Wir reden mit dem Fotografen aus Kapstadt über seine Arbeiten und Reisen
Back to Basics
Von Orientierungs-, Figur- und Sprachproblemen
Dann will ich doch mal versuchen die letzten Wochen so schnell wie möglich auf DIN A4 Format zu komprimieren, damit wir hier auch mal weiter kommen. Was ich bisher erlebt habe? Puh... gar nicht so leicht sich kurz zu fassen.
Nachdem ich nach 22 Stunden Flug, mit kurzem Zwischenstop in Dubai, wo ich einen kleinen Hitzeschock erlitten habe, hier in Kapstadt angekommen bin, ging´s erstmal Richtung neue Heimat. Neue Heimat, das heißt hier Blencathra Guest House in Tamboerskloof (wie man das ausspricht, weiß ich bis heute nicht). Das wunderschöne Anwesen in der Cambridge Avenue gehört Guillian und Charles. Denen wurde es, nachdem alle Kinder aus dem Haus waren, ein wenig langweilig und so haben sie kurzerhand ihr Heim in eine Pension umgewandelt.
Sprich, hier ist ein Kommen und Gehen an der Tagesordnung. Leute aus aller Welt und jeden Alters kommen hier unter. Praktikanten, Urlauber, Weltenbummler...Und ich muss sagen, eine Unterkunft auf Studentenstandard. Sonnenterasse, Garten, Pool und jemanden (ich weiß leider nicht wer, denn ich habe die gute Fee bis jetzt noch nicht zu Gesicht bekommen), der einem jeden Tag das Bett macht. So stellt man sich das doch vor. Und nach ungefähr ein bis zwei Wochen habe ich es dann auch geschafft, ohne mich zu verlaufen, den Heimweg zu finden. Aber so lernt man seine neue Umgebung ja kennen.
Alles Baie lekker!
Hier hat mich dann auch an meinem ersten Abend meine Praktikumsvorgängerin Susanne in Empfang genommen. Vielen lieben Dank nochmal für alles meine Liebe! Und wer Susanne kennt, der weiß, nix von wegen ausruhen. Koffer abstellen und zack auf die Piste! Und so sind wir auch direkt auf Kapstadts In-Straße, die Long Street gezogen. Hier reihen sich jede Menge Bars, Cafes und Restaurants aneinander sowie Boutiquen jeglicher Art. Und hier hat Susanne mir auch direkt einen meiner neuen Lieblingsläden gezeigt: das Royale Eatery. Warum? Best Burgers in Town!! (Mittlerweile habe ich glaub ich an die 20 neuen Lieblingsläden und gefühlte fünf Kilo mehr drauf. Weil, hier ist alles, aber auch wirklich alles Baie lekker! Da bin ich doch froh, dass mein neues Heim “up the hill” liegt! 30 Minuten, 50 % Steigung oder mehr, so fühlt es sich zumindest an.)
Am nächsten Morgen ging´s dann direkt los! 9 Uhr, Long Street 210, CapetownMagazine.com. Und was fällt euch auf? Richtig! Ich habe sogar das Vergnügen auf der schönsten Straße der Stadt zu arbeiten! Ich freue mich jetzt schon auf die Mittagspausen...
In der Redaktion angekommen, versteh ich auch endlich warum mir diese Frau Heil die ganze Zeit so cool und locker vorkam. Die Gute ist nämlich grad mal 24 Jahre alt, wie ich in unserem Welcome Gespräch feststelle. Oh man, muss ich die jetzt trotzdem siezen? Neee, aus Frau Heil wird ganz schnell Toni und wenn ich heut dran denke, kann ich mir das Lachen nicht verkneifen. Ihr müsst wissen, dass Toni und ich unter anderem am Wochenende gern zusammen surfen gehen und auch in vielen anderen Bereichen des Lebens absolut auf einer Welle sind.
Englisch für Reingefallene
Eine Woche später war Susanne dann weg und ich auf mich allein gestellt. Aber ich konnte schnell feststellen, dass ich hier in der Redaktion nicht nur Kaffe kochen und kopieren muss. Was wahrscheinlich auch besser ist für meine lieben Kollegen...Und so durfte ich auch direkt in meiner ersten Woche meinen ersten eigenen Artikel schreiben und veröffentlichen. Juhuuu!!!Und das Beste? Auch noch über Klamotten! Perfekt! Und zwar von Second Time Around. Neugierig? Hier geht´s lang:
Vom Vintage verweht...
Oder die englische Version für Reingefallene:
Gone with the Vintage...
Und kurz darauf hatte ich dann auch meinen ersten Interview Termin. Ohh!! In english please! Da war mir schon ein bisschen mulmig, aber der Eggman hatte bestimmt genauso viele Probleme mich zu verstehen, wie ich ihn. Sophisticated British Accent? Nicht die Spur! Hier heißt´s eher Back to Basics. Denn was viele nicht wissen, hier wird keineswegs nur Englisch gesprochen! Alleine 11 verschiedene Amtssprachen gibt es hier! IsiZulu, IsiXhosa, Afrikaans, SePedi, SeTswana, Englisch, SeSotho, SiSwati, TsiVenda, IsiNdebele und XiTsonga. Dazu kommen noch weitere lokale Sprachen. Ein großer Teil der Südafrikaner spricht Afrikaans. Aber Englisch ist schon die am meisten benutzte Sprache. Nur klingt die bei dieser Sprachvielfalt halt bei jedem ein bisschen anders. Wer richtig cool ist, mischt einfach ein paar Brocken auf Afrikaans unter, Maat!
Mehr von mir und dem Eggman gibt´s hier:
The Eggman, legen...wait for it..dary!
Was sonst noch so passiert ist? Dranbleiben!
PS: Noch ein kleiner Tipp von mir! Falls ihr noch nicht wisst, wohin mit euch am Samstagmorgen: Ihr MÜSST auf den Neighbour Goods Market in Woodstock (The Old Biscuit Mill, 373 - 375 Albert Road, 9 bis 14 Uhr) gehen! Kapstadts Feinschmecker Markt no 1 mit über 100 Ständen. Meine persönliche Empfehlung: mit dem Curry (extra scharf) anfangen, zum Crepes Stand (Schoko-Banane) durcharbeiten, ein kurzer Zwischenstopp bei den Poffertjes und das ganze mit einem Cafe Latte abrunden. Wenn ich dran denke, krieg ich schon wieder Hunger...
Von Verena Lissek