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Das Skateboard-Projekt des Salesian Institute Kapstadt vermittelt Kids wichtige Lifeskills
Der eine oder andere mag sich vielleicht fragen, was ein Skatepark mit einem sozialen Projekt gemeinsam hat. Hilft man benachteiligten Menschen nicht eigentlich mit Bildung, Geld und Nahrung? Ein Straßenkind kann ein Skateboard schlecht als Unterstand bei Regen nutzen, geschweige denn es essen. Vielleicht verkaufen, aber das wäre alles.
Doch es ist falsch zu denken, dass es sich bei dem im Jahr 2010 ins Leben gerufenen Skateboard-Projekt des Salesian Institute Kapstadt, das hierbei mit der deutschen Titus Dittmann Stiftung 'skate-aid' und MyLifE zusammenarbeitet, nur um zwei Rampen und ein paar Bretter mit Rollen handelt. Es geht um viel mehr. Pastor Alberto Villalba, Direktor der Non Profit Organisation, die im Geist der katholischen Vereinigung 'Salesianer Don Boscos' steht, stellt klar: "Besonders die Lifeskills, die die Jugendlichen durch das Skateboarding lernen, sind enorm wichtig. Sie werden in jedem anderen Projekt, dass wir organisieren, gebraucht."
Die vier weiteren großen Projekte, die das Salesian Institute betreut, zielen alle auf die Unterstützung von Straßenkindern (zwischen 11 und 24 Jahren) aus Kapstadt und Umgebung ab. So ist 'Learn to Live' eine informelle Schule, die benachteiligten Kindern grundlegendes Wissen in Sprache und Mathematik vermittelt, das 'Don Bosco Hostel' bietet Straßenkindern Unterschlupf, das '16 + outreach programme' hilft den Jugendlichen, zurück in die Gesellschaft, beziehungsweise zu einem ordentlichen Job zu finden, und 'Youth Employment Skills' arbeitet mit Jugendlichen, die ihre Schulausbildung bereits abgeschlossen haben und jetzt Hilfe beim nächsten Schritt in Richtung Berufsleben brauchen.
Von August bis November 2010 engagierte das Institut zwei Trainer, die zweimal in der Woche für jeweils drei Stunden kamen und die Kids in Sachen Skateboarding unterrichteten. In diesem Jahr fehlt dafür leider das Geld. Doch auch wenn Workshops natürlich effektiver sind, geht es im Grunde auch ohne. Denn der Skatepark bleibt trotzdem geöffnet, und zwar für jeden Skateboardbegeisterten. Und so ergibt sich schließlich ein Bild, bei dem sich Straßenkinder und Unistudenten, die in ihrer Freizeit ein bisschen skaten wollen, die Klinke (oder besser das Skateboard) in die Hand geben, sich gegenseitig helfen und motivieren.
Fürs Leben lernen
Doch nicht nur diese besondere Art der Sozialisation unterstützt das Projekt. Denn heute wie damals kommen Kids zum Skaten, die durch ihre meist tragischen Erlebnisse geprägt sind: Sie leben fern von der Familie auf der Straße oder in Townships bei arbeitslosen Eltern oder sind vielleicht drogensüchtig und antriebslos. Das Skaten soll diesen persönlichen Dilemmata auf spielerische Weise entgegenwirken. Nicht nur, dass der Sport in erster Linie eine auslastende Freizeitbeschäftigung ist, mit der man Langeweile und alltäglichen Frust vertreiben kann. Durch das kontinuierliche Üben, bei dem man als blutiger Anfänger natürlich dauernd hinfällt, lernen die Kids auch Willensstärke und Durchhaltevermögen. Klappt ein Trick dann, können sich die Jugendlichen nicht nur freuen, sondern erhalten außerdem einen Extra-Schub Selbstvertrauen sowie das gute Gefühl, etwas selbstständig geschafft zu haben.
Auf der einen Seite arbeitet das Skateboard-Projekt also den anderen großen Hilfsprojekten des Salesian Institute zu. "Auf der anderen Seite steht das Projekt aber auch für sich, es ist einzigartig hier in Kapstadt", sagt Alberto. Was aber vor allem zählt, ist, dass es den Kids sichtlich Spaß macht, mit den Brettern unter den Füßen über die Rampen zu springen und dabei für ein paar Stunden die eigenen Probleme zu vergessen.
von Anne Wallrabe
Salesian Institute
2 Somerset Road | De Waterkant | Kapstadt | +27 (0)21 4251424
Besuche die Homepage des Instituts und informiere dich ausführlich über die anderen sozialen Projekte: www.salesians.org.za.
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