Eine Motorradtour durch Franschhoek

Eine Motorradtour durch das Weinland in Südafrika bringt dich noch näher an Wein und die Kultur.

Entdecke die Natur und schmecke den Wein in der atemberaubenden Landschaft.

Du bist Biker und willst Südafrika mit dem Motorrad erkunden? Dann bist du genau richtig hier. Das Western Cape in Südafrika ist ein Paradies für jeden Motorradfahrer; mit großartigen Tälern, weitläufigen Bergpässen, und interessanten Zwischenstops auf dem Weg. Eine Fahrt nach Franschhoek ist ein guter Start, da es eine sehr schöne und gemächliche Fahrt dort hin ist.

Die Landschaft hier ist ein Traum für Biker und solche, die es werden wollen. Cape Bike Travel bietet dir eine Auswahl an Maschinen und sogar Chauffeurfahrten, falls du noch auf deinen Motorradführerschein wartest. Miete dir eine Maschine und los geht's: 
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Lanner’s Landing, (+27 (0)82 801 6226) Nimm die Ausfahrt Klapmuts (Ausfahrt 47) auf der N1, um eine sehr schöne Kneipe mit Spitzdach und Holzterrasse als Treffpunkt zu nehmen. Das sehr  zentral gelegene Pub bietet sich super dafür an, mit seinen Kumpels zusammen zu sitzen und auf die unvermeidbaren Zuspätkommer zu warten, die noch verkatert in den Seilen hängen oder einfach verschwunden sind. Nebenan ist 'Butterfly World', wo man auf eine große Auswahl von Schmetterlingen, Insekten, Spinnen, Skorpionen und Reptilien trifft – genug um jedem einzelnen Albträume zu verschaffen. Falls du Kinder auf dem Rücksitz mitnimmst, musst du es auf eigene Gefahr tun.

Auf der N1 überquerst du eine große Kreuzung und fährst weiter Richtung Stellenbosch. Dort findest du eine BP Tankstelle und einen Express Shop, um eventuell dein Motorrad zu betanken oder deiner Freundin Zigaretten zu besorgen. Überquere die Autobahnbrücke und biege links nach Franschhoek ab. Jetzt kannst du entspannen und die Landschaftskulisse genießen.

Du fährst durch Weingebiete, wie Anura, Glen Carlou und Backsberg. Noch ist es aber zu früh, um Wein zu trinken. Wenn du langsam fährst, kannst du einen flüchtigen Blick auf den wunderschön gekalkten Opstal von Babylonstoren auf der rechten Seite werfen. Nun durchfahren wir das Tal, das uns bis nach Franschhoek mit seinen atemberaubenden Bergspitzen Kanonkop and Simonsberg führt.

Die Giebelkirche Ebenaeser signalisiert uns die Ankunft in Simondium. Das Restaurant Cottage Fromage (+27 (0)21 874 3991) vom Vrede en Lust Weingut, bietet leichte Gerichte und Weinproben in netter Gartenatmosphäre an. (keine dreckigen Motorräder, sondern nur poliertes Chrom, bitte)

Wir durchqueren die stillgelegte Autobahn und biegen rechts ab, um unser Rennen weiterzufahren.

Dieser Straßenabschnitt kann ganz schön anstrengend werden, sodass wir einen kurzen Zwischenstopp bei den Kooperasie Stories machen.  Du kannst diesen malerischen Shop mit seinen bunten Wänden und den Antiquitäten vor der Tür gar nicht verpassen. Allerdings benötigst du einen Beiwagen, um die gekauften Kostbarkeiten zu transportieren. Direkt nebenan liegt die komfortable Simondium Country Lodge (+27 (0)21 874 1046), viel nobler als man vermuten würde und sehr beliebt für Hochzeitsfeiern und Konferenzen. In der stilvollen Lodge befinden sich auch ein gemütliches Pub und der Enamel Shop, der mehr einzigartigen Schnickschnack zum Verkaufen anbietet als jedes Museum.

Die Route geht weiter Richtung Drakenstein. Du fährst an vielen ertragreichen Fruchtfarmen vorbei, die der dynamische Cecil John Rhodes entwickelt hat. Eine Straße biegt hier direkt rechts ab, und führt durch das schöne Boschendal  Wein Estate, durch das kleine Dorf Pniel und über den Heshoogte Pass nach Stellenbosch – eine traumhafte Route für einen anderen Tag. Boschendal bietet auch Übernachtungsmögichkeiten an, falls man mal yu viel Wein probiert haben sollte.

Weiter auf dem Weg Richtung Franschhoek erreichen wir Solms Delta (+ 27 (0)21 874 3937), die sich gerechterweise anmaßen, mehr als ein Weingut zu sein. Das van de Caab Museum präsentiert die archäologischen Erdarbeiten auf der Farm anhand der kompletten Geschichte des Kap Weinlandes – von der Vorkolonialzeit über die Sklaverei und die Apartheid bis hin zur Gegenwart.

Das Franschhoek Motor Museum in L’Ormarins ist ein must-go für alle Motorbegeisterten. Dr. Anton Ruperts Leidenschaft für Automobile führte zur Entstehung dieses interessanten Museums in Heidelberg. Allerdings hat sein ältester Sohn Johann das Museum übernommen und ist damit ins Weinbaugebiet umgezogen. Wayne Harley ist Museumsdirektor und bekannt für sein umfassendes Wissen über Motorräder und Autos. Das Museum konzentriert sich hauptsächlich auf Fahrzeuge mit einer südafrikanischen Verbindung und hat Platz für mehr als 80 Autos und 15 Motorrädern in entfeuchteten Hallen. Die Ausstellung wechselt sehr häufig, da das Museum regelmäßig über 300 unterschiedliche Fahrzeuge zur Schau stellt. Das Museum kann mit Sonderausstellungen prahlen, wie 'Single Seaters that raced in SA', 'Ferraris down the ages', 'American muscle cars' and 'Monster Mercs'. Die Motorräder reichen von einem dreiräderigem Mars Carette mit Korbsitz, über eine ’66 500cc Norton Rennmaschine, bis zu einer komplett originalen Vespa Scooter.

