Döner macht schöner – auch in Kapstadt
Carina Schulz schreibt über Deutsches in Kapstadt, Cornrows und ein Schnäppchen-Paradies
Seit meinem letzten Blogeintrag hat sich wieder einiges getan. Mittlerweile kommt das Frühlingsgefühl in Kapstadt auf - es wird warm und sommerlich!
Nachdem ich am Freitag mit ein paar Freunden in der Long Street, der Partymeile Kapstadts, feiern war, ging es am Samstagmorgen zum 'Neighbourgoods Market'. Ich war vorher noch nie auf dem Markt, ebenso wie meine Freunde, die mich begleiteten. Uns wurde vorher nur ein Tipp gegeben: Geht mit leerem Magen hin, damit ihr so viel wie möglich probieren könnt! Und genau so machten wir`s. Als wir mit knurrendem Magen am Eingang ankamen, wussten wir gar nicht, an welchen Stand wir zuerst gehen sollten. Trotz Hunger entschieden wir uns dafür, erstmal einen Rundgang zu machen. Es dauerte nicht lange, da haben wir uns verloren. Allerdings lag das nicht daran, dass es so voll war – es schien viel mehr als hätte dieser Markt jeden von uns in einen Bann gezogen. Man war so überwältigt von dem großen Angebot, dass man alles um sich vergessen hat.
Auch hier wurde mir wieder klar, wie oft man in Kapstadt auf Deutsche(s) trifft – vor einem Kebapstand hing ein großes Schild mit der Aufschrift 'Döner macht schöner!'. Der Rest vom Markt war aber wirklich sehr schön und vielseitig: frisch gebackenes Brot, Flammkuchen, Muffins, Reibekuchen, frisches Pesto, Pralinen usw. Eine Stunde später haben wir uns dann wiedergefunden – jeweils mit einer Köstlichkeit vom Markt. Wir setzten uns auf einen Strohballen, genossen das leckere Essen, lauschten der Livemusik und schauten uns das Treiben auf dem Markt an.
Liebe Geldbörse, nun musst auch du büßen.
Pappsatt beschlossen wir, uns in das Kleidungszelt zu wagen. Dort stellen viele kleine Labels ihre Waren aus – was weit entfernt und teuer aussah, entpuppte sich als Schnäppchen-Paradies. Kleider und Oberteile schon ab circa 6 Euro. Ich habe es zwar geschafft durch das Schnäppchen-Paradies zu laufen, ohne in Versuchung zu kommen, jedoch musste meine Geldbörse vor dem Zelt büßen. Ein Designer verkaufte selbst gemachte Stoff-Rucksäcke, die komplett aus Woodstock, einem Viertel von Kapstadt, stammen. Nach einem kühlen Getränk in der Sonne machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Kapstadt.
In Kapstadt angekommen, stöberten wir noch eine Weile in den Ständen des Busbahnhofes. Viele Stände haben das Flechten sogenannter 'Cornrows' angeboten – die Chance habe ich genutzt! In einem circa 9qm großen Container, die bereits mit circa 10 afrikanischen Frauen gefüllt war, nahm ich Platz. Nach einer Beratung von Friseuren und Sitznachbarn ging es auch schon los.
Sofort entwickelte sich eine sehr nette, lustige Runde. Schon 20 Minuten später verließ ich den Container mit einer neuen Frisur: eine Seite meiner Haare stramm nach hinten geflochten, der Rest normal fallend. Wir quatschten noch eine Weile mit den Frauen und machten uns auf den Weg in den Companys Garden, einem Park im Zentrum Kapstadts. Das war traumhaft. Wir legten uns aufs Gras, sonnten uns und ließen den Tag revue passieren. Um uns herum eine Kulisse aus Palmen, Bäumen und spielenden Kindern.
Einige Stunden später brachen wir auf um den Tag Zuhause mit einem gemütlichen Grillabend ausklingen zu lassen. Wir tranken Wein, unterhielten uns über die Kulturunterschiede und freuten uns auf den nächsten sommerlichen Tag in Kapstadt.
Von Carina Schulz
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