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Freiwilligenarbeit in Südafrika

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Freiwilligenarbeit in Südafrika

Nachts ist die kapstädter Innenstadt geprägt von bettelnden Menschen, darunter auch viele Kinder. Geld geben ist keine wirkliche Lösung – wie man jedoch an der richtigen Stelle helfen kann zeigt ein sportliches Projekt in Green Point.

Schon von Weitem ist ein Geräusche-Mix aus Kinderlachen und dem Rauschen von Skateboards zu vernehmen. So oder so ähnlich klingt ein ganz normaler Nachmittag auf dem Parkplatz des Salesian Instituts in Green Point. Denn hier wurde vor 5 Jahren ein kleiner Skatepark für die Straßenkinder von Kapstadt errichtet.

Situation Jugendlicher in Südafrika
Betrachtet man Statistikzahlen über Jugendliche in Südafrika, dann sprechen diese eindeutig für sich: die Hälfte aller Jugendlicher zwischen 15 und 29 Jahren sind arbeitslos, eine halbe Millionen Jugendliche haben kein Dach über dem Kopf und müssen auf der Straße leben. Nach der Homepage des Salesian Instituts leben ganze 120.000 von ihnen dabei im Western Cape.

Dies sind traurige Zahlen, bedenkt man, dass Südafrika eines der reichsten und wirtschaftlich aufstrebensten Länder Afrikas ist. Die Apartheid ist heute noch allgegenwärtig, wenn man durch die Townships geht. Dort gelten andere Regeln: es herrscht Perspektivlosigkeit, eine hohe Arbeitslosigkeit sowie Gewalt und Missbrauch. Kinder, die im Township aufwachsen, haben eher eine geringe Chance, später mal ein „normales“ Leben zu führen. Oft passiert es auch, dass die Familien nicht mehr für ihre Kinder sorgen können. Diese werden dann auf die Straße gesetzt und müssen fortan für sich selber sorgen.

Klar ist: Es muss etwas passieren und geholfen werden. Zum Glück gibt es Organisationen und vor allem die Menschen hinter diesen Organisationen, die an verschiedenen Stellen anpacken, um diese sozialen Probleme jedenfalls ein Stück weit zu verbessern.

Freiwilligenarbeit in Südafrika / Soziale Projekte
Lars Gockel aus Deutschland ist so jemand, der sich dazu entschlossen hat zu helfen. Er ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Göttingen. Während seines ersten Studiums der physikalischen Technologien merkte er, dass sein Studiengang nicht das richtige für ihn war. Daraufhin beschloss er zunächst etwas Soziales im Ausland zu machen.

Durch sein liebstes Hobby, nämlich Skaten, hatte er schon vorher von einer Organisation gehört, die sich mit Skaten für benachteiligte Kinder einsetzt. Es war dann eigentlich nur die logische Schlussfolgerung, dass er sich für diese Organisation entschied. Also bewarb er sich für einen Freiwilligendienst bei der Organisation Skate-Aid in Kapstadt. 

Skate-Aid Skater

Hier errichtete die Organisation in einem Gemeinschaftsprojekt mit Straßenkindern im Jahr 2010 eine kleine Skaterampe am Zentrum für Straßenkinder der Salesianer Don Bosco. Und das ist jetzt auch der neue Arbeitsplatz von Lars. Hier ist er nun fast täglich von 3 Uhr Nachmittags bis Abends um 7 vor Ort und bringt sowohl einigen Straßenkindern aus Kapstadt, als auch den Kindern des Salasian Instituts das Skaten bei. Neben dem kleinen Skatepark gibt es außerdem noch eine kleine Werkstatt. Hier basteln und reparieren die Freiwilligenhelfer gemeinsam mit den Kids die Skateboards zusammen. Wie ein kleines Ritual werden sich dort auch vor jedem Skatenachmittag gemeinsam die Schoner und die Helme für das Skaten angezogen.

