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Was ich in Kapstadt unternommen habe
14.08.2017
In diesem Blog werde ich euch in den nächsten Wochen über meinen 2-monatigen Aufenthalt in Kapstadt auf dem Laufenden halten. Erfahrt hier, was ich unternommen und erlebt habe, welche Eindrücke ich sammeln konnte und lasst euch für eure eigene Reiseplanung inspirieren. Nach zwölf ereignisreichen Tagen in Kapstadt komme ich endlich dazu erstmals über meine Erlebnisse zu schreiben. Ich komme aus Minden in Nordrhein-Westfalen, bin 25 Jahre alt, wohne in Paderborn und bin im Zuge meines dortigen Englischstudiums dazu verpflichtet einen 3-monatigen Auslandsaufenthalt in einem englischsprachigen Land nach zu weisen. Da ich Europa zuvor nie verlassen hatte, wollte ich dies als Anlass nehmen, um zu neuen Ufern aufzubrechen. Meine Schwester war einige Monate vor mir hier und hatte mir sowohl Kapstadt, als auch das Praktikum bei Kapstadtmagazin.de empfohlen. Ich war mir sicher, dass diese Stadt interessant sein könnte. Nach einer 1-monatigen Rundreise in Großbritannien und Irland bin ich nun für 9 Wochen in Kapstadt gelandet. Auch wenn ich nun bereits zwölf Tage in Kapstadt bin, möchte ich euch in diesem ersten Beitrag von meinen Erlebnissen und Eindrücken aus den ersten Tagen berichten, da ich ansonsten den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.
Mein erster Abend
Nachdem ich in meiner Wohnung angekommen, meinen Koffer ausgepackt und mich mit meinen dortigen Mitbewohnern vertraut gemacht hatte, wurde ich am Abend von meiner Kollegin Lena abgeholt. Wir sind zum Rockwell Dinner Theatre in Green Point, um uns eine Show namens „Kaapse Stories from the Mother City“ anzuschauen. Die Show war perfekt, um mir einen ersten Einblick über die Kultur, die Menschen und die Geschichte Kapstadts einzuholen. Auch die ersten kulinarischen Köstlichkeiten Kapstadts habe ich kennengelernt, denn das zugehörige 4-Gänge Menü beinhaltete typische südafrikanische Gerichte. Da der Hauptgang als Buffet serviert wurde, war die Auswahl sehr groß und der Geschmack war einfach fantastisch. Das Publikum war leider sehr touristisch, aber das überraschte mich nicht, ich fiel ja auch in diese Kategorie.
Wer Live-Shows mag, der sollte das Rockwell Dinner Theatre unbedingt besuchen, denn die Auftritte sind äußerst unterhaltsam und das Essen überzeugt auf ganzer Linie. Für mich war es auf jeden Fall ein guter Start meines Kapstadtabenteuers.
First Thursdays
Am übernächsten Abend stand der First Thursday auf dem Programm. Am ersten Donnerstag jeden Monats haben die Gallerien und Ateliers in Kapstadt bis 21 Uhr geöffnet, wodurch etliche junge Leute ins Stadtzentrum gelockt werden. Da ich kunstinteressiert bin, bin auch ich durch mehrere Ateliers gezogen und habe die dortige Kunst begutachtet. Wer nicht kunstinteressiert ist, sollte an diesem Abend trotzdem mit den vielen anderen Kapstadtbewohnern ins Stadtzentrum strömen, denn dieser Abend ist auch in anderen Bereichen ein kulturelles und gesellschaftliches Event. Im weiteren Verlauf des Abends kann man wunderbar feiern gehen, wofür Kapstadt auf jeden Fall ein ausgezeichneter Ort ist. Und genau das haben wir auch gemacht. An diesem Abend ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, wie vielfältig, multikulturell und offen die Bevölkerung in Kapstadt ist. Als ich im Laufe des Abends noch meine Mitbewohner in einem Club an der Bree Street traf, war der Abend perfekt.
Die Menschen in Kapstadt
An dieser Stelle möchte ich noch meine ersten Eindrücke über die Menschen in Kapstadt mit euch teilen. Die bereits erwähnte Vielfalt Kapstadts ist mir bereits besonders aufgefallen. Die südafrikanische Bevölkerung an sich ist schon sehr durchmischt und darüber hinaus habe ich schon etliche junge Leute aus anderen Ländern Afrikas oder Europas getroffen. Meine beiden Mitbewohner zum Beispiel stammen aus Granada in Spanien und sind seit einigen Jahren auf Grund eines Studiums in Kapstadt. Sowie sie, haben auch andere junge Leute im Zuge eines Studiums, eines längeren Praktikums oder eines Jobs Kapstadt zu ihrer zweiten Heimat gemacht. Zwei Spanier, die ich getroffen habe, haben sich zudem im kulinarischen Bereich selbstständig gemacht, zwei weitere als Juweliere. Viele Menschen anderer Länder versuchen hier Fuß zu fassen und machen die Gesellschaft so noch eine bisschen bunter. Da dies oft im gastronomischen Bereich erfolgt, ist Kapstadt ein Ort kulinarischer Köstlichkeiten. Das Angebot ist wirklich überwältigend und die Qualität ist super.
Arm und Reich
Die so oft erwähnte Spanne zwischen arm und reich ist in Kapstadt augenscheinlich groß. Auf dem Weg vom Flughafen zu meiner Wohnung habe ich bereits das erste Township und die ersten Wellblechhäuser passiert. In Stadteilen wie Camps Bay und Sea Point sieht man hingegen die teuren Ecken Kapstadts, mit ihren schicken Villen und Einkaufszentren. Am Abend im Stadtzentrum rast schon mal ein teurer Sportwagen an einer Obdachlosenbehausung unter einer Brücke vorbei.
Als europäisch aussehender Mann wurde ich in den ersten Tagen in Kapstadt schon oftmals von Straßenkindern und Obdachlosen angebettelt. Diese sind manchmal echt hartnäckig und bleiben trotz Ablehnung erst einmal dran. Manche sind natürlich, wie überall auf der Welt, drogenabhängig. Wenn man diesen Menschen Geld gibt unterstützt man lediglich ihre Sucht, was natürlich dumm ist und niemandem hilft. Viele Bettelkinder bitten einen nach erster Ablehnung darum etwas zu essen zu kaufen. Klingt erst mal gut, ist aber auch oft eine Masche, wie mir eine Kollegin erklärt hat. Sie wollen dich zum Kauf von verpackten Lebensmitteln bewegen, die sie im Anschluss verkaufen können. Ich selbst hatte wenig später eine kleine Diskussion mit einem Bettler auf der Long Street um ebendieses Thema. Das Ergebnis war, dass ich ihm etwas zu essen von McDonald’s gekauft habe, worauf er sich dankend eingelassen hat.
von Robert Kleine
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