Verena in Kapstadt | Reisetipps & Blog Südafrika

Sweet enough

Coffe, Cocktail, Cape Town - die drei goldenen C´s

Ich bin schwer enttäuscht! Und wütend und verletzt! Das mir sowas passiert...
Mein Kaffemann hat mich betrogen! Dieser Mistkerl!! Wie konnte er nur?! Es lief alles so gut zwischen uns. Ich war mir so sicher, dass er der Richtige ist! Gut, manchmal gab es schon Differenzen. Mit Milch, ohne Milch, da waren wir uns nicht immer einig. Aber darüber hätte man doch reden können! Man muss doch Kompromisse eingehen. Ich wäre doch bereit gewesen auf ihn zuzugehen. Cappucino, Latte Macchiato, ist doch egal! Sogar Tee hätte ich genommen. Gut, das vielleicht nicht. Man muss ja nicht alles mitmachen in einer Beziehung! Außerdem, ich ohne Koffein, das  würde ich selbst meinem schlimmsten Feind nicht antun wollen. Aber sowas...

Eigentlich war alles wie immer..Ich komme rein, wir lächeln uns an, ich muss gar nicht viel sagen, wir verstehen uns auch ohne Worte und er weiß halt, was ich will und was ich brauche. Doch heute morgen hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl im Bauch. Frauen spüren sowas ja. Und da stand sie auch. Diese...diese Blondine...Direkt vor mir in der Reihe! Toll, jetzt muss ich wegen der auch noch warten! Und jetzt bestellt die auch noch zwei Kaffe! Das macht die doch extra! Ich werde ungeduldig. Ich hole schon mal meine Stempelkarte raus, schließlich macht mir mein Schatzi ja jeden fünften Drink kostenlos! Das ist Liebe...

Blondes Gift

Dachte ich! Aber die Dame vor mir mit den zwei riesen Cappuccinos musste ja mein Glück zerstören! Denn dann passiert es! Ich freue mich schon als nächste dran zu sein und dann fällt der Satz. Mein Kaffemann, MEIN Kaffemann, fragt, ob Blondi Zucker in ihren Kaffe will. Ich traue meinen Ohren nicht. Das kenn ich doch! Und dann...dann...als Blondi nein sagt, da sagt er..schnief...jetzt kommt´s: ”Ah, you´re sweet enough he?!”

WAAAS???!!! Bitte???! Das war UNSER Satz! So ein Ding zwischen ihm und mir, wie ein gemeinsamen Lied. Jeden morgen das gleiche Ritual. Ich komme rein. Ein Lächeln. Ich bestelle meinen Coffe to go. Und dann, ich freue mich schon immer, fragt er: “Sugar?”. “No”, grinse ich zurück. Und dann sagt er “Ah, you´re sweet enough he?!”. So läuft das und nicht anders. Und jetzt muss ich feststellen, dass er das zu jeder dahergelaufenen kaffesüchtigen Touristin sagt. Ich dachte ich wär was Besonderes...Ich sag´s dir. Kerle, kennste einen, kennste alle. Und Kaffemänner, das sind eh die Schlimmsten von allen!

Schmollmund

Ich bin ein bisschen beleidigt und überlege schnurstracks den Laden zu verlassen. Für eine Szene bin ich mir zu schade. Aber dann bin ich an der Reihe und er lächelt mich an. ”Hey, what´s up sista?! What do you want? Coffe with milk?” Ich schmolle ein bisschen...So schnell kriegt der mich nicht rum. “Cappuccino? Cafe Latte?” Ich werde schwach, 7.30 Uhr, ich brauche Koffein! Ach was soll´s, dann schäumt er halt die Milch für die Hälfte der Stadt auf. Er ist halt auch einfach der Beste...Ich bestelle meinen morgendlichen Wachmacher, gebe ihm meine Karte und mein Geld und warte...Nichts. Tja, irgendwann kehrt halt in jede Beziehung der Alltag ein...wahrscheinlich würde er jetzt nur noch antworten “Ah, fat enough he?!”

Time for a Sundowner

Ich sag´s euch Leute, ´nen guten Kaffe kriegen, keine leichte Angelegenheit. Ihr kennt das...Wesentlich einfacher hier in Kapstadt: das abendliche Trinkverhalten! Hier 'Sundowner' genannt. Aber was ist eigentlich ein 'Sundowner'? Laut Wikipedia gibt es gleich mehrere Möglichkeiten von denen allein drei was mit Autos, Flugzeugen und Booten zu tun haben. Weit gefehlt. Außerdem gibt es wohl noch eine Band namens Sundowner, ein Akustik Projekt von Chris McCaughan. Kenn ich nicht, will ich nicht! Eine Windbezeichnung in Californien. Also hier kann´s zwar auch ganz schön windig werden, aber das ist immer noch nicht das, wonach ich suche.

Da! Gefunden! "Sundowner: an alcoholic Cocktail". Danach hab ich gesucht.

“A Sundowner, in colloquial British English, is an alcoholic drink taken after completing the day's work, usually at sundown”.

Richtig! So wird´s gemacht! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Jetzt wisst ihr Bescheid. Und vor allem darüber, was wir Praktis hier nach mehr oder weniger getaner Arbeit machen. Sundowner, mein persönliches Wort des Monats. Es gibt auch einfach nichts Schöneres als abends direkt vom Büro in eine der vielen Strandbars in Camps Bay zu fahren, wie beispielsweise das super angesagte Cafe Caprice oder das La Med, auch sehr chillig, sich in eine der Ledercouchen zu schmeißen, Schuhe ausziehen, und dann den Blick aufs Meer, die Seeluft und den Sonnenuntergang zu genießen. Und dabei ein Glas Mojito in der Hand. Das Leben ist schön...Prost Kapstadt! Auf dich!

PS: Falls ihr mal zufällig um die Ecke seid und afrikanisch Essen gehen wollt, hier mein Tipp für euch! The Africa Cafe. Stiftung Verena: Sehr Gut!

Cheers!

TRIVIA

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