Sommer, Surfen und viele Touristen in der Mutterstadt
Hi! Wo?
...wo bitte geht´s zum Strand?
Ahoi! Pack die Badehose ein! Das Meer ruft!! Der 'capetonian' Sommer ist so gut wie da und chilligen Strandwochenenden steht somit nichts mehr im Weg!
Das kam mir an diesem Wochenende sehr gelegen, denn was gibt es Besseres, als nach einem durchzechten Wochenende durch Kapstadts Clubs am Cliffton Beach zu relaxen und die wund getanzten Füßchen ins Meer zu stecken?! Ich sag´s euch: NICHTS!!! Ja, ihr könnt ruhig neidisch sein!! Ich wär´s auch...
Man muss dazu sagen, hier scheint es von immenser Bedeutung zu sein, an welchem Strand man seinen Body der afrikanischen Sonne aussetzt. Sich erst einmal für einen entscheiden, das ist schon schwer! Ach ja, das Leben kann so kompliziert sein... Da wäre beispielsweise Camps Bay, der Strand für die Gut- und Besserverdiener. Der fällt dann wohl schon mal weg... Studentenbudget reicht da nicht. Und auch Cliffton ist allein in vier verschiedene Abschnitte eingeteilt. Da wäre einmal der Abschnitt für Family and Friends, Abschnitt zwei ist für die Coolen der Stadt reserviert, in drei spielen gern die 'Naked and Gays' fangen und verstecken und Nummer vier ist für die 'Locals'. (Für die, die es noch nicht wussten: Kapstadt ist die “Schwulenhauptstadt” in Südafrika und hier im “gaybourghhood” ist immer was los). Wir haben natürlich bei den coolen Kids abgehangen, yeah! Auf 10 Meter Distanz fällt´s zum Glück nicht auf, dass die Ray Ban vom Markstand um die Ecke ist.
Hirschtee
Was aber auch hier auffällt: In Kapstadt wimmelt es nur so von Deutschen! Unglaublich!! Man ist einfach nirgends sicher! Dabei wollte ich doch unbedingt mein Englisch aufbessern! Aber selbst der Strandnachbar brabbelt 'german'! Nicht, dass ich lauschen würde, aber das "Na, haste dein Badehöschen noch gefunden" konnte ich nicht überhören. Mhh, ich dachte Abschnitt drei wär einen weiter... Und auch sonst: deutsche Ärzte, deutsche Bäckereien, eine deutsche Schule, sogar ein deutsches Paulaner Bräuhaus gibt´s hier, wo fleißig g´zapft und g´schnackt wird zur Wiesn Zeit. Afrikaner in Trachten, das passt nicht zusammen!
Nicht zu vergessen, der deutsche Buchladen, den ich gestern hier entdeckt habe. Hier kostet die ZEIT auch nur schlappe 7,50 €. Man gönnt sich ja sonst nichts... Eine gute Sache hat das ganze ja. Auch in Sachen Schnaps nehmen sich die 'South Africans' ein Beispiel an uns und so kriegt man in jeder noch so kleinen Eckkneipe Jägermeister en masse. Das beste Mittel gegen Heimweh!
Kartoffelalarm
Selbst in meinen eigenen, angemieteten vier Wänden bin ich nicht sicher. Erst letzte Woche musste ich mit Entsetzen feststellen, dass sich dort Essener Jungs eingeschlichen haben. Unverschämtheit! Bei näherer Untersuchung der Angelegenheit konnte ich jedoch feststellen, dass es sich bei den Exemplaren lediglich um Zugezogene und nicht um Original Pottler handelt. Also keine Konkurrenz. Es sollte ein Warnsystem geben. Sowas wie “Achtung Deutsche!”. Mit den Haien funktioniert das hier doch auch!?! (Die Mistviecher! Wegen denen sind meine Surfpläne am Wochenende ins Wasser gefallen.) Einfach eine Flagge hissen mit ´nem Bierkrug drauf und jeder weiß Bescheid: Kartoffelalarm!
Übrigens: Zweitbeliebteste Sprache hier: Holländisch! Auch bei uns in der Redaktion ist die orangefarbene Fraktion vertreten. Ach ja, de vrienden von de Niederlande... immer wieder für einen Lacher gut. Ups, grad fällt mir ein, dass auch mein Chef aus dem Land von Käse und Tulpen kommt. Marc, ik houk van Vla!
Zum Glück habe ich berufsbedingt genügend Gelegenheiten auch mal Englisch zu sprechen.
Apropos, falls ihr mal wieder Lust habt was von mir zu lesen! Ich hatte das große Vergnügen Hanlie Coetzee im Interview zu treffen. Eine tolle Künstlerin, die einzigartige Bücher herstellt. Hier gibt´s mehr dazu:
Papier, Holz, Leder
Übrigens Nr. 2: Falls auch eure Surfpläne mal ins Haiwasser fallen sollten: Da ihr dann ja eh schon unterwegs seid, fahrt den Chapman’s Peak! Nicht ohne Grund die bekanntlich schönste Straße der Welt! Satte neun Kilometer entlang Kapstadts Küste, von Hout Bay nach Noordhoek. 114 Kurven, traumhaft schöne Aussichten, beliebter Spot für Werbeaufnahmen und auch wir können nicht widerstehen einen Zwischenstopp für ein kleines Privatshooting einzulegen. Am besten ihr mietet euch ein altes Beetle Cabrio, die Ray Ban vom Marktstand nicht vergessen und Papas 60er Scheibe voll aufdrehen. ♪ On the Road again... ♪
Bis bald, Matrosen...
Von Verena Lissek