Lilly's Cape Town Blog: Kapstadt erleben #2
In den nächsten Wochen werdet ihr mich regelmäßig bei meinen Unternehmungen, Erlebnissen und Eindrücken im bunten Kapstadt begleiten. Seid gespannt und begleitet mich bei meinen Aktivitäten! Freut euch auf meine Tipps!
Sonnenuntergang auf dem Signal Hill
Ob du nun romantisch veranlagt bist oder nicht - das ist total egal. Ich habe mir bei klarem Himmel ohne jegliche Wolke mit zwei Freunden den Sonnenuntergang vom Signal Hill aus angeschaut. Wir sind problemlos nach der Arbeit mit dem Auto die Kloof Street hochgefahren und haben sogar oben noch einen Parkplatz bekommen. Falls ihr kein Auto zur Verfügung haben solltet, könnt ihr auch mit einem Uber, Taxi oder Bus hochfahren. Selbstverständlich auch mit Fahrrad - kleine sportliche Einheit, denn der Signal Hill ist im Gegensatz zu seinen großen Nachbarn Lion's Head und Tafelberg ,,nur'' 352m hoch. Das ändert aber wirklich nichts an der wunderbaren Aussicht. Es gibt einen großen Platz, der mit einer Plane ausgelegt ist, wo wir uns mit vielen anderen gemütlich hingesetzt und gepicknickt haben. Ihr solltet unbedingt an lange und warme Kleidung denken, da es windig und frisch werden kann. Viele Paraglider starten direkt neben uns in den Sonnenuntergang. Das muss ein wahnsinniges Erlebnis sein! Die Sonne geht Stück für Stück unter und sieht über dem Meer einfach nur traumhaft aus. Wir haben wirklich schöne Fotos geschossen. Und was fällt euch bei einem Klischee-romantischen Sonnenuntergang so ein? Natürlich! Ein Heiratsantrag. Ich habe es nicht einmal wirklich mitbekommen als meine Freundin meinte, dass gerade ein Heiratsantrag zwei Meter neben uns stattfindet. Ich habe den Moment dann kurzerhand eingefangen mit der orange-roten Sonne im Hintergrund. Als ich die beiden, die zufällig auch aus Deutschland kamen, angesprochen habe, war die Freude riesig, dass ich als Außenstehende zufällig Fotos von diesem besonderen Moment gemacht habe. Als die Sonne dann verschwunden war und nur noch ein oranger Schimmer zu sehen war, wurde geklatscht. Da an diesem Tag auch zufällig Vollmond war, hatten wir natürlich doppelt das Los gezogen. Wir sind dann ein Stück mit dem Auto heruntergefahren und haben dort an der perfekten Stelle viele Fotos geschossen und den Ausblick genossen. So eine geballte Großstadt mit Meer und Bergen sieht bezaubernd und beeindruckend zugleich aus. Ich kann gut nachvollziehen, dass Kapstadt eine der schönsten Städte Welt ist. Es gibt auch einen Full Moon Hike, bei dem die Leute extra auf den Lion's Head wandern, um noch eine bessere Aussicht auf den Mond zu ergattern. Wir haben nur die Stirnlampen flackern gesehen. Die gehören zur Grundausrüstung, falls ihr Lust habt bei Dunkelheit zu wandern! Kommt nicht auf die Idee leichtsinnig mit Handytaschenlampe oder im Dunkeln zu gehen! Es gibt sogar regelmäßig Facebook Veranstaltungen zum Full Moon Hike, aber es genügt auch einfach im Internet zu schauen, wann der nächste Vollmond ist. Wobei ein Sichelmond bestimmt auch bildschön ist. Vielleicht habt ihr ja dann auch so viel Glück und eine klare Nacht. Absolut empfehlenswert, egal ob vom Lion's Head oder halb so hohem Signal Hill! Eine Stadt bei Nacht hat einen ganz besonderen Zauber. Schreibt diesen Punkt auf eure To-do List!
