Wir reden mit dem Fotografen aus Kapstadt über seine Arbeiten und Reisen
Von Kayelitsha auf den Kilimandjaro
Ein Junge aus Kapstadt hat einen Traum – und macht ihn wahr
Ein Beispiel für die Macht der Self-Empowering Programme in Südafrika – und ein Aufruf an Euch, den Cape Windjammers Education Trust zu unterstützen.
April 2009. 10 Jugendliche aus Kapstadt gehen an Bord des Segelschulschiffes S.V. Concordia. Ausgewählt und vorbereitet durch den Cape Windjammers Education Trust (CWET), eine NGO vor Ort, segeln sie als Teil des Class Afloat Project zusammen mit 25 kanadischen Studenten von Kapstadt bis zu den Bermudas. Unter ihnen ist der 18jährige Monde Sitole aus Khayelitsha, dem größten Township Kapstadts. Noch nie hat er dieses für längere Zeit verlassen, bis vor kurzem war er auch noch nie an Bord eines Schiffes, konnte nicht einmal schwimmen.
Der Alltag auf hoher See ist kein Vergnügen. Das Schiff kann nur sicher segeln, wenn alle mit anpacken. Von der Nachtwache an Deck bis hin zur Pflege des Schiffs werden alle Pflichten von den Projektteilnehmern übernommen. Müde und ausgelaugt vom Dienst bei jedem Wetter und Seegang, bietet die Koje nur wenig Komfort und Intimität. Monde ist erschöpft, am Rande seiner Kräfte, überfordert vom Umgang mit den vielen Fremden. Und dann ist auch noch Lernen angesagt! Das Meer und seine Bewohnern sind der Unterrichtsstoff, das Erlernen sozialer Umgangsformen und die Überwindung der eigenen Unsicherheit sowie Sprach- und Kulturbarrieren.
Bereits nach wenigen Tagen ist an Bord deutlich zu spüren, wie das Vertrauen der Teilnehmer in die Gruppe und die eigenen Fähigkeiten wächst. Plötzlich liegt die Sicherheit von Schiff und Besatzung in den Händen Jugendlicher, die in ihrem Alltag kaum Teamgeist oder Wertschätzung erfahren oder Verantwortung für sich und andere übernommen haben.
Als das Schiff die Bermudas erreicht, ist Monde ein anderer Mensch. Er weiß, dass alles möglich ist – wenn man nur zu träumen wagt, und sich auf den Weg macht. Sein nächstes Ziel klingt ehrgeizig, geradezu waghalsig. Den höchsten Berg auf jedem Kontinent will er erklimmen, und dann noch Nord- und Südpol erreichen – um zu beweisen, dass auch ein schwarzer Junge aus Kayelitsha alles schaffen kann. Gezielt bereitet er sich auf diese neue Mission vor, sucht Sponsoren – und findet sie. Ende 2009 besteigt Monde den mit 5895 Metern höchsten Berg Afrikas, den Kilimandjaro. Der erste Gipfel auf seinem Weg nach oben.
Viele südafrikanische Jugendliche profitieren von CWET. Auch wenn nicht alle Berge bestiegen werden, tragen sie ihre Erfahrungen und Perspektiven zurück in ihr Umfeld, und verfolgen gezielt ihre Pläne für eine bessere Zukunft. Sie werden zu Vorbildern und geben ihr Wissen weiter, werden zu aktiven Gestaltern ihres Schicksals statt Spielball desselben.
Auch im Jahr 2011 will CWET die Segeltrainings als Basis für die Persönlichkeitsbildung ausgewählter Jugendlicher fortsetzen und die gewaltlose Umstrukturierung der südafrikanischen Gesellschaft vorantreiben. Dabei ist die Organisation auf organisatorische und finanzielle Hilfe angewiesen – auch von Euch!
Ein Video zu Mondes Geschichte und mehr Informationen zu CWET findet ihr auf www.capewindjammers.org
Wenn ihr CWET von Deutschland aus unterstützen wollt, wendet euch an die ‚Friends of Cape Windjammers e.V.’, dem deutschen Förderverein. Info unter info@friends-of-cwet.de oder unter www.focwet.blogspot.com