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Die deutsche Digitalgentur 21TORR hat ein sogenanntes Popup Office in Kapstadt gestartet:
Hier arbeiten acht Kollegen für einen Monat in einem wunderschönen Haus in Camps Bay und gehen ihrem „Agenturalltag“ nach – nur eben am anderen Ende der Welt.
Wir haben uns mit Christina, Lea, Nils und Marina getroffen und mit ihnen über das Leben und Arbeiten als entsandte Digitalnomaden in der Mother City gesprochen.
1. Wer ist 21TORR?
Wir sind eine Digitalagentur mit Standorten in Stuttgart, Reutlingen und Hamburg. 1994 als unabhängige Agentur gegründet, arbeiten wir mit mehr als 70 Strategen, Markenexperten, Designern und Entwicklern an der digitalen Zukunft.
Wir konzipieren und entwickeln digitale Produkte – von Websites über UX Design und Digital Branding bis hin mobilen Apps arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden an nachhaltigen digitalen Kommunikations- und Markenstrategien.
2. Warum hat es euch ausgerechnet nach Kapstadt verschlagen?
Dass es ausgerechnet Kapstadt geworden ist, hat viele Gründe. Allen voran: Sommer im Winter für das Team! Außerdem liegt Kapstadt in fast derselben Zeitzone wie Deutschland, was die Zusammenarbeit mit Kollegen und Kunden „zu Hause“ erheblich vereinfacht. Außerdem ist die Mother City mit einem Direktflug von Frankfurt einfach und schnell zu erreichen. Und natürlich ebenfalls wichtig: Die Infrastruktur hier vor Ort. Alles ist schnell eingerichtet. Last but not least hat der ein oder andere persönliche Kontakt zu Kapstadt den letzten Impuls gegeben.
Wir möchten mit dem Popup Office insbesondere aber auch die Generation „Wanderlust“ ansprechen. Vielen jungen Talenten ist Freiheit, räumliche Flexibilität und Reisen heute sehr wichtig. Deshalb möchten wir zeigen, dass wir als Agentur technologisch und kulturell für das „Arbeiten der Zukunft“ aufgestellt sind – und Arbeiten und Reisen also durchaus verbindbar sind. Denn so sieht arbeiten am Zahn der Zeit für uns aus.
Außerdem möchten wir uns mit dieser Aktion auch einfach etwas persönlicher zeigen als bisher. Wir sind eine Agentur mit vielen tollen Leuten, die alle mit großer Leidenschaft ihren Job machen und sich gegenseitig sehr wertschätzen. Das wollen wir sichtbarer machen – und so auch potenziellen neuen Kollegen und jungen wie alten Talenten einen wertvollen Einblick in unseren Alltag, unsere Werte und unsere Arbeitsweise geben.
3. Wie seht ihr die Zukunft der Digitalbranche in Kapstadt?
Das Netzwerk in Kapstadt funktioniert großartig. Nachdem bei einem Einbruch in unser erstes Haus ein großer Teil unseres Equipments gestohlen wurde, wurden wir innerhalb kürzester Zeit von den Leuten hier aufgefangen und hatten nach wenigen Tagen wieder neue Rechner zum Arbeiten. Außerdem gibt es in Kapstadt zahlreiche Coworking Spaces. Man merkt einfach auch, dass die Digitalbranche hier stark wächst und das ist toll. Das ist für uns aber auch kein Wunder: Den typischen Digitalnomaden zieht es nun mal dorthin, wo es fantastisch ist – und das ist es in Kapstadt.
4. Wie sieht es Vorort mit eurer Work-Life-Balance aus?
Das ist tatsächlich nicht so leicht zu beantworten: Es ist natürlich schön, dass beispielsweise der Arbeitsweg für manche komplett wegfällt. Einige von uns fahren teilweise 1,5 Stunden zur Arbeit und haben dadurch hier natürlich einen enormen Vorteil. Aber man muss natürlich auch sagen, dass so eine aufregende Stadt einen auch total ablenkt. Wir sind alle zum ersten Mal in Kapstadt und möchten natürlich so viel sehen wie möglich. Da fühlen wir uns bei unserer normalen 40-Stunden-Woche manchmal doch wie in einem „goldenen Käfig“. Aber das ist schon Jammern auf hohem Niveau. Trotzdem, auch wenn wir uns vornehmen, morgens oder abends noch etwas zu unternehmen – so stehen eigentlich doch eher nur die Wochenenden zur Verfügung, um wirklich etwas von der Stadt zu entdecken. Und das obwohl Kapstadt so viel Work-Life-Balance Potential bietet. Aber ja, einen Arbeitsalltag gibt es eben auch in Kapstadt.
