Traumstadt oder Heimat – was zählt mehr?
Nach vier Monaten in Kapstadt heißt es jetzt: ab nach Hause!
Wenn ich an meine letzten vier Monate hier in Kapstadt zurückdenke, dann fällt mir vor allem ein Wort ein: viel. Ich habe unheimlich viel erlebt, viele interessante Menschen kennengelernt, viel auf Arbeit und über mich selbst gelernt, viele wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge (die schönsten überhaupt) von meiner Terrasse aus oder an den Stränden von Camps Bay und Clifton gesehen, viele neue Einblicke in andere Kulturen erlangt (wer geht schon normalerweise vier Stunden in einen südafrikanischen Gottesdienst im Township?) und viel, viel Spaß gehabt bei all den Ausflügen ins Umland von Kapstadt.
Wie also kann ich diesen Traum namens Kapstadt verlassen? Naja, zunächst einmal muss ich, das Leben (oder weniger poetisch gesagt, das Studium) geht weiter, auch wenn die Uhr hier ein wenig langsamer getickt hat. Und nein, ich vergehe nicht vor Schmerz, auch wenn ich vieles hier (das ist das Wort wieder) vermissen werde. Aber mich ruft die Heimat und wer könnte da schon widerstehen? Gespräche mit Freunden werden nicht durch schlechte Internetverbindungen abgebrochen, sondern man kann sie wieder LIVE und in Farbe treffen (juchu!), vertraute Geräusche und Umgebungen nehmen dich widerstandslos auf, als ob du nie weg gewesen wärst – man ist einfach wieder angekommen. Und manchmal kann einem selbst das sonst nervige Anspringen des eigenen Hundes wie die größte Freude auf Erden vorkommen. Und genau die wird es sein.
Okay, ob ich nicht doch an den für Kapstadtbesucher typischen Entzugssymptomen leiden werde, ist nicht gesagt. Es ist sogar sehr wahrscheinlich. Aber für diesen Fall hab ich mir schon einen Notfallplan zurechtgelegt: Wiederkommen, viele Male.
von Anne Wallrabe
Noch nie in Kapstadt gewesen? Dann sieh‘ dir diese Fotos hier an, damit steht das Ziel des nächsten Jahresurlaubs fest ;)
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