Wir kommen nun nach Franschhoek, in die Domäne der Reichen und Berühmten, wo gelegentlich ein Mafiaboss oder ein kleptomanischer afrikanischer Diktator eindringt.

Was soll man in Franschhoek unternehmen, sobald man angekommen ist?

Es ist eine atemberaubend malerische Landschaft mit wunderschönen niederländischen Anwesen, so wie La Motte oder Provence. Die Weinland mit seinen Weinproben und Restaurants erregt deine Aufmerksamkeit. Das bekannte Môreson Weingut bietet ganz spezielle Weine an, die Awards gewonnen haben und das alfresco Bread and Wine Restaurant ist perfekt, um eine kleine Pause einzulegen. Wenn du die Einfahrt nach Franschhoek über die große BP Tankstelle genommen hast, kannst du dich kaum entscheiden, welchen Shop, welches Restaurant oder welche Unterkunft du als erstes für dich auswählen sollst.

Als erstes findest du das Station Pub and Grill (+27 (0)21 876 3938), das unter den Bikern bekannt für die guten Parkmöglichkeiten, das gute Essen und die gemütliche Atmosphäre ist. Das Gebäude wurde sehr vorsichtig restauriert, sodass die Bahnhofsatmosphäre erhalten blieb. Du kannst entweder in der alten Wartehalle essen und feiern, oder auf dem ausgelegten Podest. Für Kinder gibt es mehrere Spielmöglichkeiten. Aber keine Angst vor einlaufenden Zügen, der letzte fuhr 1992 ein.

Falls du mehr Lust auf Pizza hast, dann besuche den Italiener Col ‘Cocchio (+27 (0)21 876 4222). Dafür musst du der Straße bis ans Ende folgen. Du kannst es dir sowohl drinnen als auch draußen gemütlich machen und wenn du Glück hast, spielt an dem Abend eine Jazzband. Für eine elegantere Atmosphäre solltest du einen Tisch beim Franzosen French Connection (+27 (0)21 876 4056) im City-Center buchen. Dahinter befindet sich noch ein anderes Pub, und zwar The Elephant and Barrel (+27 (0)21 876 4127). Dort erwartet dich eine große Auswahl an Fassbier. Im Winter wärmt dich ein Ofen und im Sommer solltest du dich in den Innenhof setzen. Also was willst du mehr?

In der Huguenot Road 62 gibt es den Schokoladenladen Huguenot Fine Chocolates (+27 (0)21 876 4096),der selbstgemachte Schokolade verkauft. Dort werden auch Proben angeboten (11 Uhr und 15 Uhr), und geführte Touren durch die Küche bieten 'Schokoholics' einen kurzen Einblick in die Geschichte der Schokolade. Wenn du die Straße weiterfährst, findest du das gemütliche Restaurant, Namens Kalfis.

Wir machen die Tour aber nicht nur, um zu fahren, essen und zu trinken, sondern wollen auch die Kultur kennenlernen. Am Ende der Huguenot Road stoßen wir ganz automatisch auf das Huguenot Monument and Museum. Unter der Wochehat das Museum von 9 Uhr bis 15 Uhr geöffnet, am Wochenende von 14 Uhr bis 17 Uhr. Es zeigt die Geschichte und Kontribution der französischen Hugenotten in Südafrika. Falls du mit Nachnamen Le Roux oder De Villiers heißt oder er sich entfernt französisch anhört, dann besuche das Museum und forsche nach deiner Herkunft.

Am Anfang der Excelsior Road befindet sich ein super Platz, um zu picknicken – ideal für große Gruppen, allerdings ist grillen nicht erlaubt.

Für diejenigen, die ein schnelles Motorrad mit einem großen Hubraum haben, gibt es eine schöne Alternativroute über die Hauptstraße zurück nach Hause. Wenn du die Excelsior Road verlassen hast, dann fahre Richtung Robertsvlei und weiter nach Glenwood. Bevor du die Forstwirtschaft La Motte erreichstund weiter auf der R45 fährst, könnte es im Waldgebiet etwas rutschig sein. Der beste Weg nach Hause ist wahrscheinlich immer gerade aus, über den Pass nach Villiersdorp und dann weiter Richtung Worcester oder nach Grabouw und dann zurück über den Sir Lowry’s Pass. Der erste Franschhoek Pass wurde im Jahr 1825 von 150 Soldaten des Royal Africa Corp unter dem Kommando von Major WC Holloway gebaut – die kleine Brücke über Joubert’s Gat ist die erste Steinbrücke, die in Südafrika gebaut wurde. Die Brücke konnte über ein Jahrhundert zuverlässig genutzt werden, bis sie 1930 erneuert und in den 1960ern schließlich geteert wurde.

Tipp: Falls du es in naher Zukunft nicht nach Franschhoek schaffst, dann beachte das jährliche Bastille Day Festival im Juli, um die Tour vielleicht damit zu verbinden. Trag deine Baskenmütze und komm, um die Musik zu genießen. Franschhoek weiß, wie man feiert.  

von Mike Copeland 

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