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An der Universität Stellenbosch entwickeln drei Doktoranden ein System, mit dem wöchentlich mehrere tausend Liter Wasser gespart werden können.
13. Oktober 2017
Seit Monaten hält die durch Dürre bedingte Wasserknappheit in der westlichen Kap-Region an. Mit Plakaten an öffentlichen Plätzen sowie Restriktionen wird versucht, bei der Bevölkerung ein Bewusstsein für den Wasserverbrauch zu schaffen. Wofür verbrauchen wir eigentlich Wasser? Wann verschwenden wir unnötig Wasser? Und wie kann unnötiger Wasserverbrauch gestoppt werden?
Eine Antwort auf diese Frage fanden drei Chemie-Doktoranden der Universität Stellenbosch, deren Alltag sich vorwiegend im biochemischen Forschungslabor abspielt. Zusammen entwickelten Monica Clements, Jonathan Hay und Anton Hamann ein System, mit dem allein in ihrem Forschungslabor pro Woche circa 3000 Liter Wasser gespart werden können.
Jonathan Hay (l.), Anton Haman (r.) im forschen im Uni-Labor Stellenbosch
Foto: Stefan Els
Um die Funktionsweise des Systems zu verstehen bedarf es einer kurzen Einführung ins Labor. Neben Mikroskopen und Reagenzgläsern befinden sich dort mehrere Geräte, die gekühlt werden müssen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Dazu wird konstant Wasser durch das System geschleust, welches direkt danach im Abfluss landet.
Der Rotationsverdampfer, ein Laborgerät zum Einengen von Lösungen, verbraucht beispielsweise 100 Liter Wasser pro Tag und weist damit den höchsten Wasserverbrauch im biochemischen Labor der Universität Stellenbosch auf, wie die drei Doktoranden ermittelten. Hay erklärt, dass sich im Labor drei solcher Rotationsverdampfer befinden, die unter der Woche meist acht Stunden pro Tag an den Wasserhahn angeschlossen sind. Wöchentlich werden also mehrere tausend Liter Wasser allein für diese Laborgeräte verschwendet.
Um dies in Zukunft zu verhindern, entwickelte das Team das so genannte „Closed Cold-Water Recycling System“ (CCWRS), das aus wenigen Einzelteilen besteht: benötigt werden eine Kühlbox, ein Wasserschlauch, eine Rohrleitung, sowie eine Wasserpumpe. Ebenso einfach ist die Funktionsweise: in die Kühlbox wird Eis gefüllt, welches das Wasser herunterkühlt. Direkt im Anschluss wird das Wasser durch ein geschlossenes System gepumpt. Dadurch könne es wiederverwendet werden, anstatt - wie bisher - direkt im Abfluss zu landen, erklärt Martin Viljoen, Sprecher der Universität. Anstatt 100 Liter Wasser werden für den Rotationsverdampfer dadurch nur noch fünf Liter Eis pro Tag benötigt.
Seit einigen Wochen wird das System nun im biochemischen Labor der Universität Stellenbosch angewendet und funktioniert einwandfrei. Was sich Clements, Hay und Hamann noch wünschen würden? Dass auch andere Forschungslabore die simple Methode anwenden.
Dieser Meinung sind auch die Leiter der Forschungsgruppe, Professor Willem van Otterlo und Dr. Margaret Blackie. Beide hoffen, dass die Innovation Forscher dazu motiviere, neuen Methoden für Wassereinsparungen zu entwickeln.
Von Mareike Schmid
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