Der Tiger Tiger Club in Kapstadt
Die Suche nach dem besten Popkultur Club in Claremont hat ein Ende.
Die meisten Hipster haben den Club schon lange abgeschrieben. Er gilt für sie in erster Linie als Hotspot für die Snobs der südlichen Vororte, aufgepumpte Football-Typen und hohle Cheerleader - und doch hat der Tiger Tiger Club es geschafft, die Herzen – und Lebern – vieler feierwütiger Fans zu erobern.
Egal, ob es nun an den relativ preiswerten Getränken, dem Spaßfaktor oder der durchgehend tanzbaren Pop-Musik liegt – die Stammgäste schwören auf den Club.
„Tiger Tiger hat mich noch nie hängen lassen!“, ist so ziemlich der Standardspruch den man hier zu hören bekommt.
Man kann über den Club sagen was man will, aber er hat sich seit der Eröffnung im April 2006 zumindest schon länger gehalten als seine Vorgänger und ist einer von Südafrikas ältesten Nachtklubs.
Tiger’s Marketing Managerin, Charlene Sliedrecht begründet das folgendermaßen: „Wir haben einfach ein gutes Konzept. Der Tiger Tiger Club steht zwar für ein etwas gehobeneres Niveau, bleibt aber gleichzeitig bezahlbar und ist damit der perfekte Spot für junge Leute und Studenten.“
Diese Strategie scheint bisher auch aufgegangen zu sein. Seit der Eröffnung hat der Beliebtheitsgrad des Clubs nicht abgenommen, so dass es selbst an Tigers verhältnismäßig ruhigen Abenden – im Vergleich zu anderen Clubs – noch brechend voll ist. So auch an dem Freitagabend, den ich mir ausgesucht habe, um dem Tiger mal auf den Zahn zu fühlen:
Es ist Ladies Night und die Schlange vor der Tür reicht bis um die Ecke der oberen Etage des Shoppingcenters Stadium on Main, indem sich der Club befindet.
In meinen langen Leggings und den Pumps bin ich hier scheinbar schon underdressed. Zwar befinden wir uns hier in einem Studentenviertel, aber mit Blick auf die Kleidung der meisten Partygäste, könnte man es eher zur High-Fashion-Ville umbenennen.
„Wir sehen das Tigers nicht als super protzig, aber es ist schon so, dass wir hauptsächlich gutbetuchtes Klientel anziehen.“, meint Andrew Mitchell, der Geschäftsführer dazu.
Im Innern des Clubs wird dieser hohe Standard größtenteils beibehalten. Das Ambiente wirkt einladend, aber auch sehr elegant, mit aufwendiger Deko, die irgendwo zwischen Orient und Moulin Rouge liegt.
Purpurrote Plüsch-Teppiche, rot-leuchtende, kunstvoll gemusterte Tapeten, Deckendekoration mit langen Stoffbahnen und Lichterketten und 8 Bars, die überall im Club verteilt sind. Sechs Bars in der Main Area, eine im Raucherbereich und eine im Aussenbereich, von dem aus man die gesamte Straße überblicken kann.
Bei den Cocktail- und 2-for-1-Specials steigen wir mit ein und als dann auch noch Katy Perry’s „Teenage Dream“ ertönt – so viel zum Thema Kommerzclub und Pop-Musik – können auch meine Leute ihre Füße nicht mehr still halten.
Immerhin geht’s hier ja aber auch immer ums Sehen und Gesehen werden – und dafür ist das Tigers hier perfekt ausgerichtet:
Der kreisförmige, etwas tiefer gelegte Schachbrett-Dancefloor liegt wie ein Präsentierteller in der Mitte des Clubs – eine wohlüberlegte Taktik des Besitzers Guy van der Post - für all die, die sich gerne selbst in Szene setzen, oder gerne alles vom Spielfeldrand beobachten.
Während die Mädels lasziv ihre Hüften kreisen lassen, stehen die Männer - oder eher Jungs – am Rand und beobachten sie, wie Raubtiere auf der Pirsch nach frischer Beute. Zwar tut man hier und da noch etwas schüchtern, aber im Endeffekt geht es hier doch nur um eins: Jemanden abzuschleppen!
Um dieses ganze Katz- und Maus-Spiel noch weiter anzuheizen, sorgt man im Tigers auch für das passende Entertainment. Das Ziel dabei sei es, sich immer wieder neu zu erfinden, sagt uns Charlene. Die Entertainment Acts im Tigers reichen von bekannten DJs und lokalen Bands hin zu Mottopartys wie der Neon-Party, Beach Partys, Schulpartys – die ganze Latte eben.
Diese Nacht trägt das Motto „Burlesque“. Schwarze Korsetts, bunte Federboas und rote Spritzenstrümpfe, wohin das Auge reicht.
Aber als wäre das nicht schon genug, tanzen nun auch noch leicht bekleidete, professionelle Tänzerinnen auf der kleinen, erhobenen Bühne – die sonst meist von ein paar betrunkenen Divas besetzt ist.
Ein weiteres Gadget nach diesem Stil ist die – wahrscheinlich auch vom guten, alten Schnaps inspirierte – Roulette-Version an der Shooter Bar. Ein Trinkspiel für Unentschlossene. Während wir gerade unsere brennenden Füße ausruhen, beobachten wir die torkelnden Partypeople, wie sie sich einen Shooter nach dem anderen kippen – auf welche Variante auch immer ein tanzendes Licht gerade gefallen ist. Die Shooter-Möglichkeiten gehen von Pink Panties über Springboks oder Lesbian Schoolgirls bis hin zum berühmt-berüchtigten Tiger Shot, eine leckere aber tödliche Mischung aus Potency, Apple Sourz und Wodka.
Da wir aber anständige Mädels sind, hat es sich für uns um 2 Uhr morgens so langsam ausgetanzt. Vorbei an den Sofas voll knutschender Pärchen und der immer noch voll bepackten Tanzfläche, bahnen wir uns den Weg zum Aufzug.
Draussen, auf der belebten Clairemont Main Road angekommen, muss ich zugeben, dass die Stammgäste wahrscheinlich Recht haben:
Der Tiger Tiger Club mag vielleicht mehr was für Freunde der Popkultur sein, aber er garantiert einem in jedem Fall eine ordentliche Party!
Öffnungszeiten:
Donnerstags – Student Night 20:00 – 4 Uh
Freitags – Ladies‘ Night 20:30 – 4 Uhr
Samstags 20:30 – 4 Uhr
Tipp: Vergesst nicht, eure Ausweise einzupacken! Die Türsteher kontrollieren hier wirklich Jeden.
Und verpasst nicht die Getränke Specials:
Donnerstags: R5 für ausgewählte Getränke bis 22 Uhr;Freitags: 2-for-1 Specials bis 22:30 Uhr; Samstags: R10 für ausgewählte Getränke bis 22 Uhr; Freitags & Samstags: Cocktails zum halben Preis – All night long
Eintritt:
Donnerstags R40
Freitags Eintritt frei für Ladies bis 22:30 Uhr, danach R45 & R45 für Männer
Samstags freier Eintritt für alle bis 22 Uhr, danach R45
103 Main Road | Upper Ground Floor |Stadium on Main | Claremont | Cape Town | +27 (0)21 683 2220
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