Sommer, Surfen und viele Touristen in der Mutterstadt
Geschichten aus Matjiesfontein
Die Menschen sind das, was diesen Ort so besonders macht
Matjiesfontein heißt so viel wie 'Ursprung des kleinen Schilfs'. Wenn du Fragen über diese Oase in der Karoo hast (und die wirst du sicherlich haben), dann musst du mit den Matjiesfonteinern reden, den Einheimischen. Matjiesfontein ist ein Dorf mit 300 Einwohnern, und 50 von ihnen sind im Hotel, dem Restaurant, dem Coffee Shop, der Bar und dem Museum angestellt. Sie lieben es, dir Geschichten über vergangene Tage zu erzählen, als die Dinge so oder anders waren – du bekommst nirgendwo eine bessere Geschichtsstunde.
Die meisten Angestellten arbeiten hier schon sehr lange, manche mehr als 40 Jahre. Du wirst Menschen wie Katrina Louw treffen; sie arbeitet im Coffee Shop, hat aber schon überall sonst gearbeitet. Der Portier Gert Willemse ist immer zu einem kleinen Schwätzchen aufgelegt; frage ihn nach seiner Uniform und Major Buist, den Enkelsohn von Matjiesfonteins Gründer Logan, der in der Tweedside Lodge gewohnt hat.
In jedermanns Herzen: David Rawdon
David Rawdon war von 1968 bis zu seinem Tod mit 86 Jahren am 13. August 2010 der Besitzer von Matjiesfontein. "David hat viele Herzen gebrochen, aber nie geheiratet", sagt Judy Rawdon, die Frau von Davids Neffen Jonathan. David liebte es zu feiern, ein paar Tage bevor er starb schloss er die Bar um drei Uhr morgens. Hotelier David Rawdon eröffnete das Rawdons Hotel in Pietermaritzburg in KwaZulu-Natal, das Lanzerac Hotel in Stellenbosch, das The Marine Hotel in Hermanus und restaurierte Matjiesfontein von 1968 bis 1970 (diese Jahre nannte er "die besten meines Lebens"). David liebte Innenausstattung, das Hotelgeschäft, Pferde und natürlich die Menschen von Matjiesfontein, die sich sehr gut um ihn gekümmert haben.
Heute wird das Dorf von einem Treuhandfonds geführt, welcher die Vision hat, ein bisschen mehr Geld in Bildung, Stipendien und andere Förderungen für Studenten in Matjiesfontein zu stecken. Judy (Kanadierin) und Jonathan Rawdon, die beide Buchhalter sind, sind in die Fußstapfen Davids getreten und möchten Matjiesfontein lebendig halten. In seiner Kindheit ist Jonathan oft zum Urlaub nach Matjiesfontein gekommen und besuchte hier seinen Onkel und sein magisches Dorf. Nach vielen Jahren in Bermuda verbrachte das Paar 2004/2005 anderthalb Jahre in Matjiesfontein, damit sie David Rawdon besser kennenlernen und seine Vision, dass sich das Dorf niemals ändern soll. Davids Fokus lag auf der Bewahrung der alten Gebäude, damit diese auch der Nachwelt erhalten bleiben. Er wünschte sich, dass die Leute sagen "Hier ist alles beim Alten geblieben" und er darauf antworten kann "Nichts hat sich verändert, seit wir 1970 die Tore geöffnet haben". Jonathan und Judy wollen dieser Vision folgen, haben aber auch das Ziel, dem 21. Jahrhundert gerecht zu werden.
"David hatte ein sehr gutes Gedächtnis. Er war ein Witze-Erzähler. Er würde dich in die Witze einbinden und du würdest dir vorkommen wie ein Filmstar", sagt Judy. David hat das Geschäft Matjiesfontein bis zum Schluss betrieben. Die Frage, die er gerne Besuchern stellte, lautete: "Gehst du nach oben oder nach unten?"
Entertainer Jon
Wenn du eine Tour mit dem Londoner Doppeldeckerbus machst, wirst du den engagierten Entertainer und Pfarrer Jon Theunissen, der außerdem noch Barkeeper im Laird’s Arms Pub ist, kennenlernen. Er ist in Matjiesfontein geboren und hat hier die letzen 28 Jahre gearbeitet. Seine Mutter hat 40 Jahre lang als Küchenchefin bei den Logans gearbeitet. Dieser Ort bedeutet alles für Jon. "Ich hatte Urlaub und jede zweite Nacht war ich in der Bar." Als er ein Junge war, hatte David Rawdon ihn gefragt: "Was kannst du tun?", und Jon antwortete: "Ich kann auf deine Pferde aufpassen."
"Ich habe alles gemacht, was meine Hände hergaben. Fenster oder Flure putzen. Ich habe als Portier gearbeitet, ich war Gärtner, habe Klavier und Gitarre gespielt…"
Sprich mit den Leuten, diese werden dich inspirieren und Matjiesfontein lebendig machen.
Text von Antonia Heil | Fotos von Desmond Louw
Matjiesfontein ist der Wahnsinn. Wir haben Hallo zu Matjiesfontein gesagt, haben zwei Nächte im Lord Milner Hotel übernachtet und hatten eine gute Zeit.
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