Wein macht Freude: Alles was du über Weinproben in Kapstadt wissen musst ...
Von Kiel durch die Welt nach Kapstadt und zurück!
Eine aufregende Geschichte eines jungen Deutschen, der quer durch die Welt segelt - und dabei auch noch Gutes tut.
Während es schaukelte und stürmte und wir Sorge hatten unsere Weingläser nicht fallen zu lassen, bekam ich so allmählich das Gefühl wie abenteuerlich es sich anfühlen muss, mit einem Segelboot Tag und Nacht unterwegs zu sein. Der Wind pfiff ums Boot und schüttelte uns durch - ich musste innehalten mich nicht zu übergeben. „Und das machst du nun seit fast drei Jahren, Martin?“, „Ja, seit mittlerweile 2,5 – entsprach nicht ganz dem Plan, doch nun ist es wie es ist. Mit einem Segelboot richtet man sich nicht nach der Zeit, sondern nach dem Wetter“, „Wahnsinn!“. Ich war durchweg beeindruckt von den Geschichten, die uns der 26-jährige Stuttgarter im Hafen von Kapstadt, an Deck seiner „Ivalu“ erzählte.
Leinen los!
Vor nun fast drei Jahren, ging es vom Kieler Hafen für Martin und seine Zwei-Mann-Crew los. Eine einmalige Weltreise. Von der europäischen Nordsee, über die Atlantikküste nach Porto Santo und Madeira, Kanarische Inseln, über die Kap Verden, Karibik, Panama, Galapagos, Rapa Nui (Osterinsel), Pitcairn, Französisch Polynesien, Fiji, Tuvalu, Mikronesien, Palau, Philippinen, Singapur, Malaysia, Thailand, Rodrigues und dann, nach 30.000 Seemeilen, Kapstadt. Am südlichsten Zipfel der Erde, kam es dann zur Begegnung zwischen mir und dem Weltenbummler. Martin lud uns zum Essen auf seine 24 Jahre alte „Ivalu“, die unter Garantie schon mehr gesehen hat, als ich mit meinen 24 Jahren. Wir kamen mit Wein, Salat und Fisch zum gemeinsamen Kochen an Bord. Fisch? Kurz hinter der Supermarktkasse fragten wir uns: „Ob Martin wirklich Lust auf Fisch hat?“ Der kann doch bestimmt keinen Fisch mehr riechen oder sehen. Zu spät! „Martin wovon ernährt sich denn jemand, der Wochen auf See verbringt?“ Da zeigte uns Martin sämtliche Nischen voll mit Konserven und anderen haltbaren Dingen. Doch es fehlte an Nichts! „Frisches gibt es natürlich immer, sobald wir anlegen“, erzählte er uns.
Die Zeit verging wie im Flug und Martin berichtete von Orten, Völkern und Tieren, von denen ich zuvor noch nie etwas gehört hatte. Das Beeindruckendste war, dass Martin nicht nur in Hängematten Kokosnüsse schlürfte, sondern sich auch für die Umwelt einsetzt.
"Ivalu and You" – Weltreisender mit sozialem Engagement
„Seit Fiji arbeiten wir neben der Weltumsegelung an unserem Projekt "Ivalu and You", gegen die Vermüllung der Ozeane. Die Idee ist uns gekommen, als wir einerseits, viele, oft unbewohnte, Inseln gesehen haben, deren Strände voller Plastikmüll sind und wir zu diesem Thema etwas nachrecherchiert haben. Wir besuchen Schulen in verschiedenen Ländern und erzählen den Kindern und Lehrern über die Herkunft und Auswirkungen des vielen Mülls in den Meeren. Danach veranstalten wir einen Workshop mit den Kids, in den Philippinen z.B. haben wir einen Malwettbewerb veranstaltet, in Fiji Recyclingtonnen für die teilnehmenden Schulen gebastelt.