Lion's Head Hike
Mir fehlte in meiner Wander-/Klettererfahrung noch der Lion's Head. Wenn das nicht ein Grund ist! Ich bin mit zwei Freundinnen bei vermeintlich guten Wetterbedingungen losgegangen: sonnig, aber frisch. Da muss, wie so häufig, der gute alte Zwiebellook herhalten. Der Aufstieg ist wirklich wunderschön. Links vom Wanderweg hat man durchgängig Blick auf die Stadt und das Meer. Ich weiß direkt, dass es nur noch schöner werden kann, je höher wir kommen. Es gibt zwei Wege, die man gehen kann. Einen längeren und kürzeren Weg. Kürzer bedeutet aber hier nicht einfacher, denn es kommt ein Teil bei dem Klettern angesagt ist. Es gibt befestigte Metallgriffe in den Steinen: Gut festhalten und hochklettern. Damit ist es aber noch nicht getan. Danach erwarten dich Ketten an der Wand und ein sehr schmaler Weg. Wir mussten uns also eng an den Steinen entlang schlängeln. Dieser kurze Abschnitt verlangt Konzentration und hat mich ziemlich nervös gemacht. Denn: Auf dem Hinweg sind wir den längeren Weg gegangen, der mich sehr an den Tafelberg Aufstieg erinnert hat. Die letzten 15-20 Minuten sind also die anstrengendsten. Es kommen auch Leitern, die hochgeklettert werden müssen. Diese Route empfinde ich aber als angenehmer als die kurze Kletterroute. Auf dem Rückweg wollten wir auch die längere Route wählen, sind aber versehentlich zu der Kletterstelle gekommen. Und hinabklettern ist bekanntlich schlimmer als hochklettern. Und da stand ich... Augen zu und durch. Nicht wortwörtlich gemeint. Guckt bitte hin, wo ihr mit euren Füßen und Händen landet! Diese wenigen Minuten haben es total in sich. Diese Route würde ich zukünftig auch nur für den Hinweg wählen und nicht zum ersten Mal versehentlich für den Rückweg. Da war ja vorprogrammiert, dass ich Angst bekomme. Aber zurück zum Ziel: Oben angekommen hatten wir einen fantastischen klaren Blick auf den Tafelberg, den Signal Hill, die Stadt und das Meer. Wunderschön! Im Gegensatz zum Tafelberg ist die Fläche winzig, aber dennoch gibt es genug Möglichkeiten schöne Fotos zu machen. Als wir oben waren, hat es sehr stark angefangen zu wehen. Wirklich, sehr stark. Uns wurde schlagartig kalt, sodass wir nicht lange oben geblieben sind. Der Wind hat mich teilweise richtig geschubst, dass ich mich für mehrere Minuten einfach auf einen Stein gesetzt habe und abgewartet habe. Das war mir zu riskant einfach weiterzugehen. Der Wind hatte aber keine Lust sich zu beruhigen, also bin ich mehr oder weniger diese eben erwähnten schwierigen 15-20 Minuten runtergerutscht. Aufstehen kam für mich nicht wirklich infrage. Und als ich da so zusammengekauert saß, rannte ein Läufer, der schon auf dem Hinweg an uns vorbeigesprintet ist, wieder an mir vorbei. Springt an mir vorbei durch den starken Wind. Ich finde das einfach nur lebensmüde und kann da nur mit dem Kopf schütteln. Aber das muss ja jeder selbst entscheiden wie viel Risiko im Leben sein muss. Als wir dann den schwierigen Teil gemeistert haben und auch den falsch gewählten Kletterabstieg, war alles wieder in bester Ordnung. Insgesamt finde ich den Lion's Head dennoch angenehmer zu erklimmen als den Tafelberg. Es dauert nur unter einer Stunde und der Ausblick lohnt sich total für den geringen Aufwand. Das einzig Blöde bei uns war der starke Wind, der auch nicht angesagt wurde, aber dennoch ein schöner Trip. Steht bei mir definitiv zu Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang auf der To-do List! Falls ihr keine großen Wanderfans seid, könnt ihr es trotzdem wagen! Ich hatte dieses Mal auch keinen Muskelkater.
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