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zuletzt aktualisiert am 29.08.2017
"Du musst Chappies fahren" ist ein bekannter Kommentar, der dir in Kapstadt entgegnet wird, wenn es darum geht das Umland zu entdecken. 'Chappies' ist der lokale Begriff für den Chapman's Peak Drive, eines der berühmtesten Wahrzeichen Kapstadts. Neun Kilometer und 114 Kurven der atemberaubenden Landschaft bringen dich von Noordhoek nach Hout Bay, oder anders herum. Einige sagen, es ist eine der spektakulärsten Marine-Panoramafahrten in der Welt.
Genau diesen Eindruck konnte ich selbst gewinnen, als ich vor wenigen Tagen den Chapman’s Peak Drive absolvierte. Als Fahrer viel es mir oftmals schwer den Blick von dem malerischen Berg- und Meerpanorama abzuwenden und auf die Straße zu achten. Es ist, als halte dir jemand ein gigantisches Fotobuch vor. Da muss man sich schon beherrschen, um unfallfrei zu bleiben. Zum Glück gibt es viele Gelegenheiten anzuhalten und die Aussicht zu genießen. An der Chapman’s Peak Aussichtsplattform sollte man auf jeden Fall links ranfahren. Man befindet sich hier am Rande einer Bucht, der Hout Bay, nach der auch der anliegende Fischerort benannt ist. Der Blick ist einfach überwältigend. Unter einem fallen die Klippen mehrere dutzend Meter hinab und münden im hellen blau des atlantischen Ozeans. Lediglich durch die Straße getrennt gehen die Klippen in gigantische Berge über, die hoch in den Himmel ragen. Einzelne Wolken ziehen zügig über so manchen Berggipfel hinweg. An anderer Stelle stauen sich die Wolken vor den Berggipfeln. Einzelne Sonnenstrahlen stoßen durch die grau-weiße Wolkendecke und brechen auf der blauen Meeresoberfläche. Je nach Wetterbedingungen ist das Naturschauspiel wirklich atemberaubend.
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Wer gerne wandert findet nahe dieser Aussichtsplattform den Startpunkt des Chapman’s Peak Hiking Trail. Es ist möglich den Gipfel des Berges zu erklimmen und sich für die Mühen des Aufstiegs mit einem noch viel tolleren Ausblick zu belohnen. Neben dieser Wanderroute gibt es noch einige weitere Pfade, die durch das Silvermine Nature Reserve und den Cape Peninsula National Park führen. Auf diese Weise kannst du dir einen Eindruck von der Natur abseits der Straßen bilden. Wer auf eine längere Wanderung verzichten möchte, der sollte neben dem Chapman’s Peak Drive, auch andere Teile der Kap-Halbinsel erkunden. Fährt man die Westseite entlang, passiert man einige kleine Orte mit schönen Strandabschnitten. Muizenberg, Kalk Bay, Fish Hoek und Simon’s Town, um nur ein paar zu nennen, sind attraktive Plätze für einen Zwischenstopp in einem Cafe oder einem Ausflug an den Strand. Von der Westseite kann man südlich von Simon’s Town rüber auf die Ostseite fahren, um dort zum Chapman’s Peak Drive zwischen Noordhoek und Hout Bay zu gelangen. Zur Winterzeit stehen die Chancen ausgesprochen gut Wale zu sehen. Ich selbst hatte während meines Roadtrips auf der Kap-Halbinsel das Vergnügen gleich 4 bis 5 Wale zu beobachten, die sich nahe der Küste im Wasser tummelten.
