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So wie der Tafelberg zu Kapstadt gehört gibt es manche Menschen, die aus Kapstadt einfach nicht mehr wegzudenken sind.
Wer in die Mother City reist, wird schnell bemerken, dass einem manche Typen von Mensch öfter über den Weg laufen. Egal ob es das hübsche Mädchen ist, das gerade auf dem Weg zu einem Casting ist, der Typ, der dich bei deinem Tafelberg-Aufstieg ohne Mühe überholt oder der Mann mit der orangenen Warnweste, der dir beim Einparken hilft. Es scheint tatsächlich so etwas wie typische Kapstadt-Bewohner zu geben. Wir stellen euch sechs Charaktere vor, die dir hier garantiert öfter begegnen werden und die zur Mother City einfach dazugehören.
MODEL:
Benike
Hauptsaison ist Werbungssaison. Dann ist hier in Kapstadt richtig viel los und Models aus aller Welt fliegen zum Arbeiten hier her. Kapstadt ist einfach wunderschön und das macht es natürlich interessant, hier zu arbeiten. Natürlich verdient man hier nicht ganz so gut, aber die Stadt, die Natur und der besondere Lebensstil sind hier so toll, dass es sich trotzdem lohnt. Hier kann man sehr aktiv sein und sich bewegen, egal ob am Strand oder in den Bergen. Das bringt dann auch den spezifischen Lebensstil mit sich und die Leute sind mehr Health-focused, man gibt sich also mehr oder weniger automatisch mehr Mühe, seinen Körper fit zu halten. Auch wenn Kapstadt, was Modelmaße betrifft, weniger streng erscheint, können die Models hier gut mit internationaler Konkurrenz mithalten. Es ist egal ob du aus Deutschland, Amerika oder Südafrika herkommst, in diesem Business zählt nur das Aussehen, außer bei Werbejobs, da spielt auch Persönlichkeit eine große Rolle.
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WANDERER:
Andreas
Viele Faktoren machen das Hiken (wandern) in Kapstadt so besonders: Das Wetter, die Lage am Meer- und dieses Gefühl im Bauch, das man nur hier hat. Deshalb gehe ich auch drei bis vier Mal pro Woche wandern. Meine Lieblingsorte zum Wandern sind Bobbejaan’s Kloof und Orangekloof. Wieso ich am liebsten wandern gehe und mich nicht auf dem Surfbrett austobe? Das Wasser ist mir hier einfach zu kalt und mit den Haien will ich auch keine Bekanntschaft machen.
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PARKING MARSHAL:
Ich arbeite jetzt seit 1,5 Jahren als Parking Marshal. Es kommt immer wieder vor, dass Leute nicht zahlen wollen. Dann diskutiert man meist eine gefühlte Ewigkeit. Teilweise wird es auch gefährlich, weil manche Autofahrer einfach abrupt losfahren und mich dabei fast umfahren.
An meinem Job mag ich nicht, dass ich immer wieder erklären muss, wieso bezahlt werden muss und dass die Reaktionen meist sehr unfreundlich sind. Außerdem gibt es auch kein festes Gehalt. Ich muss jeden Tag ein gewisses Ziel für meinen Arbeitgeber erreichen, erst danach kann ich mir selber Geld dazuverdienen. An manchen Tagen erreiche ich das Ziel aber nicht- gehe also ohne Geld nach Hause.
Mein Traumjob wäre ein Job, bei dem ich so viel Geld sparen kann, dass ich mein Studium zur Elektrotechnikerin fortsetzen kann.
SURFER:
Donovan
In Kapstadt zu surfen, ist, wie auf dem Motiv einer Postkarte vom Paradies zu sein: Die Landschaft ist einfach wunderschön. Ob Berge, Klippen, wunderschöne weiße Strände oder romantische Sonnenuntergänge- Kapstadt bietet einem vom Wasser aus nur das Beste. Egal an welchem Tag- wenn man eine halbe Stunde fährt, findet man immer eine gute Welle zum Surfen. Meine liebsten Surfspots sind Llandudno, Horse Trails und Elands Bay. Surfen war ich bisher in Mauritius, Brasilien und Europa. Meine absoluten Traumziele sind Indonesien, Fiji und Hawaii. In Kapstadt ist das Wasser meistens sehr kalt und ich glaube, dass es nichts Besseres gibt, als bei tropischem Wetter in Shorts surfen zu können.
