10 Fragen an das CBC-Duo Wolfgang Koedel und Andy Küng
Die Cape Brewing Company ist die "Schaumkrone der Woge der Begeisterung" in Wolfang Koedels und Andy Küngs Karrieren. Ihr Craft-Bier steht für Qualität, Nachhaltigkeit und Teamgeist.
1. Wer seid ihr?
Wir sind Wolfgang Koedel, Braumeister aus Bayreuth, und Andy Küng, Operations Manager aus Zürich. Zusammen sind wir das Rückgrat der Cape Brewing Company auf der Spice Route bei Paarl.
2. Wieso braut ihr Bier in einem Land, das hauptsächlich für seinen Wein bekannt und beliebt ist?
Südafrika ist schon seit längerer Zeit nicht mehr nur ein Weinland. Die hiesige Bierkultur wächst und gedeiht. Der lebende Beweis dafür ist, dass immer mehr lokale Brauereien entstehen und die Bierauswahl vielfältiger wird. Vor zehn Jahren gab es vielleicht vier oder fünf Craft-Brauereien, heute sind es über 100.
3. Wolfgang, hat die Zeit bei Maisel’s Weisse dich irgendwie beeinflusst?
Natürlich, meine Karriere als Bierbraumeister hat bei und mit Maisel’s Weisse in Bayreuth begonnen. Hätte ich dort keine Lehre zum Brauer und Mälzer gemacht, hätte ich das Studium in Brauwesen und Getränketechnik anschließen können und ich wäre nie zu Paulaner nach München gekommen. Paulaner hat mich vor 15 Jahren nach Kapstadt geschickt. Seitdem will ich eigentlich gar nicht mehr zurück. Wäre all dies nicht passiert, hätte ich das Weißbier nicht nach Südafrika gebracht und die Cape Brewing Company würde jetzt vielleicht nicht das erfolgreichste Weißbier in Afrika brauen.
4. Andy, was ist dein Lieblingsbier?
5. Was ist Craft-Bier? Und was ist das Besondere am CBC-Bier?
Viele glauben, dass Craft-Bier eine eigene Biersorte wie Lager oder Pilsner ist. Das ist falsch. Craft-Bier sagt eher etwas über die Art und die Größe der Brauerei aus. Denn es entsteht in Handwerksbrauereien, die unabhängig von großen Unternehmen wie Miller, Heineken oder Ähnliches sind. Es stecken viel mehr Liebe, Passion und hochwertige Rohstoffe ausgewählter Herkunft dahinter.
Dass der Craft-Bier-Trend überhaupt nach Südafrika gekommen ist, liegt vielleicht auch am „Regenbogennation-Effekt“. Die Leute waren müde, immer das gleiche Bier zu trinken und wollten einfach mal etwas Neues.
Hinzu kommt, dass unsere Brauerei mit den modernsten Brauanlagen ausgestattet ist. Hochwertige Rohstoffe werden in ultramodernen Anlagen verarbeitet. Dies zeigt sich natürlich im Endprodukt.Was das CBC-Bier darüberhinaus noch besonders macht, ist das Team, das dahinter steht. Gutes Bier kann nur von einem guten Team kommen. Und auf unser Team sind wir besonders stolz.
6. Was macht euren Erfolg aus?
Dass wir der größte Handwerksbierproduzent in ganz Afrika sind, kommt natürlich nicht von ungefähr. Wahrscheinlich ist es der deutsch-schweizerische Synergismus, der uns so schnell so weit gebracht hat. Deutsche Gründlichkeit gepaart mit schweizerischer Pedanterie und einem Hang zur Pünktlichkeit. Wir ergänzen uns einfach perfekt.
7. Inwiefern haben die Südafrikaner einen anderen Biergeschmack als die Deutschen oder Schweizer?
8. Was könnten die Deutschen eurer Meinung nach von den Südafrikanern lernen und andersherum?
Südafrika fehlt es an anständig ausgebildeten Arbeitskräften. Berufsausbildungen wie in Schweden, der Schweiz oder in Deutschland gibt es hier nicht. Bildlich gesprochen wird Südafrika aus Plastik und Panzertape zusammengehalten. Wenn was nicht hält, dann wird es notfalls einfach zusammen geklebt, anstatt dem Fehler auf den Grund zu gehen. In dieser Hinsicht sind die Deutschen und Schweizer auf jeden Fall ein Vorbild, an dem sich die Südafrikaner orientieren könnten.
9. Was macht Kapstadt bzw. Südafrika für euch so einzigartig?
Außerdem ist es erstaunlich, wie viele Kulturen in Südafrika aufeinander treffen. Gerade im kulinarischen Bereich hat dieser Kulturmix Spuren hinterlassen – glücklicherweise! Aber auch die Menschen sind fantastisch. Aufgrund des besonderen Regenbogennation-Vibes kann sich hier wirklich jeder wohl fühlen. Die beruflichen Möglichkeiten ein eigenes Geschäft aufzubauen, sind ebenfalls vorhanden. Unabhängig von negativen Schlagzeilen ist und bleibt Südafrika in jederlei Hinsicht unser Traumland Nummer 1.
10. Was vermisst ihr aus der deutschen bzw. schweizerischen Heimat?
Eigentlich muss man nichts vermissen, denn zumindest in Kapstadt gibt es fast alles und wir sind glücklich hier. Ab und zu hat man Lust auf eine Bratwurst, einen fränkischen Pressack oder guten Hartkäse. Letzteren kriegen die Südafrikaner nicht so gut hin wie die Europäer. Heimweh hat man höchstens mal, wenn man an die Heimat und alte Freunde denkt, die man schon ewig nicht mehr gesehen hat.
Zusatzfrage: Habt ihr noch einen Südafrika-Geheimtipp für unsere Leser?
Ganz klar und mit bester Empfehlung des Hauses: Ein Sundowner CBC Amber Weiss auf der Spice Route genießen. Und ohne prahlen zu wollen, die Spice Route mit Wein-, Bier- und Schnapsverkostung, drei Restaurants mit fantastischer Aussicht, Glasbläserei und Schokoladenfabrik ist allein schon einen Besuch wert. Viele Gäste besuchen uns jedes Wochenende und genießen die entspannte Atmosphäre. Und selbst für Kinder ist immer ein Erlebnis, da sie sich absolut frei bewegen und spielen können. Also bis bald auf der Spice Route...
von Anna Karolina Stock, Fotos: Elisabeth Thobe
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