Wir reden mit dem Fotografen aus Kapstadt über seine Arbeiten und Reisen
Time to say Goodbye – See you 'now now'
Allerlei südafrikanische Eigenheiten
Zeit ist nicht alles
Was habe ich gesagt? Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell in Kapstadt. Kaum bin ich angekommen, muss ich auch schon wieder weg. Dabei müsste es doch eigentlich andersherum sein. Die Südafrikaner haben nämlich ihr ganz eigenes Zeitverständnis.
Dein Auto muss in die Werkstatt und du fragst den Mechaniker, wann du es wieder abholen kannst. Sagt er 'now now', dann frag ihn unbedingt nach einer genaueren Angabe. 'Now now' kann nämlich vieles bedeuten: gleich, in ein paar Stunden, morgen oder in drei Wochen. Man weiß also nie so richtig, woran man ist …
Getrennte Welten
In meinem letzten Blog habe ich über die sozialen Unterschiede in Südafrika berichtet. Dazu hat mich ein kleiner Ausflug in die Welt der Schönen und Reichen inspiriert: ein Wochenende auf dem Erinvale Estate in Somerset West. Die Häuser sind schön abgeriegelt und werden streng bewacht. Rein kommt nur, wer hier wohnt, oder jemanden besuchen will, der hier wohnt. Leicht entsteht der Eindruck, dass die Menschen hier im wahrsten Sinne des Wortes in ihrer eigenen Welt leben.
Ziemlich witzig war allerdings die nächtliche Tour im Caddy über den Golfplatz. An ausreichend Verpflegung in Form von Wein hatten wir gedacht, daran, dass die Batterien nach der 4. Runde schlappmachen leider nicht. Aber zum Glück gibt es genügend Sicherheitsmänner, die einem gerne aus der Patsche helfen …
All you can eat
Dass Südafrikaner gerne Fleisch essen, ist kein Geheimnis. Bei nahezu jedem Wetter stehen sie auf ihrer Terrasse oder auf ihrem Balkon um den Braai, den südafrikanischen Grill. Hinzu kommt aber, dass es oft viel günstiger ist, Essen zu gehen, als zu kochen. So sitzt man nicht selten fünf von sieben Abenden die Woche im Restaurant. Das bedeutet aber auch, dass man sich entscheiden muss: Original südafrikanische Küche oder doch lieber Pizza, Pasta, Sushi oder Burger? In Kapstadt gibt es Restaurants, Bistros und Delis wie Sand am Meer, das ist einfach zu verführerisch.
Am Ende, bin ich froh, dass ich hier keine Waage habe. Das Ergebnis wäre vielleicht erschreckend. Aber, ob ein oder zwei Kilo mehr auf den Hüften, ich werde Kapstadt vermissen. Meine wunderbaren Freunde hier, meine tollen Kollegen vom KapstadtMagazin, die Berge, das Meer, diese großartige Stadt am anderen Ende der Welt …
Ich komme wieder, das steht fest. Und vielleicht lest ihr dann wieder an dieser Stelle, was ich in Kapstadt erleben werde.
von Susanne Klatt