Als Surfer lernt man sehr früh, dass man immer ein Risiko eingeht, wenn man im Wasser ist. Aber die Möglichkeit, Teil des Ozeans zu sein, lässt einen über alle Gefahren des Meeres hinwegsehen. Die Angst vor Haien würde mich niemals davon abhalten, das zu tun, was ich liebe. Ich surfe jetzt seit 20 Jahren und habe erst 3 Haie gesehen- dann geht man halt schnell aus dem Wasser und wartet ein bisschen, bevor man die nächste Welle reitet.
Eine Surf-Anfängerin erzählt uns, dass sie beim Surfen hier besonders die Kulisse mit den Bergen ringsherum mag. Angst vor Haien hat sie nicht, denn schließlich sterben bei Verkehrsunfällen täglich viel mehr Menschen. Sie selbst sieht sich und andere Surfer und Schwimmer als Gäste im Meer und sagt, dass wir uns damit abfinden müssten, nicht die einzigen Lebewesen im Ozean zu sein.
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PERSONAL TRAINER:
Judy
Als Teenager habe ich das Buch „The Choice“ von Bernadette Bohan gelesen – das hat mein Leben verändert. Es handelt von einer Frau, die an Krebs erkrankt ist und ihre Gesundheit komplett verändert hat, indem sie Verantwortung für ihr eigenes Wohlbefinden übernommen hat.
Ich habe begonnen Yoga zu machen, in die Natur zu gehen, mich vegan zu ernähren, sauberes Wasser und grüne Säfte zu trinken – nach einer Woche hatte ich das Gefühl das Geheimnis zu Leben und Wellness gefunden zu haben. Ich war voller Energie, meine Migräne war verschwunden und meine Haut strahlte. An diesem Punkt habe ich gemerkt, dass es meine Verantwortung und Leidenschaft ist diese Erfahrung mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen.
Dieser Lifestyle ist Teil von mir und ist komplett mit meiner Arbeit verflochten. Ich spüre die Veränderung, wenn ich meditiere oder trainiere und mich pflanzlich ernähre. Die Gesundheits- und Wellness-Szene in Kapstadt ist stark gewachsen in den letzten Jahren, ich denke, weil sich die Leute einfach mehr Optionen in Bezug auf Gesundheit wünschen. Ich sehe wie sich Menschen und ihre Leben verändern, sobald sie ihrem Körper geben, was er braucht – das ist nicht nur ein Trend, dieser Lifestyle wird bleiben und immer mehr Menschen mitreißen.
Ich würde mir wünschen, dass Kapstadt und auch der Rest der Welt beginnt umzudenken und realisiert, dass Veränderung bei uns beginnt! Jedes Mal, wenn wir vegane, biologische, Chemie-freie oder lokale Produkte kaufen, wählen wir – wir wählen Veränderung und unterstützen jemanden, der von dieser „neuen Welle“ für unsere Welt ist. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen Geld in diese Art von Wählen investieren und zu bewussten, ethischen Konsumenten werden.
TAXIFAHRER
Siva
Die beste Zeit zum Taxifahren ist der Sommer, denn durch die Touristen gibt es viel Arbeit. In den südafrikanischen Wintermonaten ist wenig los, vor allem tagsüber. Ich mag meinen Job nicht besonders, da er sehr unsicher ist. Es kommt nicht selten vor, dass wir Taxifahrer überfallen werden. Neulich habe ich ein paar Leute zu einer Adresse in Bo-Kaap gefahren, als sie ein Messer rausholten und alle Wertsachen wollten. In solchen Situationen verzichtet man am besten auf Gegenwehr. Man kann dann natürlich Anzeige erstatten, aber es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass die Täter gefunden werden. Oft haben die Leute nicht genug Geld dabei und dann bleibt man als Fahrer einfach auf den Kosten sitzen, da kann man nichts machen. Der größte Konkurrent der Taxi-Unternehmen ist natürlich Uber. Ich glaube Uber ist die Zukunft; ich selbst finde Uber auch besser, da es so viel sicherer ist.
von Marie Campisi und Hanna Eschenhagen
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