Cape-Jazz für Herz und Seele
Erlebe Kapstadts Jazzlegende Mac McKenzie hautnah
Ein wahres Genie zeigt sich, wenn jemand seine Kunst in solchem Maße beherrscht, dass er nicht mehr darüber nachdenken muss.
Mac McKenzie ist eine solche Person und wir haben mit ihm in seinem Haus im Township Bridgetown in den Cape Flats zu Abend gegessen. Der südafrikanische Jazz-Musiker und Komponist war in den 80er und 90er Jahren Mitglied der einflussreichen schwarzen Rockband "The Genuines“. Die Band wurde durch das politische Regime der Zeit verboten, aber trotzdem ließen sie sich nicht davon abbringen, weiter Musik zu machen. Ein ehemaliges Mitglied spielt heute sogar zusammen mit Sting.
"Die Apartheid hat viele Dinge vernichtet", sagt ein Geschichts-Professor aus Virginia, der die Coffeebeans Jazz Safari als Teil seiner Forschungsarbeit über die Musikgeschichte Kapstadts mitmacht. Eine ungeheure Menge an kreativer Energie ging in den Townships verloren, doch die wahren Genies taten das, was sie am besten können - weiter Musik machen. Heute gibt Mac McKenzie Jugendlichen in den Townships Musikunterricht, diese Arbeit ist Teil des Cape Town Composers Workshops, einer gemeinnützigen Organisation.
"Ich glaube nicht an Kapitalismus", sagt Mac während er ein paar Jazz-Melodien spielt, "schaut, wie viel Armut er schafft."
Der einzigartige Cape Jazz
Er arbeitet bewusst nicht mehr mit Plattenfirmen zusammen, sondern komponiert und verkauft seine eigenen CDs von zu Hause aus. Trotz der schwierigen Ausgangssituation ist Mac heute einer der ganz Großen in internationalen Jazz-Kreisen. Er wird regelmäßig zu wichtigen Jazz-Events in Europa eingeladen, und spielt regelmäßig im „The Bird's Eye Jazz Club“ in Basel in der Schweiz: "Ich komme jedes Jahr für drei Nächte."
McKenzies Jazz-Stil ist absolut typisch für Kapstadt. Während er auf seiner Trommel spielt, erklärt er, dass der traditionelle amerikanische Jazz zu langsam für Afrika war und dass man in Kapstadt daher einen eigenen „Ghoema Beat“ hinzugefügt hat. Dann greift er wieder zu seiner Gitarre - man merkt sofort, dass dieses Instrument ein Teil von ihm ist. Die Musik, die er spielt, ist hier in Kapstadt entstanden und musste hart dafür kämpfen, um heute noch zu existieren.
Dieser spezielle Jazz begann als eine Form der Protest-Musik und hat Stars wie Miriam Makeba und das Minstel-Fest am Abend vor Silvester hervorgebracht. Der Professor für Geschichte ist der Ansicht, dass der Karneval in Kapstadt heute so groß wie der in Rio wäre, wenn die Unterdrückung durch das Apartheid-Regime nicht stattgefunden hätte.
Gastfreundschaft und großes Talent
Nach einem typischen Kapstädter Abendessen mit Snoek, Ofenkartoffeln und Salat spielt Mac einen besonders eingängigen Song mit dem Titel „Red Rock City“. Er beschreibt den Moment, wenn die Sonne zwar untergegangen, es aber noch nicht dunkel ist und der Tafelberg in wechselnde Farben getaucht wird: "Schönes Licht in Südafrika, hey?", schwärmt Mac.
Nach dem Essen geht’s zur Swingers 021 Lounge in Wetton, einem der besten Jazz-Clubs in Kapstadt. Jeden Montag spielt hier Alvin Dyers mit Band und anschließend ist die Bühne offen für Jazz-Jam-Sessions. Es ist ein magisches Erlebnis, wenn man hört, wie sich die Musiker alles von der Seele spielen. Die innere Schönheit des Menschen kommt dabei ans Licht und hinterlässt einen bleibenden Eindruck auf diejenigen, die das Glück haben, sich von der Musik hypnotisieren zu lassen.
Für diese Meister, wie Mac McKenzie einer ist, zählt nur ihre Jazz-Musik. Weder Geld, noch Ruhm oder Anerkennung sind ihnen wichtig. Das lustige daran ist allerdings, dass sich das eine meist mit dem anderen ergibt.
von Lize de Kock
Mehr Musik von Mac McKenzie kannst du hier als MP3 herunterladen. Oder kontaktiere Coffeebeans Routes, um CDs oder DVDs zu bestellen. Noch mehr südafrikanische Musik gibt es in unserer JukeBox!
Coffeebeans Routes
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