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Es gibt viele gute Weine aus Südafrika und Rosé-Weine erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit.
Aber welcher Rosé ist denn nun der Beste? Wir haben für euch den Test gemacht.
Nicht nur in den Lokalen am französischen Mittelmeer und in den gerade trendigen After-Work-Partys in Berlin werden Rosé-Weine ausgeschenkt. Auch in Kapstadt gibt es nichts Passenderes zu einem Picknick oder einem Sundowner.
Wir wollten wissen, welcher Rosé wirklich gut ist:
Für die unsere Kapstadtmagazin Wein-Probe waren nur Rosé-Weine zugelassen. 7 Flaschen verschiedener südafrikanischer Rosés stehen vor uns - bereit aufs ausführlichste von uns Weintrinkervirtuosen getestet zu werden.
Diese Flaschen gilt es zu leeren:
Wir finden, das es wichtig ist, Ziele im Leben zu haben. Uns geht es natürlich nicht um den Alkohol. Wir trinken heute für den wissenschaftlichen Zweck und natürlich für euch, liebe Leser.
Vorab klären wir, wie die Beziehung des heutigen Expertenteams zum Wein eigentlich ist:
Hanni aka der Boss: „In Südafrika haben wir uns das erste Mal richtig kennengelernt. Die beste Beziehung habe ich zum Weißwein - da kann man viele Eiswürfel reinmachen und das sieht dann trotzdem noch so aus, als würde man Wein trinken, obwohl es in echt eher einer Weinschorle gleicht.“
Nicole aka die Ehemalige: „Der Wein und ich- wir haben eine enge Verbindung. Ich bin eher der Rotweintrinker, aber ich freue mich schon darauf, einen oder mehrere leckere Roséweine zu finden.“
Marie aka Praktikantin 1: „Zur Schande meines italienischen Vaters kenne ich mich nicht mit Wein aus - aber ich habe ja noch ein paar Jahre Zeit, um das Weintrinken zu lernen. Ich trinke zwar auch mal einen Wein, aber eigentlich bin ich eher eine Hugo- und Wodkatrinkerin.“
Hanna aka Praktikantin 2: „Ich trinke eigentlich nur Bier. In Deutschland bin ich auch in einem Bierclub - das ist also eher mein Ding. Ich kenne mich mit Wein in etwa so gut aus wie mit höherer Mathematik, aber ich weiß, dass es irgendwie aus Trauben gemacht wird. Manchmal trinke ich Wein und denke dann, dass ich eine echte Lady bin. Durst habe ich mitgebracht.“
Julia aka die Mitbewohnerin: „Wir führen eine sehr unkomplizierte Beziehung, das ist gut. Flasche auf, Flasche zu, keine Widerworte.“
Bewaffnet mit Snacks, Wasser und unserem unerschöpflichen Wissen über die Roséweine dieser Welt gehen wir die Erforschung der vor uns stehenden Flaschen an. Wir haben Durst, es ist immerhin Freitag - und schon 16 Uhr.
Runde 1: Gorgeous
Pinot Noir Chardonnay, 11,5%, R55 - etwa 3€
Unseren ersten Wein hat Hanni mitgebracht- weil sie das Label besonders schön fand. Sie schenkt doppelt so viel ein, wie es für eine Weinverkostung üblich ist. Das müssen wir noch üben.
Hanni: „Der Wein ist sehr sprudelig, spritzig- ich finde ihn nicht schlecht.“
Nicole: „Süß, passt zum Namen. Ich habe mehr Vertrauen in die anderen Weine, die sehen nicht so verspielt, sondern erwachsener aus.“
Marie: „Der Wein sieht sehr girly aus- und schmeckt auch so.“
Hanna: „Schmeckt okay, glaube ich. Das Glas war leer, bevor ich wirklich was schmecken konnte.“
Julia: „Oah, der schmeckt muffig. Riecht aber ganz gut. Man kann ihn trinken- ob man es muss, ist die andere Frage.“
Gasttrinker*:
Mpumi: „It’s not really gorgeous- it smells better than it tastes.”
