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Die 'Sex and the Slaves Tour' verbindet lebendige Geschichte und Wandertheater
"Wir starten genau hier auf dem Greenmarket Square...", singt Dean Paarman mit seiner Partnerin Samantha Chapman. Die zwei tanzen und singen auf den Stufen des Old Town House. Ich hatte nicht erwartet, dass sie singen würden, aber mir wird schnell klar, dass es sich hier nicht um eine normale Stadtführung handelt.
Ich nehme heute an einer Steve Bolnick, 'Sex and the Slaves' (Sex und die Sklaven) Tour teil. Eine Führung zu all den 'Hotspots', die das Leben der Sklaven im damaligen Kapstadt geprägt haben. Wir beginnen mit viel Wirbel und erwarten Klatsch und Tratsch.
Die Tour wurde 'Sex and the Slaves' genannt wegen der schlüpfrigen Siedler im alten Kapstadt. Es gab unzählige Liaisons zwischen den frühen holländischen Siedlern und den weiblichen Sklaven – einige endeten mit Schwangerschaft, Hochzeit und schließlich mit der Befreiung der Sklaven.
Dean und Samantha sind voller Lebensfreude während wir vom Greenmarket Square in Richtung Wale Street laufen. Die beiden sind zusammen auf die Schauspielschule gegangen, sie kennen sich also sehr gut, sodass ihre Freude nicht gespielt, sondern echt ist. Während der Führung holen sie Satinschlipse aus ihrer Tasche und setzen schwarze 'Nerd'-Brillen auf.
"Kommen wir jetzt zur nächsten Meldung über die Sklaven...", beginnt Dean in dem Ton eines Nachrichtensprechers. Das weckt die Aufmerksamkeit der Gruppe. Das Skript enthält viele kleine Witze und etwas unanständige Informationen.
Wir erreichen das farbenfrohe Bo-Kaap. Die Häuser stechen gegen den strahlend blauen Himmel hervor. An diesem Stopp spielen Dean und Samantha vor einer limettengrünen Wand eine kurze Szene. Auf dem Weg zurück in die Stadt erzählt mir Dean, dass sich jede dieser Szenen einem anderen Thema widmet.
Wir lassen die türkisfarbene Moschee und den Geruch von gekochten Rotis hinter uns und überqueren die Buitengracht Street in Richtung Bree Street. "Was bedeutet Bree?", fragt Dean einen Holländer aus unserer Gruppe. "Bree?", antwortet der Mann, "Auf Holländisch heißt das breit."
"Ganz genau!", sagt Dean. "Dies war eine sehr wohlhabende Gegend früher, das erklärt auch die breite Straße und die großen Häuser", sagt er und zeigt auf den Heritage Square.
"Im alten Kapstadt gab es nur wenige Frauen, dafür aber viele Sklavinnen."
Unsere Tour führt uns in die Innenstadt. Schritt für Schritt enthüllen unsere offenherzigen Guides Teile der alten Stadt, durch die ich normalerweise einfach durchhaste, ohne mich umzuschauen. In diesem Fall sind es kupferne Siegel, die wir auf den Straßen entdecken, ein Symbol der Niederländischen Ostindien-Kompanie. Dean fordert uns auf, einen Schritt zurückzutreten und uns die Form, in der sich das Siegel befindet, genau anzuschauen. Wir erkennen die Umrisse von 'The Castle' (dem Schloss).
Wir gehen die Adderley Street entlang und atmen den Duft der Blumen ein, die dort feilgeboten werden und erfahren noch mehr über die Geschichte der Stadt. Wir besichtigen die Überbleibsel des alten Wassersystems in Inneren von 'The Golden Acre'. Wir gehen weiter zur Grand Parade und hören Horrorgeschichten über die Tortur, die die Sklaven erlitten haben. Ungehorsame Sklaven wurden ausgepeitscht, gebrandmarkt und anschließend an ein Rad gefesselt liegen gelassen. Genau an der Stelle, wo heute Frauen ihre Stoffe verkaufen.
Nach einem kurzen Besuch in 'The Castle', werden uns die Sklaven-Mahnmale gezeigt, Granitblöcke, auf denen die Namen in Perlmutter Schrift aufgelistet sind. Zum Schluss halten wir an der 'Old Slave Lodge', das heutige Izikio Museum.
Das Museum ist der Höhepunkt der Tour. Hier lebten Hunderte Sklaven, Gefangene und Geisteskranke in Schmutz und Elend. Die Atmosphäre war dreckig und doch sexuell aufgeladen. Dieses harmlos aussehende weiße Gebäude, vor dem ich stehe, soll das erste inoffizielle Bordell in Kapstadt gewesen sein. "Da hat jeder mitgemacht", sagt Dean. "Im alten Kapstadt gab es nur wenige Frauen, dafür aber viele Sklavinnen."
Dean und Sam erzählen eine aufrüttelnde Geschichte über Sex, Tod und Intrigen. Auch wenn das Thema der Tour eher düster ist, sind die Storys nicht traurig. Viele Sklaven wurden während dieser Zeit befreit, einige wurden sogar sehr reich.
Ihr Drehbuch ist gut geschrieben und unterhaltsam gespielt. Einige der Geschichten sind etwas skandalös, aber hört selbst... Macht mit bei einer 'Sex and the Slaves Tour' mit Dean und Samantha.
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