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Cool, relaxt und überaus sympathisch
Mountainbike Coach Swen Lauer spricht über seine Wahlheimat Kapstadt
Ich habe mich mit Swen Lauer im hippen Stadtteil Woodstock verabredet. Stilecht, wie es sich für einen Fahrradprofi natürlich gehört, kommt er mit dem Fahrrad. David George, einen der bekanntesten Fahrradsportler Südafrikas, mit dem er zusammenwohnt, gut befreundet ist und gemeinsam trainiert, hat er auch gleich mitgebracht.
Swen Lauer kommt ursprünglich aus der BMX-Szene und das sieht man ihm auch an, so cool, relaxt und überaus sympathisch, wie er ist. Bereits als Kind war er schon drauf und dran am eigenen Fahrrad herumzubasteln, mehr als ein Jahrzehnt später ist er dann im Entwicklungsbereich selbst voll durchgestartet. Und hat für so namhafte Firmen wie Merida, Hot Chili Mountainbikes, DT Swiss und Schwalbe gearbeitet. Aber er war auch für die Automobilindustrie tätig und hat Tuning Teile für Hartge BMW und Wiesmann Roadster hergestellt. Für den Autohersteller Suzuki hat er zum Beispiel ein eigenes BMX-Rad entwickelt, das alle Aspekte der Verkehrs- und Straßensicherheit berücksichtigt und das auch einen Designpreis gewonnen hat. So waren im Lenker des Rads sowie im Sattel zwei Lichter integriert, ein Schloss im Rahmen verbaut, das kaum zu sehen war und es hatte eigene Reifen in der Größe von 25 Zoll.
Aber er war immer auch begeisterter aktiver Radfahrer, 1981 hat er schon an BMX-Rennen teilgenommen und erst kürzlich 2009 die MTN South African National Series gewonnen. So kam es auch, dass er seit 2007 seinen Erfahrungsschatz nun an andere weiter gibt, in Form eines professionellen Coachings. Südafrikanische Größen wie Ischen Stopforth und Hilana Marais profitieren merklich davon, das zeigen deren erst kürzlichen Erfolge. Privat fährt er mit dem Who’s who der deutschen und internationalen Fahrradszene, wie Kai Hundertmarck und Karl Platt, um nur zwei prominente Namen zu nennen.
"Da kriegst du natürlich auch ein anderes Bild von den Schwarzen!"
"Das ganze Coaching hat ja begonnen mit dem Projekt in den Townships, da habe ich 'Velokhaya' mit aufgebaut. Da hat es angefangen, dass ich fürs Coaching bezahlt wurde." Das Projekt Velokhaya in Khayelitsha, Site C, 'Velo' französisch für 'Rad' und 'Khaya' für 'zu Hause', ist für alle Kinder aus Khayelitsha gedacht, um ihnen eine Entwicklungsmöglichkeit in deren Gemeinschaft zu bieten und ihnen das Fahrradfahren näher zu bringen. "Das war ganz interessant! Da kriegst du natürlich auch ein anderes Bild von den Schwarzen und ich muss sagen, dass ich diese Erfahrung nicht missen möchte. Gerade wie glücklich die sind!"
Manchmal hat er auch die Rolle eines Sozialarbeiter übernommen und sich mit den Lehrern über die Leistungen der Kinder in der Schule unterhalten, aber er hat sich auch sehr gut um die Kinder gekümmert. "Manchmal sind die auf dem Weg zum Training überfallen worden, die kamen oft an, was weiß ich, was geklaut worden oder hatten blaue Augen!" Trotzdem empfand er es als ein überaus bereicherndes Erlebnis. "Für ein Kind ist es das Geilste auf einem BMX-Rad rumzufahren!". Letztendlich ist er dann nach zwei Jahren aus dem Projekt wieder ausgestiegen, weil er mit dem Projektmanagement nicht zufrieden war und konzentriert sich jetzt voll auf das Coaching.
Die Zukunft des Marktes für Mountainbikes, Sponsorship und die Fahrradszene insgesamt sieht er erst am Anfang: "Es geht ab wie Schmitz Katze hier, es ist ein Riesenboom. Die Jungs hier geben Geld aus, es ist abartig. 100 000 Rand für ein Fahrrad ist da wirklich ‘ne Kleinigkeit. Im Absa Cape Epic Rennen habe ich eine Statistik gelesen, dass 34 Prozent der Teilnehmer CEOs von Firmen sind. Das sagt doch schon alles! Ich meine das Startgeld kostet ja schon Zigtausende von Rand, dann das Fahrrad, du bezahlst fürs Training, das ist eine Riesensumme, die die da investieren!"
Wenn Swen Lauer nicht in seinem Lieblingsrevier Tokai oder in Western Cape unterwegs ist, dann findet man ihn wahrscheinlich in Kalk Bay, im Olympia Café beim Schlemmen oder auch irgendwo am Strand von Clifton. Ich hoffe ihr trefft ihn einmal bei einer entspannten Feierabendrunde irgendwo in Kapstadt.
von Julian Friesinger
Swen Lauer
Kapstadt | +27 (0)72 550 7549 | www.swenlauer.com | mail@swenlauer.com
Swen Lauer ist ein alter Hase im Mountainbike Business, seit 2006 rockt er die Singletrails in Kapstadt und trainiert Top-Athleten und Township-Kinder, lies dir hier die 10 Fragen an ihn durch.
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