Inga: „It smells like washing powder and it could be sweeter.”
Fazit: Er schmeckt nicht schlecht, aber das Beste am Wein ist dann doch das Label. (Platz 5)
Runde 2: Delheim
Pinotage Rose, 12,5 %, R59 (im Angebot, normal R130) - etwa 3,33€ (7,30€)
Den zweiten Wein hat wieder Hanni ausgewählt- dieses Mal, weil das Etikett sehr elegant aussieht.
Auch in der zweiten Runde wird ordentlich eingeschenkt, frei nach dem Motto: Klotzen statt kleckern.
Hanni: „Der Delheim hat eine sehr schöne Farbe und auch vom Geschmack her finde ich ihn super: Weich, samtig, nicht zu sprudelig- ein eleganter Wein.“
Nicole: „Muss man Roséweine eigentlich auch atmen lassen? Wie auch immer- er riecht stark nach Pflaume und ist nicht so sprudelig wie der Gorgeous- eine gute Sache.“
Marie: „Er ist deutlich intensiver als der erste Wein.“ (Schon ab Runde 2 treten bei Marie leichte Schwierigkeiten beim Essen auf- es wird sich wie ein roter Faden durch die ganze Verkostung ziehen).
Hanna: „Er riecht und schmeckt intensiver als der Gorgeous, aber ich glaube, ich könnte nicht wirklich viel davon trinken.“
Julia: „Der ist gut- sehr frisch. Der ist wirklich gut. Da mache ich jetzt Eis rein, dann wird er noch besser.“
Gasttrinker:
Mpumi: “It is very crisp and a bit tangy. I like it- it’s nice and really easy to drink.”
Inga: “I like it!”
Fazit: Ein sehr weicher Wein, den man gut trinken kann.(Platz 1)
Einige von uns fangen bereits an, zu fachsimpeln: Die Hochwertigkeit des Weines erkenne man daran, wie lang die Schlieren im Glas zurückbleiben. Wir können leider keine Schlieren entdecken.
Hanni meint, dass man den Wein mit der Zunge im Mund wenden müsse. Wir versuchen es und finden nicht wirklich Gefallen daran. „Mit Trinken spielt man nicht“- unsere Mütter hatten also immer Recht.
Runde 3: Four Cousins- Lite Skinny
Sweet Rosé, 9,5%, R39 - etwa 2,20€
„Low in Alcohol and Kilojoules“
Den dritten Wein hat Hanna mitgebracht, weil: „Er zufällig allein im Regal stand und kein Preis angegeben war- ich wollte den Nervenkitzel an der Kasse erleben.“
Hanni: „Der ist sehr fruchtig und weich, aber fast schon zu süß.“
Nicole: „Low in Alcohol& Kilojoules- das kann schon nicht gut werden. Hier fehlt die Spritzigkeit komplett. Er ist zwar irgendwie lecker, aber für mich eher ein Winter-Rosé. Jetzt fällt es mir ein: Der Four Cousins schmeckt wie der Pflaumenweinshot beim Asiaten.“
Marie: „Sehr fruchtig- ich finde ihn ganz gut, auch wenn er mir etwas zu schwer ist.“
Hanna: „Bin ich die Einzige, die findet, dass er irgendwie nach Schinken schmeckt? Er schmeckt mir aber trotzdem nicht so gut- mit kalorien- und alkoholreduzierten Nahrungsmitteln kann ich einfach nicht umgehen. Er riecht mir auch viel zu intensiv, da bekomme ich schon vom Geruch Kopfschmerzen.“
Julia: „Der ist echt nicht lecker- es wird auch nicht besser. Alkoholreduzierte Weine machen für mich genauso wenig Sinn wie fettarme Milch.“
Gasttrinker:
Mpumi: “Oh this isn’t too bad- which surprises me. Maybe it’s because I had two glasses already. Oh wait no: It is really hard to finish the last sip- it’s too sweet and tastes like concentrate.”
