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Kapstadt – eine Metropole mit zwei Gesichtern
Wie kann man die Schere zwischen Arm und Reich schließen?
Dass Südafrika ein Land der Extreme ist, wird einem schon auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt bewusst. Kilometer lang fährt man vorbei an den Townships, vorbei an Tausenden Wellblechhütten, zusammengeschustert aus allem, was man irgendwie verwenden kann, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Am Straßenrand sieht man Kinder im Staub Fußball spielen, grasende Ziegen und viel Müll, der achtlos dort hingeworfen wurde und von niemandem weggeräumt wird.
Ist man dann in Kapstadt angekommen, hat seine Koffer im Gästehaus abgestellt und fährt nach Camps Bay, um dort bei einem Cocktail den Sonnenuntergang zu genießen, erlebt man das komplette Gegenteil. Dicke Autos, dicke Sonnenbrillen und jede Menge Models in Designerfummel. So einfach kann man aber die Armut aber auch hier nicht ausblenden. Denn ob im Café Caprice in Camps Bay oder in einer der vielen Bars auf der Long Street – wo Menschen mit Geld sind, sind auch immer Menschen, die betteln.
Als ich 2010 das erste Mal hier war, hat mich diese Schere zwischen Arm und Reich sehr mitgenommen, so etwas kannte ich nicht aus Deutschland. Und was soll man machen? Gibt man ihnen Geld, kaufen sie sich davon mit großer Wahrscheinlichkeit Alkohol oder andere Drogen. Gibt man ihnen kein Geld und schaut einfach weg, fühlt man sich schlecht. Was kann man also tun?
Nachdem ich auf einer Township Tour einen Kindergarten in Langa besucht und von Mitgliedern der Organisation Equal Edcation erfahren habe, dass ungleiche und schlechte Bildungschancen auch heute noch zu den größten Hindernissen für Gleichheit, Würde und Freiheit in Südafrika gehören, ist mir klar geworden, dass das genau der Punkt ist, den das Land anpacken muss: Gleiche Bildungschancen für alle schaffen, um Arbeitslosigkeit und damit Armut, Alkoholismus und Kriminalität zu vermindern. Das ist einfacher gesagt, als getan, aber der richtige Weg, um die herrschenden Extreme aufzuheben.
von Susanne Klatt
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