Soziale Arbeit mit Kindern
Lars erzählt, dass die Organisation und seine Freiwilligenhelfer versuchen, den benachteiligten Kindern mit dem Skatepark eine Anlaufstelle zu bieten und ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu geben, indem sie den Kids eine neue Sportart erlernen. Außerdem wollen sie ihnen eine Alternative zur Straße, zu Gewalt und Kriminalität bieten und ihnen vor allem wieder eine Perspektive geben und ihnen zeigen, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind.
Lars arbeitet neben den 3-4 Stunden am Tag am Skatepark auch in seiner Freizeit für dieses Ziel. „Ich versuche die Kids auch außerhalb meiner Arbeitszeit zu fördern. Ich nehme sie zum Beispiel auch am Wochenende mit zum Strand oder gehe mit ihnen Einkaufen und versuche sie einfach so gut wie möglich in das „normale“ Leben zu integrieren.“

Skate-Aid Skater

„Es gibt viele Steine, über die man tagtäglich stolpert. Vor allem die einzelnen Schicksale machen einen sehr betroffen.“ Er erzählt, dass Dehnino, ein 12 jähriger Junge gerade von seiner Großmutter auf die Straße gesetzt wurde, weil sie ihn nicht mehr finanzieren konnte und jetzt leider deswegen auch nicht mehr zur Schule gehen kann. Nun versuchen Lars und seine Kollegen eine alternative Schule für ihn zu finden.
An seine Grenzen kommt Lars, wenn er darüber nachdenkt, dass er die Kinder abends nicht mehr „beschützen“ kann. Denn abends müssen die Kinder das Gelände des Salesian Institutes wieder verlassen und sind wieder auf sich selbst gestellt. Sie gehen dann wieder an ihren bekannten Spot und betteln dort nach Geld und versuchen irgendwo zu schlafen, falls das die Security Männer zulassen.
„Ich würde die Kids am liebsten mit hoch in mein Zimmer nehmen, wenn ich sie nachts auf der Straße schlafen sehe.“ Jedoch ist Lars auch sehr bewusst, dass er nur begrenzt helfen kann und dass das nicht die Lösung des Problems ist.
„Aber wenigstens tun wir etwas. Es ist auch nicht richtig den Kindern immer nur zu geben, so wie sie es vom betteln gewohnt sind. Es geht uns vielmehr darum, die Kinder zu motivieren, selber ihr Leben in die Hand zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass man mit etwas eigener Arbeit auch was erreichen kann. Durch das Skaten lernen sie, dass man, wenn man was tut besser wird und das gibt den Kids Unmengen an Selbstvertrauen und sie fangen wieder an an sich selbst zu glauben.“

Dass Skate-Aid Leben verändern kann, sieht man sehr schön am Beispiel von Peter. Sein Traum und seine Motivation Profi-Skater zu werden hat ihn dazu bewegt, sein altes Leben, das geprägt war durch Drogen und betteln, aufzugeben. Das Skaten hat ihn wieder an sich glauben lassen. 

Auf die Frage, was denn der persönlich größte Erfolg bisher für Lars war, antwortet er „Jede einzelne weitere Minute, in der ich die Kids von der Straße abhalten kann, ist der größte Erfolg für mich.“ Während des gesamten Interviews sind die Kids mit ihren Skateboards um mich herum gefahren und ich konnte sehen, wie viel Spaß sie hatte und vor allem, wie Stolz sie darauf waren zu skaten. 

Wie könnt Ihr helfen
Viele von euch da draußen denken jetzt bestimmt, dass es für einen Freiwilligendienst viel zu spät ist. Das mag ja sein. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, wie Ihr solchen Einrichtungen und Organisationen und speziell auch dieser Einrichtung unter die Arme greifen könnt. Sie finanziert sich nämlich ausschließlich aus Spendeneinnahmen. Falls Ihr also Interesse daran habt, schaut doch einfach mal auf der Internetseite der Organisation Skate-Aid nach. Jeder Cent wird gebraucht!

Text und Fotos von Franziska Kleinschrodt

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