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Mit Bus und Bahn durch Südafrika
Die Antwort auf die Frage, wie man auch ohne Auto in Südafrika reisen kann.
Südafrika - ein Land, das eigentlich eine ganze Welt in sich vereint. Allein die Vielfalt an Landschaften ist schon unvergleichlich. Mehr als 2.000 Kilometer Küste mit zahllosen Traumstränden säumen das Land - im Westen rau und melancholisch, im Nordosten tropisch und warm. Im Landesinneren erstrecken sich endlose Trockensavannen, bizarre Hochgebirge und das unverkennbare Veld.
Moderne Großstädte und eine gute Infrastruktur vereinigen sich in Südafrika mit der Ursprünglichkeit des schwarzen Kontinents, der uns mit seinen offenen und freundlichen Menschen und der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt immer wieder in seinen Bann zieht.
Die zweitgrößte Stadt des Landes ist Kapstadt - eine Stadt, die schnell süchtig macht. Süchtig nach ihrer Stimmung, ihren Geräuschen, ihren Gerüchen, ihren Menschen, ihrem Licht. Hier entdeckt man so etwas wie eine stadtgewordene Lässigkeit.
Von daher liegt es nahe, dass Reisende sowohl die pulsierende Hauptstadt der Provinz Westkap als auch das vielseitige Land bereisen und entdecken wollen.
Viele Flugunternehmen fliegen Kapstadt international an und von dort aus gibt es verschiedene Möglichkeiten, Südafrika zu bereisen. Egal, ob mit einem Hop-On-Hop-Off Bus, einem der drei Intercity-Busunternehmen oder mit der Bahn, man kommt bequem an sein gewähltes Reiseziel und kann aus einem großen Pool an verschiedenen Reisemöglichkeiten wählen.
Wir haben für Euch eine Übersicht der verschiedenen Reisemöglichkeiten zusammengestellt:
Busverkehr
1. Baz Bus
Der Hop-On-Hop-Off Busservice ist eine preiswerte Alternative für Touristen, junge Leute und Rucksacktouristen. Der Baz Bus bedient allerdings „nur“ die Strecke Kapstadt, Port Elisabeth, Durban (danach teilweise über Swaziland oder die Drakensberge) nach Johannesburg und Pretoria. Jedoch kann man in diesen Regionen schon viel von Südafrika sehen, beispielsweise die Garden Route, die wilde und zerklüftete Küste in der Transkei mit ihrer unberührten Schönheit, die subtropische Pracht der Provinz KwaZulu-Natal oder den höchsten Gipfel Südafrikas, den Drakensberg. Die Mercedes Benz Sprinter mit meist 22 Plätzen fahren dabei nicht nur die Busbahnhöfe der größeren Städte an, sondern fahren auch direkt zu einigen Unterkünften, meistens Backpacker. Der Fahrplan des Baz Bus ist abhängig von der jeweiligen Teilstrecke sowie von der gewählten Richtung.
Tipp: An die Kleinbusse werden oft auch Anhänger für Surfboards oder Fahrräder angehängt – perfekt für diejenigen unter Euch, die ihren Trip mit den vielen Sportmöglichkeiten in Südafrika verbinden.
Kosten: Die Fahrscheine für die einzelnen Teilstrecken oder auch die ganze Strecke gelten generell für eine Richtung am Abreisetag - Baz Bus bietet aber auch einen günstigen Travel Pass für 7, 14 oder 21 Tage an. Der Vorteil hiervon ist, dass man an jeder Haltestelle aussteigen, beliebig viele Zwischenstopps einlegen und auch wieder zurück zum Abfahrtsort fahren kann. Die Ticketpreise für deine gewählte Route findest du auf ihrer Webseite.
Unser Fazit: Die Kleinbusse sind pünktlich und bieten Flexibilität, Komfort, Sicherheit und Spaß, denn im Baz Bus bekommt man immer Gelegenheit, andere Reisende zu treffen, Geschichten auszutauschen und Insider-Tipps zu bekommen. Die Busse fahren nur tagsüber, sodass man immer noch bei Tageslicht am jeweiligen Tagesziel ankommt und in aller Ruhe Umgebung und Unterkunft erkunden kann. Auch kann man mit Baz Bus das Highlight für viele Südafrika Reisen abdecken – Krügerpark und Umgebung, der größte Wildpark im südlichen Afrika und Heimat der Big 5.
2. Fernreisebus
Wer innerhalb von Südafrika von A nach B kommen möchte, für den sind die überregional verkehrenden Linienbusse das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel. Die drei wichtigsten Intercity Busunternehmen sind der Greyhound Cityliner, der Intercape Mainliner und der Translux Intercity, welche die größeren Städte täglich oder mehrmals wöchentlich anfahren (zwischen den Großstädten sogar oft auch mehrmals am Tag).
Tipp: Auch wer eine Reise in die Nachbarstaaten Südafrikas plant, kann die Fernreisebusse in Betracht ziehen. Von den Großstädten aus kann man zum Beispiel von Kapstadt nach Windhoek (Namibia) und von Johannesburg nach Francistown (Botswana), Gaborone (Botswana), Harare (Simbabwe) oder Maputo (Mosambik) gelangen.
