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Seit mehr als drei Jahrzehnten lebt Michael Hauser in seinem Geburtsort Kapstadt.
Aufgewachsen ist Hauser aber in der Schweiz. Im 10-Fragen-Interview spricht der Vater von zwei Kindern über die Apartheid, sein Beruf als Makler und was er an der Schweiz besonders vermisst.
1.) Wer ist Michael und was macht ihn aus?
Ich bin in Kapstadt geboren und in Zürich (CH) aufgewachsen. Um meinen Geburtsort zu erkunden, bin ich und meine Freundin (jetzt Frau) 1987 durch Südafrika gereist und haben uns direkt in Land und Leute verliebt.
2.) Wie ging dein Leben dann weiter?
Durch den Börsencrash 1987 wollte niemand wirklich einen Bankangestellten hier einstellen. Für mich als gelernter Bänkler eine schwierige Situation. Da mein Vater auch schon im Immobilien-Bereich tätig war und ich durch einen günstigen Wohnungs-Kauf erkannte, dass es hier solche Makler braucht, hab ich gewechselt. 1990 heiratete ich meine jetzige Frau Andrea, mit ihr habe ich zwei tolle Kinder.
3.) Was genau macht ein Immobilien-Makler? Beziehungsweise, wie sieht ein normaler Arbeitstag bei dir aus?
Verkäufer geben mir den Auftrag, eine Immobilie zu verkaufen. Heisst: Ich zeige potentiellen Kunden eine Immobilie, erkläre ihnen wie ein Immobilienkauf abgewickelt wird und gebe Informationen über die Wohngegend. Ich offeriere den Kunden aber auch den Markwert ihres Objekt zu bewerten und falls ich ein Mandat zum Verkauf erhalte, bewerbe und vermarkte ich dieses. Neben dem Verkauf verwalte ich auch Immobilien. Durch mein grosses Netzwerk habe ich Zugang zu deutsprachigen Anwälten, Bankiers, Versichersungs-Spezialisten, wie auch Währungs-Brokern.
4.) Neben deinem Job bist du aktives Mitglied im Swiss Club. Was ist das?
Seit 1923 sind wir ein Klub von Schweizern für Schweizer. Natürlich sind aber auch andere Nationen herzlichst willkommen. Jeden Donnerstagabend trifft man sich im Club zum gemütlichen Beisammensein. Im Winter werden Fondue / Raclette und «Metzgete» angeboten. Dazu verfügen wir über einen Schützenverein, einen Tennis Club, Jassen und haben auch ein jährliches Golf Turnier. Knapp 15 Jahre war ich als Präsident des Swiss Clubs tätig, nun bin ich für die Public Relations, also Medien-Angelegenheiten, zuständig.
5.) Die Apartheid wurde 1994 aufgelöst. Du bist also noch ein Zeitzeuge – erzähl, wie war das für dich?
Das stimmt. Ich war noch sechs Jahre im Immobilien-Bereich tätig, bevor die Apartheit aufgelöst wurde. Und auch in diesem Metier hatte man die Trennung von Schwarz und Weiss gemerkt, zum Beispiel waren die Grundbuchauszüge der Immobilien nach der Hautfarbe getrennt. Trotz der schlimmen Apartheid-Gesetze war das Zusammenleben in Kapstadt friedlich und wir schätzen die multi-kulti Gesellschaft.
6.) Was gefällt dir besonders gut an der Mother City?
Die Leute hier gefallen mir sehr. Auch wenn einige nicht viel besitzen – sie haben immer ein Lächeln im Gesicht und sind hilfsbereit. Dazu gefällt mir das Klima in der Mother City besser als in Europa.
7.) Was vermisst du im Gegenzug an der Schweiz?
Am meisten fehlt mir natürlich meine Familie, die in der Schweiz lebt. Und ich würde gerne wieder einmal Skifahren. Zu guter Letzt ist der öffentliche Verkehr in der Schweiz weiterentwickelt als hier – den vermisse ich auch.
8.) Wie empfindest du die Wasserkrise?
Ich bin guter Dinge, dass der Day Zero nicht kommen wird. Ich denke der Bevölkerung in Kapstadt ist die momentane Lage bewusst – das gilt sowohl für Einheimische, als auch für Touristen. Ich biete in meinem Haus zum Beispiel eine Ferienwohnung an und habe mit Freude festgestellt, dass Touristen, auch wenn sie nur für eine kurze Zeit nach Kapstadt kommen, mithelfen, soviel Wasser wie möglich zu sparen. Um noch weniger von der Stadt abhängig zu sein, haben wir zudem Wasser-Tanks bei uns daheim installiert. Die Restriktionen werden wohl noch eine Weile bleiben, aber sind wir ehrlich, so massiv wird man nun auch nicht eingeschränkt. Für viele Leute die in den Townships leben, ist dies der Alltag. Wir Kapstädter werden wohl in Zukunft weniger Wasser verschwenden.
9.) Wenn jemand neu nach Kapstadt kommt, was soll unbedingt gemacht werden?
Ich gehe mit meinen Gästen oder mit Freunden sehr gerne wandern. Die Route um den Lion’s Head gefällt mir besonders gut. Aber auch eine Wanderung auf den Devil’s Peak, der trotz der Trockenheit eine erstaunlich grüne Natur hat, kann ich mehr als nur empfehlen. Dazu finde ich, dass es in der Kloof-Street klasse Restaurants gibt und sich ein Besuch im Zeitz Museum sehr lohnt. Die verschiedenen Märkte wie der Hout Bay Markt oder die Root 44 in Stellenbosch sind ebenfalls empfehlenswert.
10.) Was kann man sich sparen?
Für mich gehört der Ausflug zur Robben Island nicht zu den Top-Dingen was man in Kapstadt machen kann. Klar sollte man das berühmte Gefängnis, wo Nelson Mandela und andere bekannte Freiheitskämpfer inhaftiert waren, mal gesehen haben, aber nochmal werde ich da wohl nicht hingehen.
Du spielst mit dem Gedanken, dich in der Mother City sesshaft zu machen? Und träumst von einem eigenen Haus oder einer eigenen Wohnung? Dann meld dich bei Michael Hauser! Er hilft dir gerne bei der Suche nach deinen eigenen vier Wänden. Er arbeitet für REMAX in der Kloof Street 76. Seine Telefonnummer ist: +27 (0) 82 888 0970. Du kannst ihn auch per Mail erreichen: michaelhauser@remaxliving.co.za. Oder ihm auf Facebook eine Nachricht schreiben.
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von Andreas Hobi
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