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Für 4 Monate war Redakteurin Alexandra Bentz Praktikantin beim Kapstadtmagazin.
Ihre Gedanken über das Arbeiten und Leben in der Mutterstadt hat sie uns mitgeteilt.
1. Wer bist du?
Ich bin Alex, 27 Jahre alt, Krebs, tierlieb und trinke sehr gerne Weißwein. Tomaten und Pilze mag ich dafür eher weniger gern.
Nachdem ich zwei Jahre lang als Redakteurin bei NTV gearbeitet habe, hat mich das Fernweh gepackt: Und jetzt bin ich hier.
2. Wieso Kapstadt?
Ich wollte für eine Weile raus aus Deutschland und habe überlegt, wo ich ein Praktikum auf Deutsch oder Englisch machen könnte. England war mir zu nah, Australien und Neuseeland zu weit: Da blieben nur noch die USA, Kanada und Afrika.
Dann habe ich mich über deutsche Presse im Ausland informiert und mir wurde direkt das Kapstadtmagazin angezeigt. Da ist mir aufgefallen: Perfekt- Sonne, Strand und Meer ist genau das, was ich will. König der Löwen fand ich auch schon immer cool, also ist dieses Land sozusagen wie für mich gemacht.
Der Bewerbungsprozess beim Kapstadtmagazin war supereasy- ein paar liebe Mails und schon stand der Termin für meinen ersten Praktikumstag fest. Dann musste ich nur noch meinen Job und meine Wohnung kündigen und schon konnte es losgehen.
3. Kannst du dir vorstellen, in Kapstadt zu leben?
Nein. Für eine Weile ist das Leben hier definitiv super und ich habe die Zeit hier auch sehr genossen. Ich glaube ich bin aber einfach zu sehr an deutsche Standards gewöhnt - daran, dass Dinge funktionieren. Dass ich selbstverständlich meinen Saft an der funktionierenden Supermarktkasse zahlen kann, dass mein Bus zur Arbeit kommt und ich meine Haustür ohne Probleme öffnen kann. Das sind zwar alles Kleinigkeiten, aber sie kommen halt doch häufig vor. Für mich war das in den Monaten hier jetzt nur kein Problem, weil ich jederzeit wusste, dass mein Aufenthalt begrenzt ist und ich bald wieder in Deutschland bin.
In Kapstadt eine Ferienwohnung zu besitzen und immer wieder herzukommen, wenn ich Lust auf diese schöne Stadt und das Meer habe, wäre der Hammer. Aber mir hier richtig ein Leben aufzubauen, kann ich mir nicht vorstellen - dafür ist mir das durchschnittliche Gehalt und die damit verbundene Lebensqualität zu niedrig. Außerdem würde ich hier wegen der Sicherheitsaspekte auch keine Familie gründen wollen.
4. Was hast du vorher in Deutschland gemacht?
Ich habe in Freiburg und Berlin Jura studiert und schon während des Studiums gemerkt, dass ich in meinem Arbeitsleben eigentlich nichts mit Jura machen will. Nach dem Studium habe ich dann ein Praktikum bei NTV in Köln gemacht und bin danach dort geblieben. Zwischendrin habe ich für zwei Monate in Berlin bei einem Print-Magazin gearbeitet. Ich war also unter der Woche in Berlin beim Magazin und am Wochenende in Köln bei NTV. Mir war wichtig, möglichst viele Medien, als auch viele Orte kennenzulernen.
5. Was sollte jeder, der in Kapstadt ist, tun?
Definitiv Wein trinken- der ist hier einfach superlecker. Kapstadt ist zurecht als Weinstadt bekannt! Dann sollte man unbedingt auf den Tafelberg wandern (Nein, nicht mit der Bahn hochfahren- Quäl dich!)
Auf jeden Fall empfehlenswert ist auch ein Besuch des Hout Bay Markets an einem Freitagabend. Die Stimmung ist super und das Essen noch besser.
Ein weiteres Must-Do: Sonntag im Rumbullion brunchen gehen. Man hat einen superschönen Blick über Camps Bay und die zwölf Apostel, kann einer Live Band zuhören und dabei leckeres Essen (und Wein) genießen.