Kosten: Frage nach Rabatten, denn Senioren und Kinder erhalten meist eine Ermäßigung; Studenten mit einem gültigen Studentenausweis erhalten zwischen 5 und 15 % Nachlass auf den Fahrpreis. Ansonsten ist der Fahrpreis abhängig von der Fahrtstrecke und dem jeweiligen Busunternehmen.
Unser Fazit: Die meisten Reisebusse sind modern und bieten neben verstellbaren Sitzen und großzügigem Sitzabstand eine Klimaanlage – gerade im Sommer aufgrund der meist langen Fahrzeiten und hohen Temperaturen wichtig. In den meisten Städten liegen die Busbahnhöfe oftmals außerhalb des Stadtzentrums, daher sollte man sich rechtzeitig über den Transport zu der Unterkunft kümmern. Nichtsdestotrotz sind die Intercity Busunternehmen ein sicheres und bequemes Fortbewegungsmittel und bringen Reisende schnell von A nach B. Ein Nachteil allerdings ist, dass man während der Fahrt nicht viel von der Umgebung mitbekommt, da die meisten Fahrten über die Nacht stattfinden.
3. Eisenbahn
Südafrika verfügt über das wohl größte und am besten ausgebaute Eisenbahnstreckennetz des ganzen Kontinents und die Bahn ist immer noch eines der wichtigsten und zuverlässigsten Transportmittel. Generell muss zwischen dem öffentlichen Schienenverkehr und den privat betriebenen Luxuszügen unterschieden werden.
Öffentlicher Schienenverkehr:
Zwischen den südafrikanischen Großstädten verkehren regelmäßig Expresszüge. Die Züge Shosholoza Meyl und Premiere Classe fahren täglich die Strecken Kapstadt – Johannesburg, Kapstadt – Pretoria, Johannesburg – Durban und Johannesburg – East London/Port Elisabeth; die Strecke Kapstadt – Durban wird einmal die Woche bedient.
Tipp: Der öffentliche Schienenverkehr entspricht nicht dem europäischen Standard, daher ist es generell empfehlenswert, erste Klasse zu reisen.
Kosten: Auf den meisten Strecken fahren Kinder unter 6 Jahren kostenlos, Kinder unter 12 Jahren und Studenten mit gültigem Studentenausweis bekommen 50 % Ermäßigung. Rentner bekommen auf den Fahrpreis 25 % Rabatt.
Unser Fazit: Die Expresszüge verdienen ihren Namen eigentlich nicht, da sie sehr langsam sind. Von Kapstadt nach Pretoria benötigt man beispielsweise für die 1600 km ungefähr 23 Stunden. Die meisten Fahrten gehen aber über Nacht und in der ersten Klasse ist der Schlafwagenpreis im regulären Fahrpreis inbegriffen. Somit ist die Fahrt in den Zügen bequem, preiswert und meist recht abwechslungsreich.
Luxuszüge
Blue Train
Einmal mit dem Blue Train zu fahren ist für viele Südafrikaner ein Traum, denn der Zug wurde rundumerneuert, um ihn noch luxuriöser zu gestalten, und im Restaurantwagen werden Gerichte aus aller Welt angeboten. Die Standard Strecke ist Kapstadt – Pretoria und wird dreimal pro Woche gefahren. Es werden aber auch Fahrten zu den Victoriafällen und entlang der Garden Route angeboten.
Tipp: Da der Zug oft über Monate hinaus ausgebucht ist, sollte man mindestens ein halbes Jahr vorher reservieren.
Kosten: Im Vergleich zu den öffentlichen Expresszügen ist der Blue Train sehr teuer und die Preise unterscheiden sich noch einmal zwischen Nebensaison und Hochsaison. Erfahre mehr zu den Preisen 2013/14 des Blue Trains.
Unser Fazit: Aufgrund der luxuriösen Abteile, der hervorragenden Küche und dem perfekten Service ist die Zugfahrt mit dem Blue Train ein einmaliges Erlebnis und lässt den hohen Preis verschmerzen.
Rovos Rail
In dem originalgetreu restaurierten Zug „Pride of Africa“ trifft nostalgisches Ambiente mit modernster Ausstattung auf erstklassigen Service. Die regulären Strecken des Nostalgiezuges sind Kapstadt – Pretoria, Kapstadt – George entlang der Garden Route, Pretoria – Victoriafälle und Pretoria – Durban.
Tipp: Über die Regionalstrecken hinaus werden saisonale Spezialreisen angeboten. Die neuntägige Fahrt namens „African Collage“ beispielsweise führt im Mai und Juni von Tshwane über Malelane im Krüger Nationalpark, dem Hluhluwe Game Reserve, Durban, Mangaung, Port Elizabeth, Oudtshoorn und Knysna auf der Garden Route nach Kapstadt.
Kosten: Dieses einmalige Zugerlebnis hat aufgrund seiner hervorragenden Küche, dem perfekten Service und der insgesamt hohen Qualität auch einen hohen Preis. Lies mehr zu den Preisen und der Ausstattung von Rovos Rail.
Unser Fazit: Obwohl der Zug auch ein halbes Jahr im Voraus gebucht werden sollte und der Preis recht hoch ist, lohnt es sich auf jeden Fall, Südafrika auf diese Art zu bereisen. Auf einigen kurzen Streckenabschnitten wird der Zug sogar von einer Dampflok gezogen.
von Simon Bickler
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