Wer wird Afrikas Einstein?
Muizenberg ist mehr als nur Surfers Corner
28. Juni 2017
Naturwissenschaften sei nur etwas für Männer, eine Karrierefrau wolle niemand heiraten. Welche Frau hat sowas noch nicht gehört? In afrikanischen Ländern sind solche Aussagen noch an der Tagesordnung. Das AIMS in Muizenberg soll diese Einstellung endgültig ändern.
In Muizenberg steht neben Surfschule auch ein „Wissenschafts-Internat“, das zur Weltspitze in Mathematik und Naturwissenschaften aufschießen will: Hier surfen die Begabtesten des afrikanischen Kontinents auf Intelligenzwellen. Manche von ihnen träumen gar vom Nobelpreis.
Das AIMS-Insitut (African Institute for Mathematical Sciences) wurde im Jahr 2003 von dem Südafrikaner Neil Turok gegründet. Er selber ist Physiker und seine Eltern wurden während des Kampfes gegen die Apartheid inhaftiert.
Er hat die "Next-Einstein-Initiative" ins Leben gerufen und bietet hochbegabten Afrikanern eine wissenschaftliche Ausbildung auf Weltniveau. Doch nicht Begabung allein bestimmt, wer eines der begehrten Stipendien erhält.
Bild: AIMS Muizenberg
Turoks Vision: Er will seinen eigenen Beitrag zum Wiederaufbau von Südafrika leisten: durch eine wissenschaftliche Ausbildung auf Weltniveau. „Wenn afrikanische Studenten in Mathe und Physik erfolgreich sind, werden sie zum größten Gut des Kontinents und zum Schlüssel für Entwicklung“, sagt Turok in einem Interview.
An den meisten Hochschulen auf dem afrikanischen Kontinent müssen sich Studenten mit alten Lehrmitteln und schlechter Infrastruktur durchschlagen. Viele Lehrkräfte sind dazu überhaupt nicht angemessen qualifiziert. Statt der Förderung eigenen Denkens wird vielerorts nur „Nachbeten“ verlangt.
Das Netzwerk-Wissenschaft wächst
Inzwischen hat das AIMS fünf weitere Ableger eröffnet, im Senegal, in Ghana, Kamerun, Ruanda und Tansania.
Seit 2003 haben insgesamt 1500 Studenten aus mehr als 40 afrikanischen Ländern das Programm absolviert. Ungefähr ein Drittel davon sind Frauen.
Stipendium nicht nur von Noten abhängig
Ein Stipendium am AIMS gibt es nicht nur für akademische Exzellenz. Die Teilnehmer werden auch danach ausgewählt, wie sie ihr Wissen einsetzen wollen. Wer ambitioniert ist und in Afrika etwas bewegen will, ob als Wissenschaftler oder Unternehmer, wird gefördert.
Afrikaner sollen Afrikas Probleme lösen
„Wir wollen den Punkt erreichen, wo wir in Afrika unsere Probleme systematisch selbst lösen können“, sagt der Direktor des Südafrika-Campus, Barry Green.
Die Investition, am AIMS zu studieren lohnt sich. Viele Studenten aus den verschiedenen afrikanischen Ländern können ihre Familie maximal 1x im Jahr besuchen. Auch das Geld für Ferngesprächer wird kaum reichen. Doch die Ausbildung kann international mithalten: Am AIMS stammen die Dozenten von Top-Universitäten wie Oxford, Cambridge und Paris-Süd und sind rund um die Uhr ansprechbar.
Erfolgreiche Absolventen
Wer verschüchtet am AIMS anfängt, wird selbstbewusst und bestens ausgebildet absolvieren.
Die exzellente Lehre soll ein Markenzeichen für Afrikas geistige Elite werden.
Die Lebensläufe der Absolventen zeigen den Erfolg des Konzepts. Ehemalige arbeiten nun für Elite-Unis wie Yale, als Wirtschaftsanalytiker oder bei der Weltbank. Andere sind in die Politik gegangen, haben Unternehmen gegründet oder setzen sich in ihren Ländern für Bildung und Gesundheit ein.
Quelle: dpa
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