Erst die Arbeit, dann das Vergnügen…
…ein Spruch, den man in Kapstadt nicht braucht
Ich werde älter. Ich merk es ganz genau. Seit ich hier bin, komme ich mir um Jahre gealtert vor. Okay, bleiben wir mal fair, es sind nur vier Wochen. Aber immerhin – es kommt mir so vor, als ob es Jahre wären. Denn es ist ja so – je mehr man zu tun hat, desto schneller tickt die Uhr. Und ja, ich habe gut zu tun. Aber Arbeit und Vergnügen brauch ich hier nicht trennen: Denn die Arbeit macht Spaß und in meiner Freizeit laufe ich manchmal wie ein bezahlter Athlet (naja, übertreiben darf man ja wohl ein bisschen).
Kleiner Arbeitsbericht vorab: Meine ersten Interviews habe ich erfolgreich hinter mich gebracht und man höre und staune: Sie sind sogar äußerst nützlich für alle Daheimgebliebenen, die so langsam Lust auf Kapstadt bekommen. Fall Nummer 1: das Goethe-Zentrum. Falls ihr jemals nach Kapstadt kommen und euch hier Hals über Kopf verlieben solltet – schleppt eure neue Eroberung in diese Sprachschule, denn hier lernt sie in Nullkommanix Deutsch. Überhaupt ist es doch recht praktisch, dass viele in Kapstadt Deutsch lernen wollen – das kommt dem fleißigen Englischpauker etwas entgegen. Fall Nummer 2: die Immigrationsberatung Intergate Immigration. Fürs Auswandern nach Südafrika gibt es so viele Möglichkeiten, da sieht man fast gar nicht mehr durch. Eine Beratung kann da Wunder wirken... Wobei wir auch schon bei Fall Nummer 3 wären: Falls ihr es dann hierher geschafft haben solltet, das Portmonee aber gähnend leer ist, tankt Energie in der Castle Coffee Bar. Hier gibt es das günstigste Frühstück der Stadt und auch das Burger-Menü ist auf schmale Geldbeutel zugeschnitten.
Aber ich arbeite natürlich nicht nur; der April zum Beispiel war voller Feiertage – erst Ostern, dann der Family Day und die Wochenenden darf man natürlich auch nicht vergessen. Neulich habe ich mich durch den Neighbour Goods Market im Old Biscuit Mill quasi durchgefuttert, denn dort gibt es so viele leckere Sachen, dass man sich nicht entscheiden kann und will. Aber wer essen kann, muss auch laufen (das würde jetzt meine Oma sagen) und deswegen hab ich ein paar Tage später den Signal Hill zu Fuß in Angriff genommen. Normalerweise gondeln da alle mit dem Auto rauf, die Strecke gibt aber auch eine gute Wanderung ab. Überhaupt sollte man das Auto/ Taxi oder den Bus das eine oder andere Mal stehen lassen – da hat der South-Easter Wind nicht so viel mit Smogwegblasen zu tun, man sieht viel mehr von der Stadt und – das Beste in Zeiten des Kapstädter Winters – man wärmt sich automatisch auf!
von Anne Wallrabe
Infos, Infos, Infos – mit unserem kostenlosen Newsletter bleibt ihr auf dem Laufenden. Folgt uns auch auf Facebook und Twitter.