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Ein Graus für Umweltschützer und gleichzeitig ein wahr gewordener Traum für Natur-Fans: Dieser wunderbare Garten gilt als Zuhause für über 150 ausländische Baumarten. Viele davon sind weitgereiste Eichen aus fernen Ländern wie der Türkei, Algerien und Australien.
Entstanden ist der Park im Jahr 1885 dank eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Joseph Lister. Eigentlich wollte er nur herausfinden, welche exotischen Bäume in der Kapkolonie überleben können - davon geblieben ist uns bis heute ein wundervoller Baumgarten mit Bewohnern, von denen einige bereits über 100 Jahre auf dem Buckel haben sowie ein Café, das nach dem Schöpfer Joseph Lister benannt wurde. Nach deinem Spaziergang kannst du dort zum Beispiel auf eine stärkende Tasse Kaffee vorbei schauen.
Neben den erwähnten Eichen gibt es hier aber auch unzählige Zypressen, Pinien und gigantische Rothölzer aus Kalifornien. Keine Sorge: Du musst kein Baumspezialist sein, um sie unterscheiden zu können, sie sind alle aufschlussreich beschildert.
Zu Fuss oder mit dem Rad
Der Radsport-Verband Kapstadts hat dieses Fleckchen Erde auch schon für sich entdeckt und das ist nicht zu übersehen: Viele von seinen Mitgliedern haben wir - mit Helmen und im typischen Radler-Outfit - cool an ihre Räder lehnend und untätig quatschend bereits am Eingang ausgemacht. Weil wir unsere Füsse den Zweirädern vorziehen, haben wir uns für die Wanderwege entschieden. In unseren nigelnagelneuen, säuberlich polierten, ultra-leichten Luxus-Wanderschuhen von Hi-Tec haben wir uns vorgenommen, diese zu bezwingen.
Was du mitbringen solltest...
- Dein Fahrrad, falls du eher zum Fahren als zum Gehen tendierst.
- Ein Notizbuch, für den Fall, dass du die Bäume genauer studieren möchtest.
- Einen prall gefüllten Picknick-Korb. Es gibt zwar ein Café am Eingang, welches leichte Gerichte anbietet, aber wann kannst du dir schon so einfach einen beliebigen Platz auf dieser Erde zum Essen aussuchen? Im Angebot sind Frankreich, Mexico und viele mehr... Du musst dir nur den richtigen Baum aussuchen.
- Einen Eimer. Falls es nämlich gerade Saison ist, gibt es einige köstliche Pilze zu sammeln - damit es aber nicht schief geht, nimmst du am besten noch jemanden mit, der sich damit auskennt.
- Wasser. Die grossen Baumkronen spenden zwar Schatten, speichern aber auch die Wärme darunter. Das kann ziemlich durstig machen.
- Kinder, denn der Park ist auch ein tolles Ausflugsziel für Familien. Wir sind auf unserem Weg einigen begegnet. Eines der Kinder schüttelte allerdings nur den Kopf und warf uns in einem theatralischem Tonfall ein „Hast du eine Ahnung wie anstrengend das ist?!“ entgegen.
- Ein paar Münzen. Es wird zwar kein Eintritt verlangt, Spenden sind aber immer gern gesehen.
Strecken und Wege
Anfahrt: Nimm die M3 Süd bis zur Ausfahrt Tokai. Am Ende der Abfahrt musst du rechts in die Tokai Main Road abbiegen und dieser bis zur nächsten Gabelung folgen. Dort rechts halten bis zur T-Kreuzung und beim Tokai Landgut links abbiegen. Jetzt noch die Schotterpiste bis zu den Parkplätzen hinunter fahren und schon bist du da. Hier musst du dich nur noch für einen der Wege entscheiden: Du kannst entweder die Mountain Bike Strecke, den Rundgang durch den Baumgarten oder den Kletterweg zum Elephants Eye nehmen.
Einfach: Der Rundgang
Starte am Eingang und suche dir in der Karte jene Bäume aus, die du sehen möchtest. Von hier kannst du ganz einfach den nummerierten Pfosten folgen. Ein Fluss kreuzt diesen Weg - als wir dort waren, war er zwar leider gerade ausgetrocknet, aber man hat uns versichert, dass er in der Regenzeit ordentlich anschwillt. Falls du die Rothölzer sehen willst, musst du am Ende des Weges nur noch ein Stückchen weiter gehen. Du kannst dich aber auch am Tor nach dem Weg dorthin erkundigen.
Dauer: ca 30 Minuten, je nach dem wie viele Bäume du umarmst.
Mittelschwer: Der Weg zum Elephants Eye
Der Weg beginnt an der gleichen Stelle wie der bereits beschriebene Rundgang und ist genau gekennzeichnet. Er ist länger und ein bisschen steiler als der traditionelle Weg zum Elephants Eye, aber die Bäume, die du hier zu sehen bekommst, sind der Mühe wert.
Wonach du Ausschau halten solltest...
Natürlich nach den Bäumen. Gleichzeitig ist der Baumgarten aber auch ein Mekka für Vogel- und Pavian-Fans, weil die Tierchen sich hier regelmässig blicken lassen.
Wissenswert: In dem Landgut, an dem du auf deinem Weg in den Park vorbei kommst, spukt es angeblich. Die Legende besagt, dass Frederick Eksteen, der Sohn des Besitzers, während einer Silvesterparty auf seinem Pferd erst um die speisende Gesellschaft und letztendlich sogar die Treppe herunter ritt. Auf dem Weg nach unten ist das Pferd unglücklicherweise gestolpert und keiner der beiden hat den schweren Sturz überlebt. Seitdem gibt es immer wieder Gerüchte über einen gespenstischen Reiter und sein Pferd, die in der Umgebung ihr Unwesen treiben.
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Von Malu Lambert, Fotos von Lindsay Callaghan
Übersetzt von Julia Panknin
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