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Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Empathie.
22. August 2018
Wenn es drei Dinge im Leben gibt, die wichtig für Bettina Grohmann sind, dann diese. Ein Herz so groß wie die Erde und immer voller Ideen, Menschen auf der ganzen Welt zu bestärken.
Was macht Bettina Grohmann aus?
Ich bin 47 Jahre alt, arbeite seit 27 Jahren in der Pflege mit körperlich und geistig beeinträchtigten alten Menschen und habe immer neue Ideen. Ich fotografiere leidenschaftlich gern und finde meine Ruhe beim Qigong. In die Wiege habe ich Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe und Empathie gelegt bekommen und mein Herz schlägt immer für Menschen, die Hilfe brauchen. Sei es ein Freund, der Probleme hat, sei es ein orientierungsloser alter Mensch der im Supermarkt den alten Staubsaugerbeutel nicht mehr am vertrauten Ort findet oder ein Nachbar, der umzieht und die Freunde plötzlich keine Zeit zum helfen haben...dann bin ich da, denn ist es nicht toll, wenn man täglich von sich sagen kann...Heute habe ich eine gute Tat vollbracht?
Warum hast Du die Facebook Gruppe Platz im Koffer gegründet?
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, verändern das Antlitz dieser Welt. Inspiriert hat mich ein deutsches Ehepaar, das seit über 20 Jahren in Südafrika lebt und täglich persönliches Engagement an den Tag legt, um Gutes zu tun. Dario und Carmen Urbanski, eisern Unioner. Dario begeisterte die Kinder seines Ortes für den Fussball, hat mit Lara ein Nähzentrum in seinem Ort aufgebaut um den Frauen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben....viele Südafrikareisende wollten helfen, versendeten Pakete auf die ein hoher Zoll berechnet wurde,viele Pakete kamen vor Ort nie an oder das Porto war sehr hoch.
Also habe ich darüber nachgedacht, wie Unterstützung zu 100 Prozent ankommen kann. So kam ich im September 2017 auf die Idee unsere Platz im Koffer Gruppe zu gründen. Die Idee habe ich mit Dario besprochen und er war begeistert. Gedacht. Getan.
Kurz darauf lernte ich ihn zum ersten Mal persönlich kennen. Zu dem Zeitpunkt erfreuten wir uns an 400 Mitgliedern. Wir sind gewachsen, da sich viele unserer Idee angeschlossen haben und nun sind wir 1180 Mitglieder. Auch unser Netzwerk ist gewachsen. Ich habe vor Ort viele Ansprechpartner, die ihre freie Zeit uneigennützig für unsere Sache zur Verfügung stellen. Das ist wirklich großartig. An dieser Stellen Euch allen ein großes Danke schön.
Was war denn bisher die größte Herausforderung am Kap bei diesen vielfältigen Aufgaben?
Die größte Herausforderung ist, regelmäßig die Koordination zwischen den Reisenden und den Ansprechpartnern vor Ort von Deutschland aus. Nicht immer passen die Reiserouten zu den Standorten der Projekte. Dann heißt es koordinieren, kommunizieren und eine passende Möglichkeit zu finden.
Warum gerade Südafrika?
Ganz einfach zu beantworten: Ich habe die Liebe zu diesem Land entdeckt. Es ist wie ein Virus den man nie wieder los wird. Nicht nur in Kapstadt direkt unterstützen wir, sondern auch nördlich von Kapstadt, in Durban, East London, Nelspruit und in der Region Oudtshoorn.
Was ist dein Traum mit Platz im Koffer?
Mein großer Wunsch ist es, irgendwann einen Verein zu gründen, um Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort aufbauen zu können. Viele Ideen geistern mir täglich durch den Kopf.
Wie schlägst Du Brücken zwischen Deutschland und Südafrika?
Deutschland und Südafrika sind meiner Meinung nach sehr gegensätzlich. Ich mag die Gelassenheit und Freundlichkeit der Menschen in Südafrika. In Deutschland scheint ein Lächeln schon als ungewöhnlich. Die Deutschen lassen sich vom Stress maßregeln, entwickeln eine ungesunde Angepaßheit und unterliegen auferlegten Strukturen. Dort ist kein Platz für ein schönes tiefes Lebensgefühl, für Genuss und Stille.
In all meiner Zeit, die ich in Südafrika verweilen durfte, habe ich tiefe Entspanntheit erlebt, vergass alle Gegebennheiten daheim, fühlte keinen körperlichen Schmerz. Ich war erfüllt von tiefer Lebensfreude.
Welches Erlebnis war dein außergewöhnlichstes am Kap?
In meinem letzten Urlaub in Südafrika habe ich einige Kilo für Projekte mit an Bord gehabt, unter anderem für Familien in einem Township in der Nähe von Oudtshoorn. Zwei junge Männer, die ich dort kenne (Eslin und Treylin) hatten jedoch keine Möglichkeit zum Treffpunkt zu kommen, da sie nicht mobil waren. Doch ein Police Officer erklärte sich bereit für den Transport. Ich war sehr gerührt und erdrückte den Officer fast vor lauter Dankbarkeit.
Was war dein schönster Moment in Kapstadt?
Mein schönster Moment in Kapstadt war der, als 2016 das Flugzeug in der Mother City landete und ich zum ersten Mal südafrikanischen Boden betreten habe. Damit erfüllte sich nach einer schweren Operation mein größter Wunsch. Seitdem habe ich täglich Heimweh.
Was macht dich persönlich glücklich?
Gesund zu sein und mich jeden Morgen daran zu erfreuen, dass ich die Augen aufschlagen kann und gespannt sein darf auf den Tag, der vor mir liegt.
An welchem Ort fühlst du dich in der Mother City am wohlsten?
Es gibt für mich keinen bestimmten Platz in der Mother City, wo ich mich am wohlsten fühle.
Ich liebe das Lebensgefühl, was diese bunte Stadt versprüht. Lachende, hilfsbereite und fröhliche Menschen, Musik die mein Herz zum Tanzen bringt, Cafes mit Charme, buntes Treiben wobei mir da besonders der Green Square Market in Erinnerung ist. Ich liebe das Gefühl an den Stränden spazieren zu gehen, den Sand unter meinen Füßen zu spüren und mir die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Es bedeutet für mich Freiheit und Frieden.
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