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"Alles, was ich machen wollte, war Musik"
Rob Nel ist ein Musiker aus Kapstadt, vielleicht kennst du ihn als Bassist der Band Macstanley. Ein Gespräch mit ihm über sein Leben.
Rob Nel ist ein Bassist aus Kapstadt. Geboren am 16. August 1968 - genau 10 Jahre nachdem Madonna geboren wurde und 9 Jahre bevor Elvis starb. Er muss ein Musiker sein. ☺
Rob fühlte sich schon wie ein Künstler in seiner Kindheit. Seine Kunst: Zeichnen und Malen. Dann begann Rob auf der Bassgitarre zu spielen und merkte, dass dies ihm das gleiche Gefühl gab, wie zu malen.
Sein Vater war Schlagzeuger und leitete ein Musikgeschäft. "Wenn der Laden geschlossen war, sperrte ich mich darin ein und spielte alles." Rob ging auf eine Jungenschule und spielte Klavier. Aber nicht lange - "Das war eher ein Streber-Ding."
Alter 15/16: Rob brachte sich selbst bei, E-Gitarre zu spielen, er hatte auch Ahnung von der Theorie. Zur gleichen Zeit spielte er Schlagzeug und ging zu einer Kunstschule in Port Elizabeth.
"Wir haben gesagt: wir essen lieber nicht, aber machen unsere eigene Musik."
Die High School langweilte Rob und so brach er die Schule in der Jahrgangsstufe 11 ab. "Ich habe sehr früh meine eigenen Entscheidungen getroffen. Ich war 17 und ich wusste alles." Nun, es war Pflicht und so verbrachte er zwei Jahre bei der Armee (als LKW-Fahrer) in Kimberly und in seiner Heimatstadt Port Elizabeth (PE).
Aber: "Alles, was ich machen wollte, war Musik." Mit der Armee war er für vier Monate in Angola und teilte sich eine Gitarre mit einem Kameraden und später, als er wieder in PE war, spielte er in kleinen Bands.
Als die Armeezeit vorüber war, ging Rob direkt in die Musikszene. Da sein Bruder in Johannesburg studierte, fand Rob einen Ort zum Wohnen und spielte dort in Bands sowie in Pretoria.
1989: Rob wird Teil der Backwater Blues Band. Der namhafte Joe Mbata (bekannt als Joe Blu; ehemaliger Häftling auf Robben Island) war der Sänger. In dieser Zeit verbesserte sich Rob extrem. "Ich war ins kalte Wasser gesprungen."
Anton Goosen (der Afrikaans Bob Dylan) heuerte Rob und seine Freunde für die Touren – das war der Startpunkt der alternativen Musikszene. Die ersten Touren waren erfolgreich, die letzten nicht. "Wir haben gesagt: wir essen lieber nicht, aber machen unsere eigene Musik."
Mit dem Schlagzeuger und Gitarristen startete Rob die Band "B-World" und fand auch eine Sängerin. Der größte Hit war "Rain" und wurde sogar auf Radio 5 gespielt, was heute 5FM ist. Bei einem Gig war die Gage R150 (15€), "das war ein Menge", so Rob.
Wie die Red Hot Chili Peppers
B-World weigerte sich Cover-Versionen zu spielen und aus diesem Grund wollten einige Clubs sie nicht spielen lassen. B-World (funky Rock) wollten ihre eigene Show spielen und wurden ziemlich erfolgreich. "Die Leute verglichen uns mit den Red Hot Chilli Peppers".
Der Name entstand in einer philosophischen Diskussionen von Rob - großer Name, kein Geld: "Wir haben kaum Geld verdient und nach zwei Jahren haben sich B-World getrennt." Dennoch: "Bands wie unsere haben die Infrastruktur für Konzerte etabliert."
1 Jahr in London: "Ich habe in einer Bar gearbeitet und andere blöde Jobs gemacht. Ich merkte, dass ich vorher besser gelebt habe. Dann hat die Party-Zeit angefangen..."
1989/1999: für zwei Jahre ist Rob Teil der Band "Interzone" in Johannesburg, eine funky und wilde Instrumental-Band mit vielen Konzerten in Kapstadt und Johannesburg.
Endlich, Cape Town, Kapstadt
Golliwog, ein anderer Bandname, den Rob von einer schwarzen Puppe seiner Schwester hatte, war ein Name, der später verboten wurde - wegen des Namens wurde Golliwog ein Auftritt vor der Regierung untersagt. Golliwog war Rob's letztes eigenes Projekt (2003/2004). Es begann im Mercury, welches damals "The Jam" hieß.
Das 206 neben dem Shack in Zonnebloem war der Ort, wo sie große Gigs nach Mitternacht gaben. "Was auch immer der DJ spielte, wir stiegen drauf ein. Die Leute waren verrückt nach uns." Für 6 Monate jeden Samstag Abend übernahmen sie die Stimmung vom DJ, der bei 206 auflegte. "Es war ein krasse Party."
Auf einem weiteren Gig in Stellenbosch spielte Golliwog das erste Mal in einer Nacht ohne einen DJ - Katastrophe. Der DJ war derjenige, der die Leute zum Tanzen brachte und die Atmosphäre schuf. "Wir waren es gewöhnt, zu einer vollen Tanzfläche zu spielen" - jetzt war es an der Zeit, tatsächlich ihre eigenen Songs zu schreiben, denn bisher war alles Improvisation.
Erfolg: "Innerhalb von 12 Monaten wurden wir für über 14 Festivals im ganzen Land gebucht."
Heute: Macstanley und Jazz-Konzerte
Rob Nel ist seit 6 Jahren der Bassist der Kapstädter Band Macstanley (ehemals als Flat Stanley bekannt) und seitdem bei jedem Gig dabei. Im Jahr 2010 tourte Macstanley auch durch Deutschland und die Schweiz – ein grosser Erfolg.
Neben Macstanley arbeitet Rob als freier Jazz-Musiker. "Ich genieße es", sagt er und kennt die wichtige Rolle eines Bassisten. "Ein guter Bassist ist in einer Position um zu unterstützen. Die Unterstützung ist die Grundlage für andere, die sich darauf verlassen. Ich bin da, um eine solide Grundlage zu schaffen."
Ich frage Rob, was er über die Popmusik von heute denkt. "Manchmal verachte ich Musik zuerst, aber wenn ich das Publikum sehe, dass sie so glücklich sind, wenn es gespielt wird... Das ist etwas Besonderes."
Rob ist ziemlich klug. "Ich war 17 und wusste alles. Jetzt bin ich 41 und ich weiss weniger. Wenn du weniger weisst, bist du bereit zu lernen."
Musik ist seine Leidenschaft. Er sagt: "Wenn du etwas tust was du liebst, wirst du keinen Tag deines Lebens arbeiten."
Rob ist wieder für seine eigene Band bereit. Warte, was als nächstes passiert.
von Antonia Heil | Bilder von Colette Yslie
P.S. Du kannst Rob jede Woche im Hotel One & Only spielen sehen beim High Tea (15 bis 17.30 Uhr) und auch einmal im Monat im Restaurant Trio.
Buche Rob für einen Gig. Du bekommst die Kontaktdaten über info@kapstadtmagazin.de.