Sommer, Surfen und viele Touristen in der Mutterstadt
Deutsche Auswanderer in Kapstadt – Thomas Fonzen
Der Geschäftsmann lebt mit seiner Familie in Kapstadt und besitzt Unternehmen in Deutschland, Serbien und Taiwan.
„Dem Zahnrad in Deutschland entfliehen“, das war die Absicht von Thomas Fonzen und seiner Frau vor acht Jahren, als sie nach Südafrika auswanderten. Nach jahrelanger Schufterei und der nötigen finanziellen Unabhängigkeit stand für sie fest: „Wir wollen aus Deutschland weg!“ Wo es hingehen soll, war ihnen zu dem Zeitpunkt noch nicht klar. Nach erfolgloser Suche in Italien und Frankreich begann Thomas, sich nach Immobilien in Kapstadt umzuschauen. Voraussetzung der neuen Wahlheimat sollte ein Jahreszeitenwechsel zu Deutschland sein und nur eine geringe Zeitverschiebung, da Thomas weiterhin, als Unternehmer für seine Angestellten und Kunden erreichbar sein musste.
Bei einem zweiwöchigen Kurzurlaub wollte das Paar herausfinden, ob Südafrika als Auswanderungsoption infrage käme. Kaum eine Woche war vergangen, da wurde ein Haus gekauft und drei Wochen später eingezogen: „Ich hatte keine Ahnung von Kapstadt, aber Freunde haben zu mir gesagt ‚Thomas das passt zu dir’ und sie hatten recht!“ Bis heute lebt er mit seiner Familie in seinem damals gekauften Haus in Camps Bay, sicherlich eine der schönsten Wohngegenden in ganz Südafrika.
Die ersten vier Jahre pendelten sie regelmäßig zwischen Kapstadt und Frankfurt hin und her. Die Kinder wurden jedoch älter und es war an der Zeit, dass der älteste Sohn in die Schule kommt. „Wir wussten, wir müssen uns jetzt entscheiden, wo wir permanent mit unseren Kindern wohnen wollen.“ Die Entscheidung fiel der Familie leicht. Kapstadt war schon längst zu ihrem neuen Zuhause geworden.
Thomas hat seine Entscheidung keinen einzigen Tag bereut: „Kapstadt ist ein Gesamtpaket. Es gibt wahrscheinlich nirgends auf der Welt einen Ort, an dem einfach alles so gut zusammenpasst. Natürlich gibt es noch schönere Strände und noch schönere Berge und noch bessere Restaurants, aber Kapstadt hat einfach alles in einem.“
Auch seine Familie hat sich hervorragend eingelebt: „Meine Kinder machen hier eine tolle Entwicklung durch. Das gute Wetter hält sie fit und die Deutsche Schule Kapstadt bietet ihnen viele Chancen und Möglichkeiten - eine Vielfalt an Kursen, ein tolles Freizeitangebot – es macht echt Spaß, die Kinder hier aufwachsen zu sehen.“
Zur Anmeldung der Kinder an der Deutschen Schule war es verpflichtend, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung vorzuweisen. Mit einem Touristenvisum war es der Familie nicht mehr möglich, in Südafrika dauerhaft zu leben. Die Visumsbeschaffung verlief recht problemlos. Thomas erhielt für sich und seine Familie ein Visum basierend auf den Visabestimmungen für Rentner. Hierfür ist es notwendig, genügend Einkommen aus einer nicht selbstständigen Arbeit vorzuweisen, welche die ganze Familie versorgen kann. Diese Voraussetzung erfüllt Thomas durch Mieteinnahmen aus Deutschland. Durch Beauftragung einer Immigrationsagentur war die Visumsbeschaffung mit relativ wenig Aufwand verbunden: „Es hat alles reibungslos geklappt, allerdings sollte man sich schon rechtzeitig darum kümmern, man kann nicht erwarten, dass in zwei bis drei Wochen alles geregelt ist. Bei uns hat es fast ein Jahr gedauert, bis das Visum dann da war.“
Für Thomas geht es berufsbedingt einige Male im Jahr zurück nach Europa. Dort ist er nach wie vor Inhaber mehrerer Firmen. Diese sind zwar so ausgerichtet, dass sie sich von alleine organisieren, dennoch kommt er nicht drum herum, ab und an persönlich nach dem Rechten zu sehen. Da heutzutage die meiste Unternehmenskorrespondenz über das Internet verläuft, erkennt Thomas kaum Einschränkungen seiner beruflichen Tätigkeit: „Die meisten meiner Kunden wissen bis heute nicht, dass ich aus Südafrika mit ihnen korrespondiere.“ Kritischer ist die interne Kommunikation: „Da ist die Gefahr schon größer, dass wenn der Chef im Ausland sitzt, die Mäuse auf den Tischen tanzen“, schmunzelt Thomas.
Auch in Südafrika hat Thomas beschlossen, geschäftlich Fuß zufassen. Allerdings weniger aus finanzieller Hinsicht: „Ich habe nach einer Beschäftigung für mich gesucht und beschlossen, Studenten und Berufsanfängern die Möglichkeit zu bieten, zentral und zu finanzierbaren Preisen zu wohnen.“ Seit einem Jahr vermietet Thomas nun an Studenten und junge Geschäftsleute Zimmer in der Innenstadt. Die Idee dahinter: alte und geräumige Häuser zu kaufen und für Vermietungszwecke wieder herzurichten.
Ob die ganze Familie ihr Leben lang hier bleiben wird, will er sich offen halten: „Die Kinder werden vielleicht auch einmal im Ausland studieren und Ausland ist dann vielleicht Deutschland. Für mich gibt es aber momentan keinen denkbaren Grund, diese wunderbare Stadt wieder permanent zu verlassen, aber man weiß nie, was kommt.“
Von Christina Storz
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