Mandelas Erinnerungen an Kapstadt
"Das Land, von dem wir wussten, dass wir eines Tages dorthin zurückkehren würden"
Nelson Mandela war 27 Jahre lang Gefangener auf Robben Island und viele Orte in Kapstadt sind politisch bedeutend für ihn. Die Massenaufmärsche und Kämpfe der Kapstädter wirkten auf ihn wie eine konstante Kraftquelle. Wir teilen mit euch die Kapstadt-Erinnerungen von Mandela.
Die Omar Residence
Eine bekannte Persönlichkeit innerhalb der muslimischen Gemeinschaft in Kapstadt, Dullah Omar, wurde Nelson Mandelas Vertrauensperson während seiner letzten Jahre im Gefängnis. Die Autorin von 'Hunger nach Freiheit – Die Geschichte des Essens in Mandelas Leben', Anna Trapido, erinnert sich: "Farida Omar, Dullahs Frau, erzählte mir, dass Madiba Teil einer Verbindungsdelegation vom ANC und dem Transvaal Indian Congress war, als sie noch ein Kind war. Als die Delegation zu einem Treffen nach Kapstadt kam, lud Faridas Familie die Abgeordneten eines Abends bei sich zu Hause zum Essen ein. Die damals zehnjährige Farida hielt das Tischgebet."
Robben Island
Christo Brand war Nelson Mandelas Gefängniswachmann und wechselte zusammen mit ihm ins Pollsmoor Gefängnis. Während dieser Zeit wurde er ein enger Freund Mandelas. "Robben Island hatte einen offenen Garten oben auf dem Gefängnis", erzählt Christo. "Dort gab es ein Gemüsebeet und eine Tischtennisplatte. Obwohl Mandela Tischtennis liebte, war er wie auf einem anderen Planeten, wenn es um die Gartenarbeit ging. Er war sehr stolz auf seinen Garten und hat morgens oft mit ihm gesprochen. Er pflanzte Auberginen, Tomaten, Zwiebeln und Spinat, die die Aufseher jeden Freitag mit Fleisch vermischten, um einen Eintopf zu machen. Er teilte immer seinen Eintopf mit den Aufsehern."
"Wir sind dann später ins Pollsmoor Gefängnis umgelegt worden und die Offiziere wollten Mandela gelegentlich herausholen. Ich erinnere mich an einen Tag im Jahr 1985, als wir zu einem benachbarten Damm spazierten. Er stieg aus dem Ford Cortina aus, stand mit einer Gruppe von Kindern zusammen und erzählte ihnen, wie man Fische fing. Mandela war wirklich besorgt um die Sicherheit der Kinder, wie sie so allein am Damm saßen."
Tafelberg
Nelson Mandelas erinnert sich liebevoll an den Ausblick von Robben Island: "Während der vielen Jahre der Inhaftierung auf Robben Island haben wir sehr oft zum Tafelberg geschaut und dessen unglaublich schöne Silhouette genossen. Für uns, die auf Robben Island waren, war der Tafelberg ein Symbol der Hoffnung. Er repräsentierte das Festland, von dem wir wussten, dass wir eines Tages dorthin zurückkehren würden."
Desmond Tutus offizielle Residenz
Nelson Mandela und seine damalige Ehefrau Winnie besuchten Erzbischof Desmond Tutus in seinem Bischofssitz in Kapstadt am Tag nach seiner Freilassung. Mitglieder der Mandela-Familie und Ikonen der Freiheitsbewegung, wie Walter und Albertina Sisulu, waren auch dabei.
Am 20. Jahrestag von Mandelas Freilassung sagte Tutu: "Am Tag der Freilassung Nelson Mandelas aus dem Victor Verster Gefängnis erhob sich unser Gemeinschaftsgefühl. Es war der Tag, der den Anfang vom Ende der Demütigung versprach."
Die Grande Parade
Kapstadts Stadtzentrum war der erste Platz, wo Nelson Mandela 1990 eine Rede vor den Anhängern Südafrikas über seine Befreiung aus dem Gefängnis hielt. Außerdem erschien er dort auch am 9. Mai 1994 nach seiner Wahl zum Präsidenten. Am 27. April 1998 bei den Feiern des Freiheitstages kommentierte Mandela: "Als wir uns hier 1990 auf dem Paradeplatz ansammelten, wussten wir, dass unser Friedensmarsch nicht rückgängig zu machen war. Dass es wahr geworden ist, dass nichts mehr unseren Traum vom freien Südafrika stoppen könnte. Vier Jahre später, am 27. April 1994, verkündeten all die Millionen Südafrikaner vor der ganzen Welt, dass sie sich selbst regierten."
Newlands Stadion
Nelson Mandelas Rolle während der Rugby Weltmeisterschaft 1995 hat nicht nur die Springboks zum Sieg inspiriert, sondern auch eine Nation dazu angeregt, sich zu vereinen. John Carlin, Autor von 'Den Feind spielen', schrieb: "Der ehemalige Springbok-Kapitän, Morné du Plessis, brachte den Spielern den alten Song vom Widerstand der Schwarzen bei, der nun die Nationalhymne Nkosi Sikelele Africa (Gott Segne Afrika) ist. Während eines Chorauftritts in Kapstadt sangen die Springbok-Spieler den Song mit viel Enthusiasmus. Der hochgewachsene Zweite-Reihe-Stürmer und Bure Kobus Wiese leitete den Chor."
Mandela hat Kapstadt inspiriert
Mandela inspirierte unsere Kämpfe gegen die Apartheid, HIV/Aids, Kriminalität und Armut. Heute leben wir im kulturell lebhaften Kapstadt, wo jeder überall hingehen kann, ohne Rücksicht auf Alter, Rasse, Glauben oder sexuelle Ausrichtung.
Lies mehr über den Freedom Day, Nelson Mandela, Toyi-toyi und Desmond Tutu in unserer Rubrik Was ist eigentlich…?
Informiere dich auch über die Denkmäler Nelson Mandelas in Kapstadt.
Weitere Infos bekommst du mit unserem kostenlosen Newsletter oder indem du uns auf Facebook oder Twitter folgst.
CapeTownMagazine.com
For Moments of Joy. Follow our social channels for useful news, daily local champions | |
072 350 2062 | |
Ideas Cartel, The Old Foundry, 1 Sand Hill Road, Green Point | |
www.capetownmagazine.com/subscribe | |
now@capetownmagazine.com | |
CapeTownMag | |
CapeTownMagazine.com | |
capetownmag |