Dadurch, dass wir direkt am Arbeitsplatz leben, gibt es außerdem gefühlt kein natürliches Arbeitsende. Generell gelingt es uns aber gut, trotzdem zu einer angemessenen Uhrzeit Feierabend zu machen. In diesem Punkt achtet die Agentur generell gut auf uns Mitarbeiter. Aber man muss sich hier schon manchmal zügeln, nach Feierabend nicht trotzdem weiter über die Arbeit zu reden. Wir leben hier schließlich als Kollegen zusammen, auch wenn diese zu Freunden werden. Aber manchmal kommt es schon zu der Situation, dass man nachfragt „Bist du jetzt schon im Feierabend oder kann ich dich nochmal kurz etwas fragen?“.
5. Wie läuft die Kommunikation mit euren Kollegen zu Hause?
Wenn man von einem anderen Ort arbeitet, sei es Remote, als Freelancer oder eben im Popup Office in Kapstadt, muss man sich natürlich auf häufige Telefonate einstellen, damit die Kommunikation zwischen den verschiedenen Standorten funktioniert. Zusätzlich kommt die momentan einstündige Zeitverschiebung nach Deutschland dazu. Morgens haben wir quasi Vorsprung vor unseren Kollegen. Abends kann die Stunde natürlich mit den Feierabendzeiten kollidieren.
Aber mit klarer Kommunikation klappt alles.
6. Und wie sieht es in der Villa aus? Kann man es sich wie eine große WG mit Putzplan und Co. vorstellen?
Nein, Putzpläne gibt es bei uns nicht (und Schneeschippen müssen wir gerade ja auch nicht). Jeder räumt seine Sachen selbst weg. Das klappt auch immer ganz gut und ansonsten haben wir eine ganz tolle Haushälterin.
7. Und nach Feierabend, was sind eure Lieblingsspots in Kapstadt?
Das La Parada in Constantia ist an einem Sonntag sehr interessant, besonders der ungewöhnliche Mix aus „Normalos“, Reichen und echten Instagram-Models. Außerdem war das Konzert in Kirstenbosch von Freshly Ground ein unglaubliches Erlebnis. Nicht einmal unbedingt wegen der Musik an sich, sondern die ganze Atmosphäre an sich mit den Bergen und Familien, die sogar ganze Torten zum Picknick mitbringen.
Wir sind natürlich auch gerne an der Camps Bay Promenade unterwegs – auch, weil wir hier direkt wohnen.
8. Ihr hattet in Kapstadt ja leider nicht nur gute Erfahrungen. Was ist euch passiert?
In unserer ersten Woche in Kapstadt wurde leider in unsere erste Unterkunft in Camps Bay eingebrochen. Als wir morgens in unser Wohnzimmer kamen, waren einige unserer Laptops sowie unsere Kamera verschwunden. Wir dachten erst, gut, das wird jemand weggeräumt haben. Es hat also erstmal gedauert, bis wir realisiert haben, dass wir wirklich ausgeraubt wurden. Wir hatten unser Equipment im Wohnzimmer gelassen, weil wir uns immer sehr sicher fühlten, wenn wir zu Hause waren. Allerdings hat sich anschließend herausgestellt, dass die Alarmanlage des Hauses nicht einwandfrei funktionierte und ein Fenster sich nicht richtig schließen ließ. Und auch die Polizei, die übrigens erst drei Stunden später eintraf, war keine große Hilfe. Wir waren aber alle froh, dass niemand den Einbrechern über den Weg gelaufen ist und niemandem etwas zugestoßen ist. Technik ist ersetzbar.
9. Könntet ihr euch denn vorstellen privat oder beruflich nochmal nach Kapstadt zurückzukehren?
Ein einstimmiges „Auf jeden Fall“.
10. Und zum Schluss, wie würdet ihr Kapstadt in drei Worten beschreiben?
Nils: Schön – Warm – Freundlich
Christina: Bunt – Beeindruckend – Beautiful.
Lea: Definitiv: Stadt der Kontraste.
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