Das kitschfreie China-Restaurant der Long Street
Von Bergsteigen und Walbeobachtung
Ein sommerliches Juliwochenende in Kapstadt
Kein Wölkchen trübt den blauen Himmel, es sind angenehme 25 Grad, eine leichte Brise weht. Nein, ich beschreibe nicht euch, wie ihr an einem sommerlichen Tag am See irgendwo in Deutschland liegt, ich beschreibe einen Samstagmorgen in Kapstadt, und zwar im Juli. Das bedeutet hier bekanntermaßen so viel wie Winterzeit; manche verrückte Menschen zelebrieren in diesem Monat einen Weihnachtstag. Das kommentiere ich lieber nicht… ;)
Heute ist von winterlicher Stimmung überhaupt nichts zu merken, es fühlt sich eher wie ein herrlicher Sommertag an – aber ohne die drückende Hitze. Tagesziel heute: den Tafelberg hochkraxeln. Wir fahren an der Talstation der Seilbahn vorbei und zum Beginn von Platteklip Gorge. Je näher wir dem Berg kommen, desto steiler erscheint er – ach, was sag ich, er ist einfach verdammt steil! Ich komme mir ein bisschen vor wie Frodo oder Sam (nein, nicht wie Gollum, so schlimm ist’s noch nicht), die die gewundene Treppe nach Cirith Ungol raufsteigen. Es ist genauso steil und anstrengend – aber der Weg führt zumindest nicht ins Verderben, na immerhin. Vielmehr ist die Aussicht oben wie erwartet phänomenal. Irgendwann am Nachmittag entschließen wir uns – anders als geplant – das Cable Car für den Rückweg zu nehmen – als Ausrede dienen uns wahlweise die ungenaue Karte, die ermüdende Mittagssonne und die Sorge, dass nicht genug Zeit für den Braai bleibt. Wir haben anscheinend alles richtig gemacht und ohne Muskelkater einen herrlich lauen Grillabend verbracht.
War das ein Wal?
Um das Ganze noch zu toppen, grinst die Sonne am nächsten Tag immer noch vom Firmament, was perfekt für uns ist, denn wir wollen nach Hermanus fahren. Das kleine Küstenstädtchen liegt ungefähr zwei Stunden von Kapstadt entfernt und nennt sich selbst Walhauptstadt Südafrikas. Schon der Weg dahin ist ein absoluter Traum. Da er immer an der Küste entlang führt, gucken wir unentwegt aufs Wasser – war das ein Wal? Nein, das ist ein Stein. War das ein Wal? Nein, das sind eine Möwe, ein Boot, eine Welle – nur kein Wal! In Hermanus angekommen, platzieren wir uns für unser Picknick direkt auf den Klippen und, klar, glubschen wieder aufs Wasser. Aber es hat nichts genützt – nicht die kleinste Fontäne konnten wir erspähen. Dafür haben wir uns bei unserem abschließenden Strandspaziergang umso mehr auf die Schönheit der Umgebung konzentriert – was auch Sinn macht, denn der Grotto Beach gilt als Weltnaturerbe und macht diesem Titel alle Ehre.
von Anne Wallrabe
Wir haben Hallo zu dem kleinen Städtchen Hermanus gesagt, Aktivitäten und die besten Strände rausgesucht und zeigen euch, wo man hier am besten übernachtet. Du willst einfach nur Wale sehen? Dann lies hier mehr über die Giganten der Meere und mach dich schlau, wann die beliebteste Zeit zum Walebeobachten in Hermanus ist.
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