Leider haben wir nicht genug Zeit, um wie ursprünglich geplant, in jedem Land der Reise einen Workshop durchzuführen, da oftmals die Aufenthalte zu kurz sind oder Reparaturen an der Ivalu anstehen.“
An den jeweiligen Zwischenstationen seiner Reise bietet der 26-jährige Deutsche, zusammen mit seiner Crew, an lokalen Institutionen und Schulen sein Projekt an. Die Hauptrolle in dem Projekt spielen die Kinder, da sie als zukünftige Generation, das Problem der Umweltverschmutzung in den Griff bekommen müssen. In den Workshops wird den Kindern auf spielerische Art vermittelt, welche katastrophalen Auswirkungen, zum Beispiel Müllteppiche, sogenannte „Garbage Patches“, auf den Meeren haben. Jede Stunde geraten weltweit mehr als 3000 Tonnen Plastik ins Meer. Was tun? Martin und sein Team setzen sich für sogenannte „Clean Up Tage“ ein. Denn über kurz oder lang spuckt das Meer den Müll wieder aus und er bleibt an den Stränden zurück. Das ist die Chance, den Müll aus der Natur zu holen und zu recyclen. „Im Idealfall laufen diese Projekte auch nach unserer Abreise weiter,“ erklärt Martin. Die wirkliche Veränderung kommt durch die Einstellung und die sollte so früh wie möglich in den Köpfen verankert werden, um ein besseres Bewusstsein und Verantwortungsgefühl für unsere Umwelt zu schaffen. Da der drohende Zeigefinger bei jungen Leuten meistens nichts bringt, ist Martin davon überzeugt, die größte Wirkung zu erzielen in dem man Trends setzt. Mottos wie „Bio ist schick“ helfen, wie wir auch schon bereits in H&M Campagnen gesehen haben. Es bringt die Leute wieder mehr dazu Wert auf „echte Materialen“ zu legen. Dass Martin mit seinem Projekt einen Schritt in die richtige Richtung setzt, haben bereits einige Unternehmen entdeckt und unterstützen ihn und sein Team finanziell bei der Umsetzung der Workshops.
Zwischenstopp Mother City
Da muss man bis ans Ende der Welt reisen und trifft dann so einen jungen, engagierten Deutschen am Kap. Aber wahrscheinlich ist das gar nicht so ein Zufall. Solche Menschen wie Martin, die es nach Kapstadt zieht, ob aus Europa, Asien oder sonst wo aus der Welt, finden genau hier zusammen und teilen ihre Freude am Leben, Neugier an fremden Kulturen und Leidenschaft für die vielfältige Natur Südafrikas. Kapstadt ist ein Magnet für Weltenbummler, die erfahren möchten, was wahre Lebensqualität bedeutet, aber auch bereit sind Armut und Reichtum Tür an Tür zu erleben. Es gibt wohl kaum eine Stadt, die vielseitiger ist und auch wenn die Spuren der Apartheid noch nicht völlig verwischt sind, wird man wohl kaum einen Ort antreffen, an dem die Menschen freundlicher und herzlicher sind als in der Mother City.
Jemanden, der so viel von der Welt gesehen hat nach seiner Meinung über Kapstadt zu fragen, brannte mir auf der Seele: „Nun bist du seit vier Wochen in Kapstadt. Wie gefällt es dir hier, Martin?“
„Kapstadt ist klasse! Aus den letzten größeren Städten, die wir auf der Reise gesehen haben, wäre ich oftmals am liebsten gleich wieder geflüchtet. Hier aber gefällt es mir richtig gut. Kapstadt hat eine tolle Atmosphäre, unheimlich sympathische Bewohner und einen hohen Freizeitwert. Von allen Städten der Reise definitiv Top 1!“
Artikel von Miriam Galler
Du möchtest mehr über Martin und seine Weltreise oder sein Projekt „Ivalu&You“ erfahren? Dann schaue hier auf dem Blog der Ivalu-Crew oder auf der offiziellen Ivalu&You Homepage.