Inga: “This wine is way too sweet, it reminds me of drunken nights. It looks classy but tastes like crap.”
Fazit: Mit jedem Schluck schmeckt es uns schlechter. Nur Marie ist noch (oder schon?) zufrieden. (Platz 6)
Runde 4: The Wolftrap
Blend, 13,5 %, R44 - etwa 2,50€
Den vierten Wein hat Nicole mitgebracht, weil sie den Rotwein von Wolftrap mag- und deshalb auf ein ähnlich positives Geschmackserlebnis hofft.
Dieses Mal schenkt Nicole ein- auch eher großzügig. Ein Lernprozess ist bei uns nicht wirklich festzustellen.
Das Label stößt auf Begeisterung („schön, schlicht und mysteriös“) und es wird festgestellt: Label mit Tieren sind immer gut.
Hanni: „Ich finde die Flasche gut, weil sie nach obenhin größer wird. Der Wein ist nicht schlecht, ich glaube der würde gut zu einem leckeren Salat passen.“
Nicole: „Dieser Wein ist definitiv besser als der Four Cousins- bisher vielleicht sogar mein Favorit.“
Marie: „Der schmeckt für mich nicht wie ein typischer Roséwein, da fehlt mir die Süße.“
Hanna: „Mich erinnert der Wolftrap eher an einen Rotwein, davon bin ich kein wirklicher Fan.“
Julia: „Der Wein geht- er ist meiner Meinung nach etwas fad, aber man kann ihn gut trinken.“
Gasttrinker:
Mpumi: It is spicy, that’s all I have to say.
Fazit: Der Wein ist trinkbar- vor allem bei Rotweinfans hat er einen Stein im Brett. (Platz 3)
Mittlerweile merken wir den Wein alle etwas. (Marie etwas mehr).
Runde 5: Hill & Dale
Dry Rosé Merlot, 13,5%, R39 - etwa 2,30€
Unseren fünften Wein hat Marie gekauft, weil „Stellenbosch auf dem Etikett stand“. Das Design kommt gut an- es ist schlicht und elegant.
Hanni: „Der Wein riecht irgendwie nach Salzwasser und nach Socken, mit denen man durch nassen Sand gelaufen ist. Geschmacklich erinnert er mich an Kirschen und den Sommer- ich finde ihn sehr lecker.“
Nicole: „Der ist lecker! Aber meinen Wolftrap finde ich immer noch besser.“
Marie: „Der Sprudelgrad ist gut, der macht mich wach. Das ist bisher einer der besten Weine“
Hanna: „Also der Wein riecht echt gar nicht gut, ist vom Geschmack her aber wirklich okay“
Julia: „Ich finde ihn sehr gut- echt lecker“
Gasttrinker:
Mpumi:This one is really good- it’s not too sweet and not too sour! It’s my favourite wine so far, I could drink more of it. “
Inga: „This one isn’t as good as the Delheim, it’s missing the overpowering taste. It’s still good though.“
Fazit:Der Geruch ist vielleicht etwas eigenartig, der Geschmack dafür umso besser. Ein leckerer Wein. (Platz 2)
Runde 6: Opstal Blush
Syrah Viognier, 11,5%, R60 - etwa 3,40€
Die Runde 6 gibt Julia aus- ausgewählt hat sie den Opstal, weil „Ich eigentlich nicht so der Rosé-Fan bin und der Opstal Blush schön hell ist. Außerdem meine ich, mal gehört zu haben, dass er ganz gut ist.“
Hanni: „Der Wein riecht sehr blumig, erinnert aber gleichzeitig auch an dieses typische Oma-Parfüm und Kaffee und Kuchen. Vom Geschmack her ist er sehr leicht- ich würde ihn trinken.“
Nicole: „Ich finde, dass der Wein ganz gut riecht. Er ist spritzig und relativ sauer- mit den anderen Rosés hat er nicht wirklich viel zu tun. Mit Eiswürfeln ist er bestimmt sehr lecker.“
Marie: „Mir ist der Wein einfach zu sauer.“
Hanna: „Ich finde den Geruch viel zu aufdringlich, wie ein ekeliges Parfüm. Ist zwar nicht wirklich lecker, aber runter geht er trotzdem.“
Julia: „Der riecht wirklich etwas aufdringlich, vom Geschmack her finde ich ihn aber gut. Er ist weder zu wässrig, noch zu süß, aber um wirklich Gefallen daran zu finden, muss man sich erst etwas „eingrooven“.“
Gasttrinker:
Mpumi: „It’s a little sour, but still okay“.
