Ein Interview mit dem jungen Filmemacher Teboho Edkins
Ich bin verliebt.
Carina Schulz schreibt über ihren Roadtrip auf der Garden Route
"Und, was habt ihr für euren Südafrika-Urlaub geplant?", "Erst schauen wir uns Kapstadt an und dann geht es noch für eine Woche auf die Garden Route". Zu den touristischen Klassikern in Südafrika gehört zweifellos die Garden Route. Sie erstreckt sich entlang der Ostküste zwischen Kapstadt und Port Elizabeth.
Auch ich habe mich auf einen Roadtrip á la Gartenstraße gewagt. Der perfekte Zeitraum dafür? Zwischen Weihnachten und Silvester, wenn gerade Besuch aus der Heimat da ist! Also habe ich mir meine Mitbewohnerin, ihren und meinen Besuch geschnappt und los ging's.
Unser erstes Ziel: Mossel Bay. Mit Hilfe eines praktischen 'Coast to Coast'-Büchleins wurden auf der Fahrt gleich mal Hostels und Highlights abgecheckt. Die Santos Express Train Lodge hat mit der Lage am Strand überzeugt. Also: nichts wie hin! Wir hätten uns keine schönere, einzigartigere Unterkunft vorstellen können. Direkt am weißen Strand von Mossel Bay steht ein alter, blauer Zug mit alten Schlafkabinen, die auf's Meer gerichtet sind. Zu unserem Glück waren noch zwei Doppelzimmer frei. Jackpot! Am nächsten Morgen öffnete ich meine Augen, hörte das Meer rauschen und sah den Strand – schöner hätte ich wirklich nicht aufwachen können.
Kitsch im Nirgendwo
Weiter geht’s! Und zwar Richtung Oudtshoorn. Dieses Mal hatten wir mit der Unterkunft weniger Glück. Wir standen auf einem verregneten Parkplatz in Oudtshoorn und telefonierten die Hostels durch - "Sorry, we're fully booked". Letzte Chance: ein Hostel zwischen Oudtshoorn und Calitzdorp. Mitten im Nirgendwo. Das ist eigentlich nicht das, was wir uns vorgestellt haben, schließlich wollten wir möglichst viel von Oudtshoorn sehen. Letztendlich hatten wir keine Wahl und machten uns auf den Weg zur Unterkunft. "Hier kann es nun wirklich nicht sein, hier ist NICHTS!", zickten unsere Besucher aus dem Kofferraum. Meine Mitbewohnerin und ich waren auch mehr als angenervt. Um es direkt auszudrücken: Die Stimmung war am Boden. Wir beschlossen wieder umzukehren und an einer der weit entfernten Tankstellen nachzufragen. Es hat sich herausgestellt, dass wir tatsächlich auf dem richtigen Weg waren. Nach einer ewig langen Sandstraße, die an alten Bauernhöfen und Straußenweiden vorbeiführte, kamen wir irgendwann an der Amber Lagoon an.
Die Amber Lagoon besteht hauptsächlich aus kleinen, süßen Reethäuschen. Die Besitzerin begrüßte uns herzlich – auch hier, mitten in der Pampa - auf Deutsch. Sie ist vor einigen Jahren mit ihrem Mann ausgewandert und hat das Hostel eröffnet. Wir packten aus, checkten ein und nahmen den Tipp unserer Gastgeberin wahr, den Sonnenuntergang vom Berg aus zu beobachten. Das Hinaufsteigen hat sich gelohnt. Genau so stellte ich mir die besagte, rote, afrikanische Sonne vor. Wir waren im Nirgendwo und hatten Aussicht auf die Berge, Weiden und kleine Bauernhäuschen. Alles wurde von einem warmen, intensiven, rötlichem Licht bestrahlt.
Anschließend haben wir den Abend bei leckerem Abendessen und gutem Wein genossen. Als es dann ganz dunkel war, gingen wir im Pool schwimmen. Unter extrem klarem Sternenhimmel kühlten wir uns im lauwarmen Wasser ab. Hier kam definitiv kitsch-Atmosphäre auf, im positiven Sinne.
