10 Fragen an Michael Glockle von Yoummday
You made my day
Michael Glockle kam vor siebeneinhalb Jahren nach Kapstadt, um „zu leben!“, wie er sagt. Die hohe Lebensqualität und die Schönheit der Stadt begeistern ihn bis heute. Yoummday – You made my day heißt passenderweise das Unternehmen, für das er arbeitet. Das Ziel: die Idee des Call Centers zu revolutionieren.
1. Wer ist Michael Glockle
Ich bin Michael und glückliche 50 Jahre alt. Kochen ist eine riesen Leidenschaft für mich und dazu gehört natürlich auch ein guter Wein. Ansonsten gehe ich gerne wandern oder an den Strand. Nach Kapstadt zu gehen, war die beste Entscheidung meines Lebens, denn eine so hohe Lebensqualität hatte ich noch nie.
2. Wie und warum bist du nach Kapstadt gekommen?
Ich bin 2009 nach Kapstadt gekommen, um hier zu leben. Es ging mir nie um die Karriere, sondern immer um die höhere Lebensqualität. Am Anfang hatte ich einfach nur ein Arbeitsvisum, aber keinen Job oder irgendwas in der Art. Dann habe ich erstmal die Zeit genossen: die Fußball WM, das Wetter und den Strand. Nach fünf Monaten habe ich dann meine Daueraufenthaltsgenehmigung bekommen und angefangen zu arbeiten. Mit Yoummday in Deutschland beschäftige ich mich erst seit Juni 2016 und starte seit Januar die erste Auslandsvertretung hier in Südafrika.
3. Was ist Yoummday? Und was ist das besondere?
Yoummday steht für You made my day! Und ist eine bessere Lösung als ein Call Center, denn wir bieten die selbe Dienstleistung an, aber verbessert. Das funktioniert so: Das Unternehmen beauftragt Yoummday mit der Durchführung der Telefonate. Große Unternehmen können bis zu rund 30 Prozent an Kosten zum Beispiel für Büros oder Personal sparen. Wir haben mehr als 3,500 Freelancer weltweit, die ein Profil bei uns haben und von den Kunden ausgesucht werden, je nachdem welche Qualifikationen und Sprachkenntnisse erforderlich sind. Sie können von zu Hause aus arbeiten und sparen somit die Anfahrtskosten und eine Menge Zeit. Außerdem verdienen sie mehr und sind glücklicher, weil sie in ihrem Profil aussuchen können, welche Art von Telefonaten sie machen wollen. So wird keiner in etwas reingezwungen. Menschen die aus irgendwelchen Gründen daheimbleiben müssen, können somit mit flexibler Zeiteinteilung arbeiten.
4. Ist die Arbeit in Kapstadt anders als in Deutschland? Was sind die größten Unterschiede?
Probleme, die man hierzulande gleich am Anfang feststellt sind Unzuverlässigkeit und die schlechte Ausbildung. Aber auch, dass es vielen beim Arbeiten nur ums Geld verdienen geht. Aber wenn man Verständnis hat und die Menschen versteht und aufbaut, entwickeln sie sich durchaus zu verantwortungsvollen Mitarbeitern, die sogar Verantwortung übernehmen und Fehler eingestehen können. Ich möchte bald so eine Art Ausbildungsakademie für Yoummday-Freelancer anbieten, wo Leute Englisch und die Abläufe erlernen können. Ich will mein Knowhow weitergeben, das ich nur habe, weil ich das Glück hatte in Deutschland geboren zu werden.
5. Wie hat sich dein Leben verändert seit du ausgewandert bist?
Ich kann hier richtig leben, das konnte ich in Deutschland nicht. Da habe ich nur gearbeitet und dann geschlafen, und selbst wenn ich mal Wochenende hatte, war ich einfach zu erschöpft und wollte nur schlafen. Darunter litten auch mein Privatleben, die Familie und Freunde. Hier kann ich einfach nur leben!
6. Hast du vor für immer in Kapstadt zu bleiben?
Ja, auf jeden Fall! Ich habe sogar einen Weg gefunden, neben meiner deutschen Staatsbürgerschaft die südafrikanische Staatsbürgerschaft zu beantragen. Das ist zwar keine Notwendigkeit, da ich auch ohne die südafrikanische Staatsbürgerschaft alle Rechte hier habe, aber ich will auch wählen dürfen und mit meiner Stimme etwas bewirken können. Es gibt nichts, was mich zurückzieht. Meine Kinder besuchen mich hier regelmäßig und dann sind die zwei oder drei Wochen, die wir hier verbringen tausendmal wertvoller als die wenige Zeit, die wir in Deutschland zusammen verbringen konnten.
7. Gibt es denn gar nichts, das Du vermisst?
Heute vermisse ich außer natürlich der Familie und Freunden gar nichts. Am Anfang aber fand ich den Kaffee furchtbar und ich habe Wurst und Käse vermisst. Erst nach zwei Monaten habe ich absolut nichts mehr vermisst. Ich habe hier besseres Wetter und meine Berge. Ich hätte gedacht, dass mir das Snowboarden und Skifahren fehlen würden, aber Nein! Ich bin komplett glücklich mit dem, was ich habe!
8. Was war deine schönste Erfahrung in Kapstadt?
Der herzergreifendste Moment war eine Weihnachtsfeier. Vor mir hatte das Management diese immer geplant: Auf einer feinen Weinfarm, auf die unsere zum Großteil farbigen Mitarbeiter gar nicht gepasst hatten. Ich habe ihnen dann einfach das Geld gegeben und freie Hand gelassen. Die Mitarbeiter haben alles selber organisiert: Transport, Location... Am Ende gab es eine Hawaii Party mit Braai und Karaoke und ich war zu Tränen gerührt, darüber wie glücklich alle waren.
9. Was hast du hier erlebt, das dir in Deutschland nie passiert wäre?
Das mich die Leute, die betteln, trotzdem anlächeln und freundlich zu mir sind. Natürlich sind sie auch hartnäckig, aber diese Freundlichkeit beeindruckt mich. Südafrikaner genießen den Moment in vollen Zügen. Außerdem, dass unsere Autos immer einen persönlichen Parkwächter haben :)
10. Hast Du einen Geheimtipp für unsere Leser?
Weil ich das Kochen liebe, empfehle ich jedem einen Kochkurs mit Jürgen vom Springfontein Wine Estate zu machen. Er hatte früher zwei Sterne-Restaurants und ist super beeindruckend. Wir durften sogar die Messer benutzen, die er von seinem Vater geerbt hatte.
---
Like uns auf Facebook, folge uns auf Twitter, teile deine Kapstadt- und Südafrika-Abenteuer mit uns auf Instagram. Du kannst auch unseren kostenlosen Newsletter abonnieren.
KapstadtMagazin.de
Jeden Tag tolle Tipps aus der schönsten Provinz der Welt. | |
www.kapstadtmagazin.de | |
info@kapstadtmagazin.de | |
Kapstadtmag | |
KapstadtMagazin.de | |
kapstadtmag |