Meine Top 3 aus Südafrika aus der gesamten Zeit:
Das beste Erlebnis war auf jeden Fall die Safari im Krüger Park. Man fährt einfach durch die Gegend und steht plötzlich inmitten einer Elefantenherde- das ist einfach krass.
Ziemlich oft und gerne war ich auch in den Weinorten Franschhoek und Stellenbosch, weil sie –abgesehen vom leckeren Wein- auch richtig schön sind.
Was ich auch jedem empfehlen würde: Paragliding! So supergemütlich über Kapstadt zu fliegen, ist echt einzigartig.
6. Was ist dein Lieblingsort in Kapstadt?
Ich liebe den Llandudno Strand, der etwas versteckt zwischen Cape Town und Hout Bay liegt. Der Strand ist wunderschön und dabei zum Glück trotzdem kein Tourimagnet wie zum Beispiel Camps Bay. Ein weiterer Lieblingsort von mir ist die Straße von Sea Point nach Clifton- die Beach Road. Wenn man die beim Sonnenuntergang entlangfährt, ist es einfach nur schön. Ich bin schon oft ausgestiegen, um den Ausblick zu genießen.
7. Was vermisst du aus Deutschland?
Ich vermisse richtig leckeres Brot- der Klassiker unter Deutschen im Ausland.
Und, was wahrscheinlich niemand versteht: Ich vermisse das wechselhafte Wetter- das Hamburger „Schietwetter“ sozusagen. Dass es mal zugezogen und regnerisch ist und man es sich im Haus so richtig gemütlich machen kann.
8. Was magst du am meisten am Leben in Kapstadt?
Ich mag es, dass die Leute hier meistens gute Laune haben und superfreundlich sind. In Situationen, in denen in Deutschland jeder ein Gesicht ziehen würde, wird hier noch gelächelt.
Ich mag außerdem, dass ich hier jeden Tag gefühlt viel mehr auskoste und jeden Tag etwas Besonderes mache- und ihn damit zu etwas Besonderem mache. Ich hatte nie einfach einen langweiligen Arbeitstag- ob es ein leckeres Mittag- oder Abendessen ist, ich spontan vor der Arbeit auf den Lions Head gewandert bin oder abends am Strand Yoga gemacht habe- irgendwas hat meinen Tag immer besonders werden lassen. Deswegen finde ich es auch gar nicht schlimm, dass meine Zeit hier jetzt vorbei ist- immerhin habe ich jeden einzelnen Tag der vier Monate richtig ausgekostet.
9. Was wirst du zurück in Deutschland nicht vermissen?
Mein Sicherheitsgate vor der Tür! Es nervt, dass ich immer beide Türen abschließen und genau darauf achten muss, dass alles sicher verschlossen ist. Ich freue mich auch darauf, dass ich abends kein mulmiges Gefühl mehr haben muss, wenn ich allein unterwegs bin.
Und, was ich mit Sicherheit auch nicht vermissen werde: Biltong. Wie das überhaupt zu einem beliebten Snack werden konnte, habe ich von Anfang an nicht verstanden.
10. Würdest du Interessierten ein Praktikum beim Kapstadmagazin empfehlen?
Auf jeden Fall, das Praktikum war echt großartig. Obwohl es jederzeit entspannt war und Spaß gemacht hat, habe ich trotzdem viel gelernt und nehme etwas von dem Praktikum mit. Durch die Arbeit, die sich mit Kapstadt beschäftigt, habe ich Kapstadt noch besser kennen lernen können, als es mir in einem anderen Job möglich gewesen wäre.
Was ich persönlich besonders empfehlen kann: Macht das Praktikum zwischen Januar und März- da ist das Wetter am besten. ;)
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von Hanna Eschenhagen
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Wenn du auch ein Praktikum in Kapstadt machen willst, aber Angst hast, keine Freunde zu finden: Don’t worry! Wir organisieren Meet, Mix & Mingle- Treffen!
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