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Der Tafelberg in Kapstadt
Südafrikas beliebtester Berg weckt allein durch seinen bloßen Anblick Unternehmungsfreude pur.
Der Tafelberg, mitten in Kapstadt, ist Südafrikas bekanntestes Wahrzeichen und die Kapstädter sind natürlich mächtig stolz darauf. Besonders wenn es um den Vergleich zu Johannesburg geht.
Der Allrounder
Doch woher kommt seine weltweite Beliebtheit? Einerseits ist der Tafelberg natürlich extrem groß, er umhüllt fast die ganze Stadt. Hinzu kommt sein Markenzeichen: die flache Spitze, daher ja auch der Name Tafelberg.
Er ist vielseitig verwendbar. Viele Kapstädter benutzen ihn als Kompass, im festen Glauben daran, dass, wenn man erkennt auf welcher Seite man sich befindet, man herausfinden kann, wo man ist und wie man zu seinem Ziel kommt.
Und schön ist er. Guckt ihn euch an – wunderschön. Es dauert nicht lange bis man sich in den Tafelberg verliebt. Es gab eine Zeit, in der ich den Berg als störend für die Aussicht empfunden habe. Doch sobald ich Kapstadt verließ, begann ich ihn zu vermissen.
Von Löwen und Teufeln
Angrenzend zum Tafelberg befinden sich Devil’s Peak im Osten und der Lion’s Head im Westen. Den Berg selber umgeben zahlreiche Mythen. Schon die Holländer haben erkannt, dass dies ein idealer Ort für Geschichten und Sagen ist. Die wohl bekannteste betrifft den Devil’s Peak. Es wird erzählt, dass im 18. Jahrhundert der holländische Pirat, Van Hunks, seine täglichen Raubzüge aufgab, um sich in den Berghängen des Devil’s Peak zur Ruhe zu setzen. Er verbrachte seine Tage damit, auf dem Berg zu sitzen und seine Pfeife zu rauchen.
Eines Tages begegnete ihm ein ominöser Chinese und forderte ihn zum Wettrauchen auf, das mehrere Tage andauerte. Der Rauch aus ihren Pfeifen umhüllte alles um sie herum und zog den Berg hinunter (das war natürlich noch vor dem offiziellen Rauchverbot). Van Hunks gewann den Wettstreit und offenbarte sich seinem Gegner als der Teufel. Daher der Name - Devil’s Peak.
Das Gerede der Dorfbewohner machte aus dem zurückgelassenen Rauch die „Tischdecke“ des Tafelbergs – die berühmte weiße Wolke, die über den Berg zieht, wenn im Sommer der South‐Easter Wind weht.
Unsere Vorfahren haben sich lange bemüht, sich auch für den Lion’s Head eine Sage auszudenken, doch mangels faustischer Kreativität, benannten sie den Berg einfach nach seinem Erscheinungsbild – wenn man nach rechts schielt, sieht er fast wie ein Löwenkopf aus.
Der höchste Punkt des Tafelbergs liegt auf der Ostseite des Plateaus. Markiert wird er durch den Maclear’s Beacon, aufgestellt von Sir Maclear zum Zwecke seiner trigonometrischen Vermessungen: 1086 Meter über dem Meeresspiegel, d.h. 19 Meter höher als die Seilbahnstation am westlichen Ende des Plateaus.
Die 1870 erbaute Seilbahnstation ist ebenfalls ein Wahrzeichen. Das Leben in Kapstadt wurde immer Kraft raubender, so dass unter den Einheimischen der Wunsch nach einer Eisenbahn zur Bergspitze immer größer wurde. Eine kleinere Auseinandersetzung, die als der Südafrikanische (Anglo‐Boer) Krieg bekannt ist, kam dem Vorhaben dazwischen. Und später führte dann eine andere Auseinandersetzung (Der Erste Weltkrieg) dazu, dass alle Ideen für eine Eisenbahnstrecke aus den Köpfen der Leute verschwanden.
Bis eines Tages ein norwegischer Ingenieur, Trygve Stromsoe, auftauchte und Pläne und Ideen für eine Seilbahn vorlegte. Der Rest, wie man so schön sagt, ist Geschichte.
Rauf und Runter - Spaß ohne Ende
Seit ihrer Eröffnung 1929, haben über 16 Millionen Menschen die Seilbahn benutzt, um auf die Bergspitze zu gelangen – sie bietet einen 360 Grad Blick über den Tafelberg und die Stadt mit ihren vielen beliebten Touristenattraktion. In der Bergstation gibt es ein Restaurant sowie eine Cocktailbar - eine Maschine die ganze Arbeit machen zu lassen, macht schließlich sehr durstig…
Eine andere sehr beliebte Freizeitgestaltung auf dem Tafelberg ist das „Caving“. In unserem Berg gibt es einige Sandsteinhöhlen (dies ist daher besonders, weil Höhlen normalerweise in Kalksteingebieten vorkommen). Die tiefsten befinden sich auf der Rückseite des Berges, in den so genannten „Twelve Apostles“ (die zwölf Aposteln), benannt nach der Anzahl der dortigen Felsformationen – Zwölf, zähl ruhig nach!
Ein noch beliebterer Zeitvertreib ist Wandern. Der Tafelberg bietet eine Vielzahl an Wanderwegen verschiedenster Schwierigkeitsgrade, um seine Schuhe ordentlich abzunutzen. Die wohl bekanntesten Wanderwege sind die „Hoerikwaggo Pfade“, der „Kasteelsport Anstieg“ sowie der „Pipe Tack“, eine sehr schwierige Strecke. Eine schöne Wanderung zur der "Woodstock Cave" lohnt sich auf all Fälle.
In den 1990er Jahren wurde der Tafelberg Teil des „Cape Peninsula National Park“ (1998 änderte sich der Name in „Table Mountain National Park“). Für die Wanderwege als auch für andere Gebiete des Berges gelten seit dem strenge Regeln und Vorschriften, an die man sich halten muss. Diese Richtlinien sind für deine eigene Sicherheit notwendig, und wir raten dir dringend, sie auch befolgst. Denn es ist nicht selten vorgekommen, dass selbsternannte Van Hunks ein Feuer verursacht haben...
von John Scharges
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