Jorgensen verzaubert
Die Schnapsbrennerei Jorgensen's Distillery stellt selbst gemachte Spirituosen und 'grüne Feen' her
Bezaubernd. Dieses Wort habe ich im Kopf als ich die Versailles Farm betrete, der Hauptsitz der Schnapsbrennerei Jorgensen's Distillery. Dieser Ort scheint irgendwie verzaubert zu sein, aber im positiven Sinne.
Ich treffe Roger und Dawn Jorgensen, Wächter der Premium Spirituosen, hingebungsvolle Eltern, Reisende, Träumer und verdammt gute Gastgeber. Als ich das letzte Mal hier war, habe ich den ersten südafrikanischen Premium Wodka 'Primitiv' probiert. Zu Wodka und Brandy haben sich jetzt Absinth und Limoncello gesellt. Den Gerüchten nach soll auch bald ein Gin auf den Markt kommen.
Wir gehen durch das weitläufige Farmhaus – es ist voll mit Kunstobjekten, Kuriositäten und Büchern, Büchern, Büchern – bis zur hinteren Terrasse. Dort nehmen wir auf den antiken Holzstühlen Platz. Auf dem Tisch stehen eisgekühlte Flaschen der Jorgensen Schnäpse.
Schnapsbrennerei als Handwerk
Roger füllt unsere Gläser mit Wodka und im selben Moment erscheint Dawn mit einer Platte Snacks. ''Wodka und Essen gehen Hand in Hand,'' sagt Roger. ''Du nimmst einen Schluck Wodka und probierst einen Bissen, was schmeckst du''
Als ich den Wodka das letzte Mal probiert habe, schmeckte er nach Vanille. Dieses Mal schmeckt er nach Anis und Lakritz. ''Der Wodka schmeckt immer anders,'' erklärt Roger. ''So sollte es sein, wenn etwas selbst gemacht ist.'' Der Geschmack wird aus der Hülse des Dinkels gewonnen.
Als Nächstes probieren wir den 'Naked Lemon Limoncello'. ''Es heißt, dass nur die Italiener guten Limoncello herstellen können, da ihre Zitronen an der Amalfiküste wachsen. Aber auch hier in Südafrika wachsen Zitronen gut. Ich verwende Bio-Zitronen aus Perdskoen.''
Jetzt konzentriere ich mich auf die Flasche mit grünem Absinth, genannt 'Field of Dreams'. Auf der Flasche sind Blätter der Pflanzen und Gewürze gedruckt, die bei der Herstellung verwendet werden. Sie wachsen alle auf der Farm, von Wermut bis Angelika, das ist wirklich beeindruckend.
Roger gibt jedem nur einen kleinen Schluck. Mehr würde uns nämlich im wahrsten Sinne des Wortes umhauen, der Absinth hat 72% Alkohol. Am Anfang bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da herausschmecke, es sind viele Geschmäcker auf einmal. Aber aufregend ist es.
Das Mystische an diesem Getränk ist es, was es so anziehend macht. Die berühmtesten Künstler, Poeten, Musiker liebten die 'grüne Fee', von Hemingway bis Van Gogh. Es heißt, dass Wermut bewusstseinserweiternde Kräfte hat. Aber in einer so kleinen Dosis, wie wir sie verabreicht bekommen haben, merkt man davon nichts.
Zurück zum Anfang. Unsere Cognac Gläser sind gefüllt mit Savingnac. Roger bringt uns passend dazu eine Platte mit Brownies. ''Die habe ich selbst gebacken,'' sagt er. ''Nimm erst einen Schluck Brandy, probiere dann den Brownie und anschließend wieder einen Schluck Brandy.'' Ich tue, was er sagt und bin begeistert von der Mischung aus Schokolade, Haselnuss, Zimt und Vanille in meinem Mund.
Ob es an der Gastfreundschaft oder an den Schnäpsen liegt, auf dem Rückweg fühle ich mich auf jeden Fall irgendwie verzaubert.
von Malu Lambert
Jorgensen's Distillery | Versailles Farm | Regent Street | Wellington | +27 (0)21 864 1777
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