Was man ebenfalls gut mit dem Chapman’s Peak Drive verbinden kann, ist ein Besuch auf dem Hout Bay Harbour Market. Dieser hat jedes Wochenende geöffnet. An Freitagen von 17-21 Uhr und an Samstagen und Sonntagen von 9:30 bis 16:00 Uhr. Hier findest du kulinarische Köstlichkeiten aller Art, außerdem Künstler, Designer, Schmuckmacher und andere Gewerbetreibende, die hier ihre Produkte unters Volk bringen. Der Hafen in Hout Bay ist einer der aktivsten Fischereihäfen Südafrikas. Wo Fische sind, sind auch Seehunde und die triffst du dort zu Hauf. Auf der gesamten Halbinsel wirst du zudem etliche Angebote im Bereich des Wassersports finden. Wer gerne surft oder das Surfen lernen will, der ist am Strand in Muizenberg bestens aufgehoben.
Die Geschichte des Chapman‘s Peak Drive
In den frühen 20er Jahren verordnete Sir Nicolas Fredrick de Waal, der erste Verwalter der Kap Provinz, den Bau einer Straße, die die südlichen Vororte mit Kapstadt verbinden sollte. Die Straße wurde in großem Maße genutzt. Angestachelt durch den Erfolg, wollte De Waal zudem eine Straße zwischen Noordhoek und Hout Bay bauen lassen. Die Planung gestaltete sich schwierig, da die Klippen und Schluchten porös und unstabil waren. Das Projekt galt zunächst als nicht umsetzbar. Eine geeignete Lösung fand sich mit der Idee die Straßenoberfläche auf festen Granitstein zu platzieren, welcher entlang der Klippen verlief. Die Arbeiten an der Strecke begannen im Jahr 1915 und die feierliche Eröffnung fand im Jahr 1922 statt. Die Kosten beliefen sich auf 20 000 Pfund. Steinfälle und Erdrutsche sorgten seit Bestand aber immer wieder für Beschädigungen. 1977 wurde ein größerer Straßenabschnitt weggespült und musste durch eine Brücke ersetzt werden. Mitte-Ende der 90er Jahre überschlugen sich die Ereignisse, als durch verschiedene Erdrutsche und Steinschläge zwei Menschen verletzt und zwei Menschen getötet wurden. Auf Grund dieser Unfälle und einem verheerenden Waldbrand, der die Straße durch mehrere Steinfälle unpassierbar machte, wurde der Chapman’s Peak Drive im Jahr 2000 dauerhaft geschlossen. Der öffentliche Druck forderte allerdings die Wiedereröffnung. Unter großem baulichen und finanziellen Aufwand wurden einige Sicherheitsvorkehrungen umgesetzt, die zukünftige Unfälle vermeiden sollten. Es wurden genaue Untersuchungen zu den Steinfällen erhoben, um die Baumaßnahmen erfolgsversprechend umzusetzen.
Zu den Veränderungen entlang der Strecke zählen Hangstabilisationen, Vordächer, Halbtunnel und Fangzäune. Im Dezember 2003 wurde die Straße wiedereröffnet. Dennoch wird hinter jeder Kurve nach wie vor auf das Risiko des Steinschlags hingewiesen, denn die Natur lässt sich nicht beherrschen und bei bestimmten Witterungsbedingungen oder nach Stürmen kommt es immer wieder zu Geröll auf der Straße. Auch heutzutage kommt es deshalb immer noch zu Straßensperrungen. Um die großen finanziellen Ausgaben zurückzugewinnen, die während der umfassenden Sanierungsarbeiten angefallen sind, wird seit der Wiedereröffnung 2003 eine Mautgebühr erhoben.
Maut-Gebühren
Die Mautgebühren fallen je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich aus. Für die Nutzung mit einem PKW musst du dich auf eine Gebühr von 45 Rand gefasst machen. Das sind circa 3 Euro. Motorräder und vergleichbare Fahrzeuge zahlen nur 29 Rand. Wer diesen Streckenabschnitt öfter benutzt, kann zudem eine Mehrtageskarte erwerben und den Tarif so noch ein wenig drücken.
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Für weitere Aktivitäten in und um Kapstadt, lies in unsere Rubrik Things To Do.
Ich habe Dieter Losskarn interviewt und habe ihm zehn Fragen gestellt.
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