Aubergine Restaurant in Gardens
Fein essen in einem der kultigsten Restaurants in Kapstadt
Das Aubergine gilt in Kapstadt als Kultobjekt. In einem altehrwürdigen Haus von 1830 mit hohen Decken und dicken Wänden liegt es versteckt in der kleinen Barnet Street. Passend zum Gebäude versprüht auch die Einrichtung eine schlichte Eleganz. Da Harald Bresselschmidt, Besitzer und Küchenchef des Aubergine, zeitgenössische Kunst sammelt, hängen nämlich jede Menge fesselnder Bilder an den Wänden - eines davon ist von seinem Freund und bekannten südafrikanischem Neo-Barock-Künstler Christo Coetzee. Es ist eine ungewöhnliche Komposition aus Zahnarzt- und Backutensilien: „Ich musste es einfach haben - immerhin ist meine Frau Zahnärztin und ich bin bekanntermaßen Koch!“, schmunzelt Harald.
Er ist auf einem Bauernhof in der Nähe der belgischen Grenze groß geworden und hat schon damals viel Zeit in der Küche verbracht: „Mit meiner Großmutter habe ich immer Obstkuchen mit Früchten aus unserem Garten und hausgemachten Streuseln gebacken.“ Auch das Schlachten und komplette Verwerten von Tieren gehörte für ihn von klein auf zum Alltag. Seine Leidenschaft für die Gastronomie wurde ihm also schon fast in die Wiege gelegt: „Schon seitdem ich 11 Jahre alt war, wusste ich, dass ich Koch werden möchte“.
Nach seinem Schulabschluss mit 14 absolvierte er deshalb eine 3-jährige Ausbildung zum Koch und verbrachte danach acht Jahre auf Reisen durch Europa. Dabei sammelte er Erfahrung in vielen mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Küchen u.a. im Savoy Hotel in London.
1991 schloss er seinen Meister in Gastronomie an der Hotelfachschule in Heidelberg ab und wurde nur ein Jahr später als Küchenchef für das Grand Roche Hotel in Paarl in den Cape Winelands angeheuert. So begann seine große Liebesgeschichte mit der Kap-Region.
Sein großer Traum war es immer, ein eigenes Restaurant zu eröffnen: „Du kannst jeden Koch fragen – das Schwierigste daran, ein eigenes Lokal zu eröffnen, ist den richtigen Ort dafür zu finden. Ich hatte großes Glück, da ich mir durchaus vorstellen kann, den Rest meines Lebens hier zu verbringen.“ Und so wie es aussieht, wird er tatsächlich bis zur Rente im Aubergine seine Pfannen und Töpfe schwingen. „Ich habe meinen Chef gefragt, aber er gibt mir nie auch nur einen einzigen Tag frei“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Kreativität entsteht durch Authentizität
Wir nehmen an einem der wenigen Tische im oberen Teil Platz. Die mit Schilf dekorierte Dachschräge unterstreicht die Intimität dieses Bereichs. Von hier aus sehen wir, wie schnell sich das Restaurant zur Stoßzeit füllt. Kristallgläser klirren und fröhliches Gelächter ist zu hören. Die ausgewählten Weine sind das Geheimnis des Restaurants. „Im Aubergine setzen wir nicht einfach auf die großen Namen, vielmehr entscheiden wir uns für kleine Produzenten und wählen unsere Weine so, dass sie perfekt zum Essen passen“, erzählt uns Harald nicht ohne Stolz.
Als wir uns der Speisekarte widmen, springt uns die erste Seite mit Haralds Willkommensgruß entgegen: „Meine kulinarische Philosophie, Leidenschaft und Küche stehen im laufenden Dialog mit meiner Vergangenheit, meiner Gegenwart und meiner Zukunft“ - warm, ehrlich und kreativ wie der Meister selbst.
Das Essen ist eine Hommage an Südafrika – lokale Zutaten wie Kabeljau, Strauß und Springbock zubereitet mit westlichen und östlichen Einflüssen. „Wir haben wirklich Glück. In Südafrika kann man einfach improvisieren und die Leute lassen sich darauf ein. Wenn du diese Art von Essen in einem kleinen französischen Dorf servieren würdest, würden sie dich in deiner eigenen Küche mit deinen Pfannen verhauen!“, lacht Harald.
Wir haben nicht ein einziges Mal das Bedürfnis, die Pfanne zum Angriff zu schwingen – das Essen ist eine perfekte Kombination aus Leichtigkeit, Finesse und Komplexität. Wir probieren uns von Kaninchen über Thunfisch und Ravioli bis hin zu Lamm im Blätterteigmantel durch.
Essen ohne ein Glas Wein ist kein Essen
Jeder Gang des Menüs wird nicht nur von der richtigen Geschichte, sondern auch vom richtigen Glas Wein begleitet. Haralds Leidenschaft für Wein begann als junger Koch in den mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants: „Alle Köche hatten ihren eigenen, luxuriösen Weinkeller. Ich hatte kein Geld für Extravaganz und investierte auf andere Weise in Wein.“
Diese Gewohnheit hat er beibehalten und sogar noch ausgebaut: 2009 eröffnete er in einem historischen Gebäude in der Hope Street einen Veranstaltungsort für Events rund um hausgemachtes Essen und südafrikanische Weine. Das „Auslese“ ist sowohl für kleine Mittag- und Abendessen als auch für Großveranstaltungen mit bis zu 150 Gästen buchbar. Und natürlich ist das Herzstück des Hauses ein topmoderner und gut bestückter Weinkeller.
Tipp: Wer die etwas lockerere Seite vom „Aubergine“ kennenlernen möchte, der sollte zum Mittagessen vorbeischauen. Dieses wird von Oktober bis April angeboten. Im Winter vom May bis September steht ein Bistromenü zur Auswahl.
Die Rechnung: Gehobene Küche kommt auch zugehobenen Preisen. Ein Drei-Gänge-Menü kosten R465 p. P. und mit dem jeweils passenden Wein R640 p. P.; ein Vier-Gänge-Menü liegt bei R565 p. P. und R790 p. P mit Wein; für ein Fünf-Gänge-Menü legt man R675 p. P und einschließlich Wein R950 p. P. hin.
Übersetzt von Julia Panknin
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Wenn du anschließend in derselben Ecke noch weggehen möchtest, dann schau doch bei einem der vielen Bars und Clubs der East Side Kapstadts vorbei.
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Aubergine Restaurant
+27 (0)21 465 0000 | |
39 Barnet Street, Gardens | |
www.aubergine.co.za | |
info@aubergine.co.za | |
Aubergine Restaurant Cape Town |