10 Fragen an Sound Designer Ivo Sissolak
Sound Designer Ivo Sissolak findet das Leben in Kapstadt lekker. Vom Tafelberg empfängt er neue Ideen für neue Sounds und schwört auf engen Zusammenhalt in der Mother City.
1. Wer bist du und woher kommst du?
Mein Geburtsort ist Freiburg im Breisgau, Deutschland, aber ich bin hauptsächlich in Afrika groß geworden. Ich war 9 Jahre alt, als wir nach Lusaka, Sambia gezogen sind. Zwei Jahre später war Kapstadt unser Zuhause.
2. Warum Kapstadt? Was macht Kapstadt bzw. Südafrika so einzigartig für dich?
Kapstadt war nicht meine Entscheidung, da ich mit meinen Eltern hergezogen bin. Wenn ich mich entscheiden hätte können, wäre Kapstadt sicherlich in den Top 3 - Hamburg, Dublin und Kapstadt sind meine Lieblingstädte.
3. Bist du eher Kapstädter (Südafrikaner) oder Österreicher (Europäer)?
Ich bin auf jedenfall ein Kapstädter, obwohl auf meinem Pass Östereicher steht. (Meine Mutter kommt aus Deutschland und mein Vater aus Österreich.) Mein Herz liegt hier im Süden. Ich bin mit Afrika viel enger verknüpft als mit Europa.
4. Wie ist die Musik zu dir gekommen? Bist du eines morgens aufgewacht und hast beschlossen Sound Designer zu werden?
Musik gehört zu unserer Familie. Seit dem ich denken kann, haben meine Eltern musiziert. Mein Vater spielt leidenschaftlich Klavier und hat mir oft etwas auf dem Klavier oder Keyboard vorgespielt.
Mein erste Erfahrung mit Instrumenten war eher abschreckend. Da war ich 5 Jahre alt. Danach habe ich einige Jahre gar nichts mit Musik zu tun gehabt bis ich in Kapstadt durch einen Jazz Workshop mit Gitarrenunterricht anfing. Dadurch habe ich die Lust zum Komponieren entwickelt und wollte mich gezielt auf Musik und Ton spezialisieren.
5. Was macht Ivo Sissolak eigentlich aus und was ist das Besondere an ihm?
Das ist eine gute Frage. Ich denke, dass mir das Reisen in Afrika, in Europa, meine Familie und die vielen kulturellen Einflüsse hier in Kapstadt einen einzigartigen Stil verliehen haben. Ich lasse mich nicht einschränken, nur weil ich vor einer Herausforderung stehe. Ich bin sehr experimentell und manchmal etwas „random“, spontan, was sich natürlich auch in meiner Arbeit widerspiegelt.
6. Was schätzt du an deiner Arbeit hier in Kapstadt? Gibt es Highlights?
Als Freelancer ist mein Alltag momentan nicht ganz so voll ausgelastet wie etwa bei einem angestellten Tontechniker. Dafür bin ich viel flexibler, arbeite an verschiedenen Projekten und kann auch im Stil variieren.
Mal arbeite ich an einem Spiel für Handys, mal an einem Filmset. Ich mache auch Live-sound für Gigs.
Diese Flexibilität ist großartig und ich bin sehr dankbar, dass ich so vielfältig arbeiten und mich damit verwirklichen kann.
Natürlich bietet Kapstadt als pulsierende Metropole und die vielfältige Landschaft reichlich Inspiration für meine Kreativität. Die Berge, das Meer, die Wälder – Wahnsinn.
7. Haben Südafrikaner einen anderen Geschmack als Österreicher bzw. Deutsche?
Das habe ich nicht gemerkt. Wenn ich meinen Bekannten in Deutschland etwas vorspiele, bekomme ich hier wie dort die gleichen Reaktionen :)
8. Was könnten die deutschsprachler in Europa deiner Meinung nach von den Südafrikanern lernen und andersherum?
Hier in Kapstadt nehmen wir das Leben locker. Es ist „lekker“ wie man so schön sagt. Das Lebens-Tempo ist hier auch ein bisschen langsamer als in Europa. Das hat seine Vor- und Nachteile. Mir gefällt, dass die Deutsche Gemeinde hier sehr eng ist, man kennt jeden, das ist schon etwas Besonderes.
9. Wenn du ein Stadtteil von Kapstadt wärst, dann wärst du....?
Woodstock, baby!
10. Hast du noch einen Südafrika-Geheimtipp für unsere Leser?
Im Sommer in die Berge bei Grabouw fahren und den Suicide-Gorge-Trail machen
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