Unterwegs im ältesten Kolonialgebäude Südafrikas

Das Castle of Good Hope in Kapstadt

Es ist groß und dennoch recht unscheinbar, bis man schließlich davorsteht: das Castle of Good Hope im Zentrum von Kapstadt. Nur ein paar Schritte vom geschäftigen Hauptbahnhof und den Shoppingmalls der Innenstadt gelegen, kann man in der Festung in die Zeit des 17. bis 19. Jahrhunderts eintauchen.

Das Castle of Good Hope wurde zwischen 1666 und 1679 von der Dutch East India Company (VOC) erbaut. Damals noch direkt am Atlantik gelegen, bot die Festung Unterschlupf für die Europäer, die sich hier am Kap niederließen. Die Festung war Zentrum des gesellschaftlichen, politischen und militärischen Lebens am Kap. Erst als sich die Stadt außerhalb der Mauern entwickelte, wurden viele Funktionen nach außen verlagert. Heute ist das Castle of Good Hope Sitz des Militärs und beherbergt außerdem drei Museen, darunter das Castle Military Museum, die Iziko Good Hope Galerie (mit wechselnden Ausstellungen im The Secunde’s House) sowie die William Fehr Collection (ebenfalls von Iziko initiiert), bei der die Räume mit Möbeln, Gemälden und Accessoires aus dem 17. bis 19. Jahrhundert historisch ausgestaltet sind.

Zeremonie: Öffnen des Hauptores mit einem Spezialschlüssel
Wir betreten die Festung um kurz vor 10 Uhr am Vormittag, genau zum richtigen Zeitpunkt, denn um Punkt 10 (und 12 Uhr) findest die sogenannte Key Ceremony statt. Nachgestellt wird die Schlüsselübergabe zum Öffnen des Haupttors sowie das Läuten der Festungsglocke; anschließend wird eine kleine Minikanone (die Signal Cannon) abgefeuert… Mini-Tinnitus inklusive, wenn man sich nicht rechtzeitig die Ohren zuhält.

Um 11 Uhr findet die erste Führung des Tages statt und um uns bis dahin die Zeit zu vertreiben, laufen wir oben auf den Festungsmauern entlang. Von hier aus hat man einen phänomenalen 360°-Rundumblick auf den Tafelberg, Devil’s Peak, Lion’s Head, die Hochhäuser der Innenstadt und die anderen Stadtteile in Richtung Osten. Wir laufen alle fünf Ecken der sternförmigen Festung ab und kehren in den Innenhof zurück. Die Tour dauert nur ca. 30 Minuten und führt uns u. a. zum Het Bakhuys & Dolphin Pool und zur Dunkel- bzw. Folterkammer des Castles.

Hinterher hat man noch Zeit über das Gelände zu schlendern, in Ruhe Fotos zu schießen oder sich eines der Museen anzusehen. Die Ausstellungen sind nicht zu groß und zusammen mit der interessanten Führung bekommt man einen guten Einblick in das Leben am Kap vor über 300 Jahren. Wer eine Stärkung oder Erholung braucht, kann sich in das Restaurant oder auf eine der vielen Bänke im Innenhof setzen. Das Castle of Good Hope ist nicht nur für Geschichtsbegeisterte und Militärfans, sondern auch für Familien, Touristen und Einheimische ein perfektes Ausflugsziel – eben ein absolutes Kapstadt-Muss!

von Anne Wallrabe

Castle of Good Hope
Ecke Darling und Buitenkant Street | City Centre | Kapstadt | +27 (0)21 787 1260

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag: 9 - 16 Uhr (letzter Einlass 15:30 Uhr); Führungen täglich 11, 12 und 14 Uhr; Key Ceremony und Kanonenschuss Montag bis Freitag 10 und 12 Uhr (Kanonenschuss samstags um 11 und 12 Uhr)

Preise: Erwachsene R30; Kinder (5-16 Jahre) & Studenten R5

Weitere Must See & Do’s für Kapstadt kannst du in unserer dazugehörigen Rubrik entdecken.

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