Wir reden mit dem Fotografen aus Kapstadt über seine Arbeiten und Reisen
Hitzeschock, Hotspots und Höhepunkte
Wie mich Kapstadt aus dem Winterschlaf wach rüttelte
Ich muss ganz ehrlich sagen: Die erste Woche in Kapstadt war unerträglich! Selbstverständlich nicht, weil die Stadt so fürchterlich ist. Aber wenn einem der Berliner Winter noch tief in den Knochen steckt, dann gewöhnt man sich nur schwer an die Hitze Südafrikas. Aber ich will ja nicht meckern, lieber 28°C und Sonnenschein als Schnee und Kälte!
Wie weit bin ich also mit meiner Liste gekommen? Da man bei dem Wetter eher nicht in Museen geht oder den Tafelberg erklimmt, habe ich mich auf die wirklich angenehmen Dinge konzentriert, die Kapstadt zu bieten hat: Essen, Trinken, Sonne, Meer und tolle Märkte.
Mein perfekter Tag in Kapstadt
Der ist idealerweise ein Samstag und beginnt möglichst ausgeschlafen mit einem entspannten Frühstück mit Freunden bei Arnold's auf der Kloof Street. Alternativ kann man auch auf den Neighbour Goods Market gehen. Je nachdem, wie schlimm der Kater ist oder wie 'hipsterish' man sich gerade fühlt.
Damit sich der Magen von der Schlemmerei ein wenig erholen kann, schlage ich entweder einen kleinen Roadtrip entlang des Chapman's Peak Drive vor. Rechts das Meer, links die Berge (oder anders herum), absolut herrlich! Oder wie wäre es mit dem Milnerton Market? Ein süßer Flohmarkt auf dem Weg nach Table View. Wem anschließend nach ein bisschen Strand ist, der sollte am Clifton Beach bei Camps Bay haltmachen. Denn wenn die Mittagssonne vorüber ist, ist es auch nicht mehr ganz so voll. Gebadet habe ich übrigens noch nicht, aber ich war immerhin mit den Füßen im kalten Wasser...
Abends hat man dann die Qual der Wahl. Sundowner auf dem Signal Hill gehen immer. Außer es regnet. Und man sollte sich nicht beim Trinken erwischen lassen. Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit ist nämlich illegal in Südafrika. Ups! Ganz legal ist dagegen der Champagner, den man auf dem Sunset Cruise bekommt – mein bisheriger Höhepunkt. Die Touren starten eine Stunde vor Sonnenuntergang an der Waterfront und mit Glück sieht man sogar Delfine. Schaut euch die Bilder auf Facebook an, es ist traumhaft schön.
Kommen wir zur Abendplanung. Bei den billigen Preisen für Cocktails und Bier sollte man sich erst einmal eine Grundlage schaffen. Hudsons Burger Joint (und damit wären wir wieder auf der Kloof Street) ist dafür der perfekte Ort. Mein Lieblingsburger ist 'The Works' – delicious! Danach geht’s ab auf die Long Street. Je nachdem, auf welche Musik man steht, empfehle ich das Fiction (Elektro), The Waiting Room (Funk, Jazz, Hip-Hop) oder das Dubliner (Charts). Dort kann man die ganze Nacht durchtanzen, oder entspannt auf dem Balkon chillen, Bier trinken und das muntere Treiben auf der Long Street beobachten.
Nach zwei Wochen in Kapstadt bin ich aus dem Winterschlaf erwacht und freue mich auf vier weitere aufregende Wochen in der Mother City!
von Susanne Klatt