Inga:„It smells sweeter than it tastes. I think it might be good with a not-too-sweet dessert.“
Fazit: Wirklich überzeugen kann uns der Wein nicht, trinkbar ist er aber auf jeden Fall.(Platz 4)
Runde 7: Robertson
Sweet Rosé, 7,5%, R29 - etwa 1,60€
Den letzten Wein hat Hanna mitgebracht und die Vorfreude darauf hält sich von Beginn an eher in Grenzen. Sie preist ihn wie folgt an: „Der Wein aus der Robertson Winery kommt besonders edel im Tetrapak daher, das hat Klasse! Aber man sollte nicht zu schnell urteilen- es kommt ja schließlich auf die inneren Werte an! Mit 7,5 % Prozent hat dieser Wein aber auch da gar nicht mal so viel zu bieten. Zugegeben: Es war einfach der billigste Wein.“
Hanni: „Der Geruch erinnert mich an Klassenfahrt (und irgendwie auch an Erbrochenes). Sehr süß!“
Nicole: „Der Wein geht gar nicht, den musst du austrinken, Hanna.“
Marie: „Riecht nach Sangria, schmeckt wie Sangria!“
Hanna: „Der Wein ist wirklich sehr, sehr süß. Mich erinnert der Geschmack an Traubensaft, der schon etwas länger steht.“
Julia: „Allein die Geruchsprobe hat mir gereicht- nein danke, den Wein trinke ich nicht!“
Gastttrinker:
Mpumi: “This is so sweet, it tastes like concentrate again. Maybe it gets better when you mix it with water.”
Inga: “Robertson makes a lot of money only because it’s cheap and sweet- you can drink it like kiddies juice and still get drunk. It doesn’t taste good at all though.”
Fazit: Manchmal stimmt einfach nichts. Aussehen und Geschmack sind schlecht. Setzen, 6! (Platz 7)
*Nachdem wir Mädels mit dem Tasting durch sind, kommen (zum Glück) noch zwei Freunde- die "Gasttrinker" vorbei und helfen uns tatkräftig dabei, die Flaschen zu leeren. Nach 4 Stunden Winetasting wird plötzlich die Gitarre rausgeholt und wir singen zu siebt „An Angel“ von der Kelly Family. Es wird Zeit, den Laptop zur Seite zu legen.
Wie ihr sicherlich gemerkt habt: Geschmäcker sind verschieden. Wir glauben zwar nicht daran, aber vielleicht wird der Robertson Sweet Rose-Wein ja euer Lieblingswein.
Also: Macht euch bei eurem nächsten Kapstadtbesuch auch einfach eine (oder mehrere) Flaschen Wein eurer Wahl auf und lasst euch Südafrika schmecken!
Welchen Rosé wir empfehlen
Hier ist unser Fazit nochmal zusammengefasst:
Tipp: Rosés passen gut zu hellen Saucen, zu Fisch, zu Räucherlachs, zum Dessert und sind vor allem zum Apéritif perfekt.
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Falls euch unser Winetasting nicht professionell genug war: Es haben auch schon echte Experten ihre Meinungen zu südafrikanischen Weinen abgegeben.
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von Hanna Eschenhagen
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