Zeit für Abenteuer
Am nächsten Morgen ging es zu den besagten Cango Caves. Die Cango Caves sind riesengroße Tropfsteinhöhlen in den Swartbergen. Nach demokratischer Abstimmung war klar: Die Standardtour ist was für Memmen, wir machen die Adventure Tour! Mit zehn anderen Teilnehmern starteten wir. In der Adventure Tour steckte mehr Adventure als erwartet. Nachdem wir bei gefühlten 40 Grad und starker Luftfeuchtigkeit durch enge Felsspalten geklettert sind, erwartete uns die größte Herausforderung: der Devils Chimney (Kamin des Teufels). "Hier hören die meisten auf, ich werde auch einen anderen Pfad nehmen, ich passe da nicht durch", sagte unsere Führerin an dieser Station. Sehr beruhigend.
Der 3,5 Meter lange Tunnel ist schmal und führt – anders als die vorherigen Stationen – nach oben. Zugegeben, ich musste mich ganz schön zusammenreißen, denn der Tunnel war nicht ohne. Von unten gab mir unser Guide Anweisungen und Tipps. Nass geschwitzt kam ich oben an. Die anderen Teilnehmer kamen nach und nach; alle hatten ein Lächeln auf dem Gesicht, weil sie so stolz auf sich waren. Die letzte Hürde stand uns noch bevor: The Post Box. Ein enger Schlitz im Fels, durch den wir, mit den Füßen zuerst, nacheinander durchrutschten. Geschafft!
Landschafts-verwöhnt
Weiter ging es zu einem der bekanntesten Stopps der Garden Route: Knysna. Das besondere an Knysna ist, dass der Ort direkt an einer riesigen Lagune liegt, die an den Indischen Ozean gekoppelt ist. Brücken führen über die Lagune in den Ort hinein. Nach einer 5km langen Sandstraße außerhalb des Ortskerns, die durch den Wald führte, kamen wir an unserem Hostel an. Ein alter Reiterhof mitten im Waldgebiet von Knysna. Die Übernachtung war etwas gruselig, der Blick auf den in Nebel getauchten Wald am nächsten Morgen um so schöner.
Auch Jeffreys Bay ist einen Besuch wert. Es ist als einer der besten und spektakulärsten Surfspots weltweit bekannt.
Nächste Station: der ADDO Elephant Park. Ein riesiger Nationalpark, ganz in der Nähe von Port Elizabeth. Rötliche Sandstraßen führen durch traumhafte Landschaft. Zum ersten Mal während unserer Tour waren alle ganz ruhig, jeder von uns hielt Ausschau nach wilden Tieren. Zwischendurch wurde es plötzlich laut, genau dann, wenn jemand ein Tier entdeckte. Zwischen all dem Staunen hörte man unsere Kameras knipsen. Neben Zebras und Wildschweinen, die sehr nahe ans Auto kamen, hatten wir ein großartiges Elefanten-Highlight.
Das Ziel, was wir uns vor unserem Trip gesteckt haben: eine große Elefantenherde an einem Wasserloch zu beobachten. Nach einer recht bewachsenen Straße, gelangen wir in eine trockene, sandige Gegend. Zu unserer linken: ein riesiges Wasserloch mit circa 30 Elefanten. Ziel erreicht! Wir hielten mit dem Auto und blieben eine ganze Weile dort, genossen den Moment. Es war traumhaft schön.
Wir beschlossen, die Kosten für ein Hostel zu sparen und in der Nacht nach Kapstadt zu fahren. Neun Stunden später erreichten wir unser heißgeliebtes Cape Town. Ende des Roadtrips.
Und, wie war sie, die berühmte Garden Route?
Die Garden Route an sich ist sehr schön und bietet Einiges. In den vielen kleinen Örtchen gibt es eine Vielzahl an Outdoor-Aktivitäten wie z.B. Bungee Jumping, Surfen und Whale watching. Allerdings muss ich sagen, da ich zurzeit in Kapstadt lebe, bin ich in Sachen traumhafter, vielseitiger Landschaften sehr verwöhnt. Die Garden Route wird sowohl in Reiseführern als auch von Touristen sehr hochgelobt – zwar zurecht, allerdings finde ich sie nicht schöner, als die Gebiete in und um Kapstadt herum.
Eine Sache ist mir während der Reise wieder aufgefallen: Ich bin verliebt. Verliebt in Kapstadt.
Von Carina Schulz
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