehen.
1. Wer bist du und woher kommst du?
Mein Name ist Benike Palfi, ich bin 27 Jahre alt und arbeite als Schauspielerin und Model in Kapstadt. Ursprünglich komme ich aus Windhoek in Namibia, habe aber durch meine Urgroßeltern mütterlicherseits deutsche Wurzeln. Daher bin auch deutsch aufgewachsen und war auf einer deutschen Schule. Mein Vater stammt aus Ungarn und genauso mein ungewöhnlicher Nachname. Mein Vorname ist wahrscheinlich genauso unbekannt wie selten. Eigentlich stammt er von Berenike, ein mazedonischer Vorname, der „Siegbringerin“ bedeutet. Allerdings mochte meine Mutter das R in der Mitte nicht, also hat sie es einfach weggelassen und somit ist Benike entstanden.
2. Wann und wieso bist du nach Kapstadt gekommen?
Nach meinem Schuldabschluss bin ich zunächst für ein Gap Year in die USA nach Massachusetts gegangen, um in einem Vergnügungspark zu arbeiten. Erst danach habe ich mit der Schauspielerei und dem Modeln in Kapstadt begonnen. In Namibia gibt es in dieser Hinsicht nicht so viele Möglichkeiten. Also habe ich es meiner Schwester nachgemacht und bin auch nach Kapstadt gezogen. Neben der Arbeit vor der Kamera schreibe ich noch an meinem Blog „I Love Foodies“, den ich mittlerweile zu einer richtigen Website erweitert habe. Wenn alles gut geht, dann wird sie noch diese Woche online geschaltet.
3. Deinen diversen Blogs und Homepages zufolge, scheint Schreiben eine Passion zu sein. Planst du eine Karriere als Journalistin oder Autorin?
Ich schreibe sehr gerne, das stimmt. Deswegen habe ich auch Literatur an der Uni in Kapstadt (UCT) studiert. Meine Hauptfächer waren Film, englische Literatur und Journalismus. In meiner Masterarbeit ging es um Vampire, wie sie in der Literatur dargestellt werden und sich die Darstellung im Laufe der Zeit entwickelt hat. Ein außergewöhnliches Thema, ich weiß, aber wirklich interessant. In die gleiche Richtung geht daher auch mein erstes Buch, eine Fantasiegeschichte über mystische Welten. Eigentlich ist es fast fertig, aber ich bin noch nicht 100-prozentig überzeugt und muss die Geschichte nochmal überarbeiten. Leider habe ich momentan so viel mit dem Erstellen meiner Homepages zu tun, dass ich einfach nicht dazu komme. Also wird es wohl noch etwas dauern, bis ich ein richtiges Buch in den Händen halte und mich Autorin, Journalistin oder Ähnliches nennen kann.
4. Schauspielerei, Modeln, Schreiben...Bleibt da noch Zeit zum Entspannen?
So schlimm ist es gar nicht. Ich arbeite ja freiberuflich und kann mir meine Zeit sehr gut einteilen. Meine Arbeit kommt mir auch gar nicht so stressig vor, denn sie macht mir Spaß und ist abwechslungsreich. Außerdem ermöglicht sie mir, viel draußen unterwegs zu sein, Neues kennenzulernen und mit Menschen in Kontakt zu sein. Und wenn ich wirklich mal entspannen muss, dann fahre ich nach Sea Point und skateboarde mit Freunden an der Promenade. Mein Skateboard hat Lichter an den Rollen, das sieht im Dunkeln richtig cool aus. Letztens habe ich von der Promenade aus eine riesige Sternschnuppe gesehen. Das war so beeindruckend, dass ich zu Hause sofort im Internet nachgeschaut habe. Es könnte sogar ein Meteorit gewesen sein.
5. Modeln und gleichzeitig ein „Foodie“ sein, schließt sich das nicht aus?
Viele glauben, dass ein Model nie essen darf. Aber das stimmt so nicht. Es kommt vor allem darauf an, was du isst, ob du Sport machst und wahrscheinlich auch auf die Gene. Ich esse für mein Leben gerne und wenn ich Appetit auf etwas habe, halte ich mich bestimmt nicht zurück. Gestern habe ich zum Beispiel ein leckeres Chocolate Chili Steak im Bombay Bicylce gegessen. Schokolade mag ich auch - unabhängig vom Steak - sehr gerne. Dafür kann man mich mit anderen Süßigkeiten oder Pommes Frites gar nicht locken. Gutes Essen gehört für mich zum Glücklichsein dazu. Ich würde ungern darauf verzichten. Im Gegenzug bin ich sehr aktiv. Bis vor zwei Jahren habe ich viel geturnt. Mittlerweile gehe ich eher schwimmen und skateboarden. Vor Kurzem war ich zum Beispiel im Atlantik Kajak fahren, was einerseits recht anstrengend war, andererseits ein richtig tolles Erlebnis, denn ich habe so viele Delfine gesehen. Wie gesagt, ich bin ein Genussmensch und für mich gehört Essen einfach dazu.
