Ein Interview mit dem jungen Filmemacher Teboho Edkins
Endlich angekommen…
Lorena Fuehr über ihre missglückte Anreise an das wohl schönste Ende der Welt
Seit einer Woche bin ich nun schon in Kapstadt, habe das lange Osterwochenende genießen können und schon einiges erlebt. Meine Anreise war dabei eindeutig das Abenteuerlichste. Jegliche Horrorszenarien, die ich mir bereits vor Abflug ausgemalt hatte, konnten mit der Realität nicht mithalten. Denn angekommen am Frankfurter Flughafen wurde mir zunächst einmal mitgeteilt, dass mein Flug zwei Stunden Verspätung habe. „So weit so gut dachte ich, wenn sonst alles glatt läuft.“ Als ich dann gegen 22 Uhr, schon fast selig, das Flugzeug betrat, ließ die nächste Überraschung nicht lange auf sich warten. Nach einiger Wartezeit wurde uns nämlich mitgeteilt, dass Frankreich streike und es somit wohl auch nicht erlaubt sei mit dem Flugzeug darüber hinweg zu fliegen. Also wurde innerhalb der nächste Stunde eine neue Route ausgecheckt, um Frankreich zu umfliegen. Aber natürlich eröffnete sich sofort ein neues Problem, sobald das Alte gelöst war: Das Nachtflugverbot in Frankfurt! Der Flug wurde bis auf Weiteres gecancelt und für alle Passagiere bestand keine Chance mehr Deutschland an diesem Abend zu verlassen.
Also wurden alle Reisegäste ins nächste Hotel gekarrt und konnten dort, natürlich auf Kosten der Airline, fürstlich speisen, schlafen oder auch das ein oder andere Glas Wein genießen. Am nächsten Morgen saß, wie zu erwarten, die Hälfte der Passagiere, darunter auch ich, mit einem leichten Kater im Flieger und hofften auf einen baldigen Start. So also begann meine Reise, doch damit endete das Chaos nicht, denn für viele der Passagiere und auch für mich, stellte dieser Flug nach Windhoek nur die erste Etappe der Reise dar. Was danach mit uns geschehen sollte, blieb ungewiss und auch das Flugpersonal konnte uns diese Frage nicht beantworten.
Abends am Flughafen in Windhoek angekommen - immer noch in den Klamotten vom Vortag, da wir unser Gepäck nicht wieder ausgehändigt bekamen, ziemlich müde und verkatert – der nächste Schock: Es gab keinen Anschlussflieger mehr nach Kapstadt! Nach einigen Unklarheiten und ewiger Zeit später wurden die ziemlich verwirrten Passagiere ins nächste Luxushotel in Namibia gebracht, um dort die zweite Nacht zu verbringen und am nächsten Morgen ihr Reise nach Kapstadt fortzusetzen. Doch wann genau die Reise fortgesetzt werden sollte, darüber wurden wir natürlich nicht informiert. Also hieß es wieder einmal abwarten und Tee trinken oder besser gesagt Bier trinken (So ein kühles Windhoek Lager kann nämlich Wunder bewirken).
Am nächsten Morgen lief soweit alles reibungslos und alle Fragen zum Ablauf wurden mit dem Satz „You are on the system!“ beantwortet. Und so erreichten wir vormittags gegen 11 Uhr bei strahlendem Sonnenschein endlich den Flughafen in Kapstadt.
Wenn ich nun auf dieses kleine Abenteuer zurückblicke, war es allerdings alles halb so schlimm. Ich hab unterwegs viele nette Menschen kennengelernt, darunter ein Haufen verrückter Norweger, einen Marathonläufer, zwei Rucksackreisende, die von Kapstadt ihren Weg nach Simbabwe antreten wollten und eine Weinkönigin aus der Heimat. Und letztendlich bin ich ja da, in Kapstadt, dem wohl schönsten Ende der Welt und bin gespannt was die nächsten Monate für mich bereithalten werden.
von Lorena Fuehr