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Freitag der 13. in Kapstadt
Heute ist der 13. Und außerdem ein Freitag.
Die Angst vor der 13 verliert ihren Ursprung im Dunklen. Im alten Testament hat die Zahl 13 einen Auftritt als Schreckenszahl, als der böse Wesir Haman genau am 13. Tag des Monats, die in Persien lebenden Juden beseitigen will.
Am Freitag den 13. Oktober 1307 befiehlt der französiche König Philipp IV., Mitglieder eines mysteriösen und reichen Ritterordens festzunehmen. Das Datum lebt bis heute als Unglückstag weiter.
Auch in Kapstadt dreht sich heute alles rund um das Thema Unglückstag und Aberglaube. Ebenfalls herrscht der Irrtum vor, Freitag der 13. sei ein Unglückstag.
Viele Menschen hierzulande gehorchen auch den Anweisungen ihrer Vorfahren, denn wer den Anweisungen der Vorfahren widerspricht, muss mit Unheil für die Familie rechnen. In Südafrika ist die Autorität der verstorbenen Ahnen präsent. So kommt es ab und an zu Skurrilitäten, wie etwa im September 2014, als ein neunjähriger eine 62-jährige Grossmutter geheiratet hat. Der verstorbene Opa war dem neunjährigen im Traum erschienen und hatte ihm die Hochzeit befohlen. Und verstorbenen Ahnen widerspricht man nicht.
Zur WM 2010 in Südafrika haben traditionelle Heiler den Stadionrasen von Polokwane mit Salzlösungen besprengt, um Fußballteams zum Sieg zu verhelfen. Der Rasen im Stadion musste allerdings erneuert werden, da die natürliche Oberfläche des Spielfeldes durch Kochsalz-Ablagerungen in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Diese Begründung dafür, dass Freitag der 13. ein Pechtag ist, berührt unser Herz sehr, doch ist sie leider - oder Gott sei Dank - falsch.
Hier ist eine kleine Übersicht an mysteriösen Dingen, die am Freitag dem 13. in Kapstadt sicherheitshalber vermieden werden können:
Der Tokolosh:
Es wird berichtet, dass Zauberer, Schamanen oder Hexen Tokoloshes erschaffen können, indem sie bei Leichen die Augen aushöhlen, die Zunge abschneiden und den Schädel schrumpfen. Wenn sie Zauberpulver in seinen Mund pusten, erwacht der Tokolosh zum Leben und dient seinem Meister. Ein Tokolosh ist im südlichen Afrika bekannt und gefürchtet zugleich. Er ist eine Art Miniatur-Zombie, der Unheil anrichtet und gerne nachts unterm Bett hervorkriecht und die Schlafenden erschrickt. Außerdem soll der Penis des Tokoloshes so groß sein, dass er ihn sich wie einen Schal um die Schultern wickeln kann. Vielleicht ist er deshalb so gefürchtet?
Um dem Tokolosh in Kapstadt nicht zu begegnen, am besten sein Bett auf Ziegelsteinen aufbauen und jegliche Klopfgeräusche ignorieren.
Companys Garden:
Man sagt sich, dass die Seelen der alten Sklaven nachts im Companys Garden herumgeistern. Wenn du dort am Freitag, den 13. eine kühle Luft spürst, gehe besser heim.
Der fliegende Holländer:
Wer meint, die Geschichte stammt aus Europa – ist weit verfehlt. Sie spielt in Südafrika, am Kap der Guten Hoffnung. Die Geschichte soll sich 1680 zugetragen haben, als Kapitän Hendrik van der Decken das Kap der Guten Hoffnung umsegelte. Es heißt, wer den fliegenden Holländer sieht, wird eines gewaltsamen Todes sterben. Trotz höchster Gefahr auf dem Wasser, beharrte Kapitän van der Decken darauf, dem Sturm am Kap standzuhalten, allerdings ohne den gewünschten Erfolg. Er fluchte ganz fürchterlich und hisste erneut die Segel, mit dem Ziel die Kaphalbinsel zu umrunden. Nachdem das Schiff und seine Mannschaft wieder hoffnungslos gegen die starken Winde am Kap versagten und sie trotz der Anstrengungen kein Stück vorwärts kamen, soll Kapitän van der Decken - rasend vor Wut - in Gotteslästerung ausgebrochen sein. Seitdem sind Schiff, Crew und Kapitän weder tot noch lebendig. Sie schweben als Geister herum, als Warnung für andere Seemänner. Also lieber nicht bei Sturm auf Seefahrt gehen.
Devil’s Peak:
Die Seele eines Piraten wandelt am Devil's Peak. Man sagt sich, dass im frühen 18. Jahrhundert ein Pirat namens van Hunks den Berg in Kapstadt als Versteck genutzt und später als Piratenrentner dort ständig gelebt hat.
Doch eines Tages soll ein Fremder vorbeigekommen sein und mit dem alten Piraten einen Rauchwettbewerb veranstaltet haben. Als der Pirat den Wettbewerb gewonnen hatte, wurde der Fremde sehr zornig und sagte, dass er der Teufel in Person sei. Vor lauter Wut löste sich der Teufel in Rauch auf und hat den Piraten mit sich genommen. Seitdem erstreckt sich eine Rauchwolke aus Südost über den ganzen Tafelberg.
Lieber keinen Rauchwettbewerb mit Fremden veranstalten.
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Die Geschichte Kapstadts ist genauso vielfältig wie die zahlreichen Sagen über Geister.
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