6. Welches ist deine Lieblingsstadt? Wieso?
Ich liebe New York City. Während ich in Massachusetts gelebt habe, war ich oft am Wochenende dort. Die Stadt ist so voller Leben und begeistert mich immer wieder aufs Neue. Kapstadt ist natürlich auch ein Traum, weil es eine Wahnsinns Natur hat. Die Mother City ist ganz anders als New York. In Europa gefällt mir Budapest am Meisten.
7. Vermisst du etwas aus der deutschen Heimat?
Wenn man in Namibia aufwächst, dann gibt es gar nicht so viel, was man vermissen könnte. Dort leben extrem viele Deutsche, sodass insbesondere die Auswahl an deutschem Essen sehr groß ist. Man feiert ja sogar Karneval und es gibt auch eine Garde, die mit den kölschen Funkenmariechen vergleichbar ist. Dieses Jahr wurde die Truppe zum Kölner Karneval eingeladen, um dort aufzutreten. Wenn ich bei meinen Eltern in Namibia bin, fehlt mir also fast nichts. Hier in Kapstadt vermisse ich, wie jeder andere Deutsche wahrscheinlich auch, richtig gute Brötchen. Und Spätzle mit Gulasch, sehr lecker. Mein allerliebster Lippenpflegestift ist von der deutschen Marke „bebe“. Jedes Mal, wenn mich Freunde aus Deutschland besuchen kommen, müssen sie mir den mitbringen.
8. Was könnten die Deutschen deiner Meinung nach von den Südafrikanern lernen und andersherum?
An den Deutschen mag ich besonders, dass sie so verlässlich sind. Wenn sie etwas sagen, dann passiert das auch genau so. Sie sind pünktlich und effizient. Das fehlt den Südafrikanern an vielen Ecken. Hier ist alles locker und gechillt, keiner lässt sich stressen. Einerseits ist diese Lebenseinstellung super, aber oftmals auch nervig, weil alles dauert und nichts so geschieht, wie es vorher versprochen wurde. Ich bin wahrscheinlich ein gutes Mittelding aus beidem. Aufgrund meiner deutschen Erziehung mag ich es, Dinge zu erledigen und abzuhaken. Gleichzeitig bin ich aber auch easy going und genieße das Leben in vollen Zügen.
9. Was macht Kapstadt für dich so einzigartig? Und welcher Stadtteil beschreibt dich am Besten?
Ich liebe Kapstadt für seine Vielseitigkeit. Es gibt so viel her und man kann unglaublich viel unternehmen. Die Natur um Kapstadt herum ist so wunderschön und auch noch so vielseitig. Wenn man zum Strand will, braucht man nur 5 Minuten und wenn ich in den Bergen wandern möchte, ist es auch nur ein Katzensprung. Ein gutes Leben zu führen ist in Kapstadt richtig einfach. Ich möchte diese Freiheiten im Lebensstil wirklich nicht missen.
Wahrscheinlich passt der Stadtteil Gardens und der Kloof-Street-Vibe am Besten zu mir: Kaffee trinken, Freunde treffen, Skaten. Das Leben genießen, das bin ich.
10. Welches ist das schönste Land, das du je bereist hast?
Gute Frage...es gibt so viele atemberaubende Länder auf dieser Welt. Die Wälder in Massachusetts im Herbst sind wunderschön. Alles verfärbt sich. Aber wenn ich nur die Landschaft betrachte, dann ist Namibia das schönste Land. Früher mochte ich meine Heimat gar nicht, weil alles so trocken ist. Weit und breit nur Wüste. Heute beeindruckt die Natur in Namibia: Meer und Wüste sind nur durch den Strand und eine Straße voneinander getrennt. Das ist wahnsinnig schön.
Zusatzfrage: Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Die Frage ist zum Fürchten, denn ich weiß nie, was ich darauf antworten soll. Während meines Studiums war alles durchgeplant, mein Tages- und Wochenablauf war durch meinen Stundenplan vorherbestimmt und immer gleich. In meinem ersten Masterjahr habe ich aufgehört, mich zu stressen und alles zu planen. Ich wollte einfach nur frei sein und mein Leben auch mal genießen. Seitdem lebe ich für den Tag und das macht mich viel glücklicher. Außerdem bringt es sowieso nichts, sich irgendwelche Lebenspläne zu erstellen, denn es kommt wie es kommt und meist nicht so, wie man es erwartet. Was in 10 Jahren sein wird und wo ich dann stehe, sehe ich also erst in 10 Jahren. Und das ist auch gut so.
von Anna Karolina Stock
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