Sanddünenspinat und Meeresfenchel an der Westküste Südafrikas
Kühlschrank leer? Ab an den Strand zur Futtersuche. Geht auf Futtersuche und erarbeite dir das Essen selber.
„Foraging“, so heißt der Trend, der hierzulande ganze Familien in den Bann zieht und schon vor dem eigentlichen Kochen zu einem Event wird. Die Lebensmittel-Exkursionen zu den Delikatessen führen zu Küstenfelsen an den Strand und ins Natur Reservat.
An der Westküste
Die Luft riecht salzig und die Brandung ist rauh. Wellen krachen auf die Felsen in der Bucht von Paternoster. Hier, an der Westküste Südafrikas weht ein anderer Wind. Die Menschen sind still. Reden wenig. Dafür angeln sie gerne. Mutige surfen im eiskalten Wasser. Die Bedingungen sind einzigartig auf der Welt, doch nichts für Anfäger-Surfer.
Kulinarisch hat die Westküste Südafrikas auch ihre eigenen Spezialitäten und Kobus van der Merwe, Starkoch und Restaurantbesitzer erklärt, dass es für immer mehr Kapstädter zum guten Ton gehört, selbst angebautes Biogemüse zu sammeln.
Das Prinzip „Zurück zu den Wurzeln“ funktioniert und ist simpel: Die mitten in Kapstadt gelegenen Gemeinschaftsgärten sollen Menschen in der Nachbarschaft näher zusammenbringen, indem sie gemeinsam Obst und Gemüse anpflanzen und ernten, sowie einen gesünderen und naturbezogeneren Lebensstil fördern. In den Townships kommt hinzu, dass so Arbeitsplätze geschaffen werden und Menschen, die für gewöhnlich keinen Zugang zu gesunder Ernährung haben, leckeres Gemüse auf dem Teller haben.
An der Westküste geht der Trend zu Gerichten mit Meeresfenchel, Wasserblumensalat und Sanddünenspinat.
Tausche Gartenspinat mit Dünenspinat
Kobus hatte genug vom Stadtleben und zog an die Westküste, um sein Restaurant 'Oep ve Eet' in Paternoster zu eröffnen. Mittlerweile hat er hier die Küchenschürze abgestreift und widmet sich dem Wolfgat, seinem international anerkanntem und preisgekröntem Restaurant.
Daneben besitzt er außerdem einen Laden, in dem er die Schätze der Westküste verkauft: geerntetes Meersalz, eine große Anzahl an selbst gemachten Marmeladen, eingeweckte Zitronen mit Lorbeerblättern und Gewürznelken, Cupcakes und Muffins mit essbarem Glitzer und Bokkoms.
Kulinarische Köstlichkeiten frisch aus dem Meer
Der Restaurantbereich befindet sich im Garten hinter dem Haus. Die Tische sind mit hellen Afropop-Tischdecken abgedeckt. Es gibt auch eine Art Dschungel aus Kräutern, der aus einem alten Boot mit verblasstem blauem Anstrich herauswächst.
Wir setzen uns unter violette Bougainvilleas und Kobus bringt uns die Tafel mit dem heutigen Menü. "Die Gerichte wechseln täglich", sagt er. "Ich versuche immer ein paar Grundnahrungsmittel, wie einen Bobotie oder unseren ausgebackenen, panierten Bokkom-Salzfisch, serviert mit einem pochierten Ei und einer speziellen Beurre-Blanc-Sauce, auf die Tageskarte zu setzen."
Kürbissuppe als Vorspeise, danach folgt das Kalamari-Bobotie, eine fischige Kreation des klassischen Fleisch-Gerichts. "Meine Inspiration hole ich aus der Natur", sagt er.
"Die Westküste ist ein besonderer Ort und ich versuche das auch optisch auf den Teller zu bringen."
Die Natur als Inspiration
Die Sandveld-Kartoffelklöße garniert mit Sanddünenspinat, Mandeln und Pilzen sind u.a. eine Eigenkreation mit sanften, grobsinnlichen Aromen aus dem Meer. Kobus van der Merve sammelt Kelp, die Algen die vor der Haustür unter dem Meer wachsen. Unzählige Arten gibt es an der Küste Südafrikas und alle sind essbar. Das Cape Columbine Nature Reserve ist beispielsweise perfekt, um Sanddünenspinat zu sammeln.
Nachhaltigkeit ist auch fest verwurzelt mit seiner Essensphilosophie. Kobus ist ein großer Verfechter der SASSI Initiative, die im südlichen Afrika für ein bestanderhaltendes Wirtschaften eintritt, aber dies stellt ein Problem für seine unverkennbare Zutat in seinen Gerichten, den Bokkom-Fisch, dar.
Mittlerweile können auch kulinarische Safaris bei ihm gebucht werden. So gehen die Teilnehmer in den Wald bzw. hier in Paternoster an den Strand zur Futtersuche. Jeder erarbeitet sich das Essen selber. „Foraging“, so heißt der Trend, der hierzulande ganze Familien in den Bann zieht und schon vor dem eigentlichen Kochen zu einem Event wird.
Speisekarte? Quatsch, selber auf Futtersuche gehen
Die Lebensmittel-Exkursionen zu den Delikatessen führen bei Kobus an den Strand und auf die Felsen von Paternoster. Sie sammeln Wildblumen, Kräuter, Meeresfenchel, Dünenspinat, Muscheln, fangfrische Fische. Gesalzen wird mit natürlichem Meeressalz und die saftige Kapuzinerkresse für das Lachssandwich wächst quasi am Straßenrand.
Oep ve Koep
St Augustine Road | Paternoster | Western Cape | +27 (0)22 752 2105
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 9 Uhr bis 17 Uhr und Sonntag von 9 Uhr bis 15:30 Uhr
Das gibt's außerdem zu tun in Paternoster und hier kannst du übernachten.
Schau dich auch in unserer Rubrik Restaurants um.
---
Like uns auf Facebook, folge uns auf Twitter, teile deine Kapstadt- und Südafrika-Abenteuer mit uns auf Instagram und Pinterest. Du kannst auch unseren kostenlosen Newsletter abonnieren.
KapstadtMagazin.de
Jeden Tag tolle Tipps aus der schönsten Provinz der Welt. | |
www.kapstadtmagazin.de | |
info@kapstadtmagazin.de | |
Kapstadtmag | |
KapstadtMagazin.de | |
kapstadtmag |